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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Ein Ausflug nach Sankt Peter
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0344

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3L2

Ein Ausflug
nach
Sankt Peter.

Keine Stadt unseres Großherzogthnms ist an schönen und interes-
santen Umgebungen so reich, wie Freiburg. Nach welcher Seite man
sich wendet —- allenthalben findet sich auf eine, zwei, drei und mehr
Stunden eine Gegend, deren landschaftlicher Reiz jeden Freund der
schönen Natur fesseln muß. Und allenthalben entfaltet sich ein über-
raschender Reichthum an charakteristischer Verschiedenheit und Eigen-
thümlichkeit der Landschaft. Hier dehnt sich eine grüne Ebene gleich
einem Garten aus, dort eröffnet sich ein üppiges Thal; hier erhebt
sich eine sanfte Hügelrcihe in der wohlgefälligsten Gestaltung, dort ein
Gebirgsstock von imposanter Höhe, und dazwischen ruhen bald offene,
bald verborgene Plätze voll sylvanischen, voll idyllischen Zaubers.
Alle diese Umgebungen habe ich oft besucht und durchzogen —
der Genuß, welchen sie mir gewährten, gehörte zu dem reinsten und
schönsten Glücke meiner Jünglingsjahre. Und jetzt, da ich entfernt lebe
von ihnen, in einer an Naturschönheiten armen Gegend, jetzt erfüllet
die süße Erinnerung an sie noch manche Stunde, welche mir sonst
wohl traurig verfließen würde. In solcher Erinnerung habe ich auch
manche Schilderung jener Umgebungen und meiner Ausflüge dahin
niedergeschrieben, von denen die gelungeneren hier am füglichsten ihren
Platz finden. Ich eröffne die Reihe mit der Beschreibung von Sankt
Peter, einer ehemaligen Benediktinerabtei am südlichen Abhange des
Kandel, vier Stunden oberhalb Freiburg.
Der Weg dahin geht über Ebnet zwischen Wald und Wiesen am
Eschbach oder am Gebirgörande hin, wo sich zwischen dem Welchen-
und Wittenthal das kleine liebliche Attenthal, und endlich, nach einer
Beugung des Eschbachs, das größere Thal dieses muntern Bergwassers
 
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