Die Blumenekcr hielten sich lange Zeit gegen das allgemeine Ver-
derben; aber sie hatten sich auch bequemen müssen, jene Schroffheit des mei^
sten Adels gegen das aufblühende Bürgerthum abzulegen, und den bürger-
lichen Verhältnissen näher zu treten. Hiedurch gewann ihre Oekonomie
manche Ressource und ihr Familienwesen manche wohlthätige Stüze. Zu-
lezt freilich, nach den vielen Verlusten in den Kriegen des Erzhauses und
bei der völligen Entartung des vorländischen Adels zur Zeit des Bauern-
krieges und der Glaubensänderung, wo Rohheit, Habsucht, Ausschweifung,
Feilheit und Niedracht eine moralische Fäulniß erzeugten, welche Alles an-
fraß — da mögen auch si e ein trauriges Opfer des Zerfalles geworden
sepn!
Nachdem die schwäbischen und schwarzwäldischen Linien von Blu-
men ek erloschen waren, blühte noch die breisgauische, welche außer Frei-
burg auch auf den Schlössern zu W isnek, Neuersh ausen, Kirchho-
fen, Ampringen und Dachswangen wohnte ("). Es würde vergeb-
lich seyn, ihre Geschlechtsreihe aus den Urkunden erheben zu wollen — las-
sen wir die veroienstlosen Namen ruhen in ihrer Vergessenheit, und uns an
dem einen genügen, an Zunker Gaudenz zu Dachswangen ("), mit wel-
chem im Jahre fünfzehnhundert sieben und siebzig das ganze blumen-
ekische Haus zu Grabe ging.
(15) Urkunden von 1372, 1422, 1501, 1577.
(16) Akten über „ein Mannlehen von 300 Forellen im Schluchsee", welche- nach dem
Absterben der B lu m eker an St. Blasien heimfiel, v. I 1577.
II
Z
derben; aber sie hatten sich auch bequemen müssen, jene Schroffheit des mei^
sten Adels gegen das aufblühende Bürgerthum abzulegen, und den bürger-
lichen Verhältnissen näher zu treten. Hiedurch gewann ihre Oekonomie
manche Ressource und ihr Familienwesen manche wohlthätige Stüze. Zu-
lezt freilich, nach den vielen Verlusten in den Kriegen des Erzhauses und
bei der völligen Entartung des vorländischen Adels zur Zeit des Bauern-
krieges und der Glaubensänderung, wo Rohheit, Habsucht, Ausschweifung,
Feilheit und Niedracht eine moralische Fäulniß erzeugten, welche Alles an-
fraß — da mögen auch si e ein trauriges Opfer des Zerfalles geworden
sepn!
Nachdem die schwäbischen und schwarzwäldischen Linien von Blu-
men ek erloschen waren, blühte noch die breisgauische, welche außer Frei-
burg auch auf den Schlössern zu W isnek, Neuersh ausen, Kirchho-
fen, Ampringen und Dachswangen wohnte ("). Es würde vergeb-
lich seyn, ihre Geschlechtsreihe aus den Urkunden erheben zu wollen — las-
sen wir die veroienstlosen Namen ruhen in ihrer Vergessenheit, und uns an
dem einen genügen, an Zunker Gaudenz zu Dachswangen ("), mit wel-
chem im Jahre fünfzehnhundert sieben und siebzig das ganze blumen-
ekische Haus zu Grabe ging.
(15) Urkunden von 1372, 1422, 1501, 1577.
(16) Akten über „ein Mannlehen von 300 Forellen im Schluchsee", welche- nach dem
Absterben der B lu m eker an St. Blasien heimfiel, v. I 1577.
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