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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Die ehemalige Herrschaft Triberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0226

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199

Oie ehemalige Herrschaft
T v i b e v g.

^m Herzen des Schwarzwaldes, eingeschlossen von steilen Anhöhen,
in einem engen, üppigen Wiesengrnnde, ganz einsam und traulich am
Zusammenflüsse der Schonach, des Fall-und Nußbaches, liegt seit Jahr-
hunderten das Städtchen Triberg, ehedem der Hauptort einer gleich-
namigen Herrschaft. Diese Lage ist höchst eigentümlich, höchst romantisch,
und die Umgegend gehört zu den interessantesten Parthien des schwarzwäl-
dischen Berglandes. „Der Fallbach verleiht ihr einen schweizerhasten Cha-
rakter, wo sich in verjüngtem Maßstabe alles Malerische vereinigt. Wilde
Felsengruppen und sanfte Wiesenfluren, kahle Berghöhen und dunkle Tan-
nenhaine, kristallklare Thalbäche und schäumende Wasserfälle, zerstreute
Holzhütten mit ihren Umzäunungen, sonnige Triften mit ihren Heerden,
welche von strohflechtenden Knaben und Mädchen geleitet werden — man
müßte den Pinsel, den Griffel eines Helmsdorf oder Frommel besizen, wollte
man diese wildliebliche Gegend würdig darstellen."
Unser Zwek indessen ist es nicht, Triberg und seine Umgegend male-
risch zu schildern, sondern die Schiksale, die geschichtliche Entwiklung dieser
Stadt und ehemaligen Herrschaft zu erzählen. Tief in das Alterthum
hinauf kann man dabei nicht dringen; aber es wird aus dem spätern Mittel-
alter etwa Manches zur Sprache kommen, was schon im Allgemeinen für
den Geschichtsfreund von Interesse, und insbesondere zur Aufhellung des
schwarzwäldischen Volkslebens und Kulturwesens dienlich sepn wird.
Das Terrain der Herrschaft Triberg bestund eigentlich aus den obern
Thalgegenden der Gutach, der Wildgutach, der Elzach und der Berg.
Wenn man von der Triberger Straße nach Furtwangen, wo sie die hohe
Deschek erreicht, rechts ablenkt und den Bergrüken eine Weile verfolgt,
so gelangt man auf die Wasserscheide, wo alle vier Thäler zusammenstoßen.
Ziemlich gerade gegen Norden hat man das Hintere Elzthal, welches eng
 
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