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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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Heft 6
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1Q06

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 6


Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann
in Mainkur bei Frankfurt a. M.
3. Nordseite.

Architekt: Claus Mehs in Frankfurt a. M.

spiele dieser Art sind die Arzthäuser der Auguste Viktoria-Knappschafts-
heilstätte des Allgemeinen Bochumer Knappschaftsvereins (Beilage 1) und der
Heilstätte Stadtwald der Pensionskasse für die Arbeiter der Preußisch-Hessi-
schen Eisenbahngemeinschaft (Tafel 44). Beide Heilstätten sind in der Nähe
der betreffenden Anstalt, aber außerhalb des eigentlichen Betriebes erbaut
und sind hinsichtlich ihrer äußeren Gestaltung dem Charakter der Gegend
und dem Bauwerk angepaßt. Auch mußte dem Gebirgsklima in beiden Fällen
Rechnung getragen werden durch sehr sorgfältige Konstruktion der Um-
fassungswände, unter anderm auch dadurch, daß die besonders ausgesetzten
Teile mit Schiefer bezw. Brettern verkleidet wurden. Das Arzthaus der
Auguste Viktoria-Knappschaftsheilstätte ist größer bemessen als dasjenige
der Heilstätte Stadtwald. Ersteres kostet 60000, letzteres 55 000 Mk.

Tafel 46. Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann in Main-
kur bei Frankfurt a. M. Architekt: Claus Mehs in Frankfurt a. M.
Das Bauprogramm forderte stattliche und behagliche Wohn- und Ge-
sellschaftsräume, die Küchen, Dienerschafts- und Nebenräume entsprechend
einer größeren Haushaltung und umfangreichen Gesellschaftspflichten, eine
geräumige Diele als vornehmen Mittelpunkt des Hauses, Terrassen und
Balkone und einen Turm zum Genuß der Landschaft und der Aussicht
nach dem Taunus. Für das Äußere waren die romanischen Profanbauten
der Rhein- und Mainlande vorbildlich. Die Mauerflächen wurden aus
kantig behauenem, hellblauen Taunusschiefer, der hohe Sockel aus grauem
Odenwaldgranit, alle Werksteine und struktiven Bauglieder aus gelblichem
lebhaft schattierten bayrischen Sandstein hergestellt. Die steilen Dächer
wurden mit erdbeerfarbenen Flachziegeln eingedeckt und erhielten Kupfer-


Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann
in Mainkur bei Frankfurt a. M.
5. Diele.

Architekt: Claus Mehs in Frankfurt a. M.

Tiefparterre.


amtr

2. Stock.

1. Stock.

Wiener

_

&frmer-_
sf/eeijcjim.

Architekten: Oberländer
& Krauß in Wien.

Architekt: Claus Mehs
in Frankfurt a. M.

Maßstab
Villen in der Steckhovengasse
in Wien.

dachspitzen und einiges Eichenholzfachwerk. Die Rolläden sind silbergrau,
die Fenster weiß gestrichen, die Haustüren natureichen rötlichbraun lasiert.
Mörtelputz ’ ' ‘ "

Tafel 45. Standesamt an der Fischerbrücke in Berlin.
Architekt: Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Berlin.

Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann in Mainkur bei Frankfurt a. M.
4. Teil der südlichen Hauptfront und Terrasse.

Tafel 47.
Villen in der
Steckhoven-
gasse in
Wien. Archi-
tekten : Ober-
länder
Krauß
Wien.

Tafel 48.
Korridor-
wände au
Schulhäu-
sern in Halle
a. S. Archi-
tekt: Stadt-
baurat Carl
Rehorst in
Halle a. S.

x, Hochparterre.
J3ZU-r,

ist am Äußern ganz vermieden. Die romanische Profilierung
der Steinmetzarbeiten ist geschmeidig, fast zierlich. Flott natu-
ralistisch behandeltes Ornament aus heimischen Pflanzen, Wald-
und Haustieren schmückt reich die Hauptfront. Der innere
Ausbau ist einheitlich in den behaglich vornehmen Formen
holländischer Renaissance durchgeführt; nur der Empfangssalon
wurde mit vorhandenen Möbeln im Stil Louis XVI ausgestattet.
Mit dem Wohnhaus zugleich wurde ein größeres Wirtschaftsge-
bäude mit Wohnungen fürKutscher, Förster, Gärtner etc. am Haupt-
zufahrtsweg errichtet. Die Baukosten betragen, ohne Neuanschaf-
fung von Möbeln, aber einschl. Warmwasserheizung, Wasserver-
sorgung und elektrischer Lichtanlage rund 325 000 Mk., d.i.für den
Kubikmeter umbauten Raumes rund 28Mk.und für den Quadrat-
meter bebaute
Fläche des
Wohnhauses
480-490 Mk.,
der höheren An¬
bauten 270 bis
290 Mk. und
der niedrigeren
Anbauten 150
bis 180 Mk.



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