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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Rudolfs von Habsburg Geburtsstätte
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0293

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262

Recht und alle Gerichte darniederlagen, wie überall die Gewalt herrschte
und die List, mit einem Wort — wie alle Bande der Gesellschaft zerrissen
oder gelahmt waren, und der Niesenkörper des Reiches seiner Auflösung
entgegen eilte, und aber wie geordnet, wie beruhigt und aufblühend das-
selbe ein Menschenalter später gefunden ward (?), wer dieses weiß, der ent-
blöset sein Haupt bei dem Namen Rudolfs, der preiset den ersten Mai
des Jahres zwölfhundert und achtzehn als einen Tag des Glükes, und be-
grüßet die Mauern von Limburg als eine Stätte des Heils.
Die Veste verdient also wohl eine Beschreibung ihrer Schiksale, wenn
dieselben weiter auch von keiner Bedeutung sind. Ein vaterländischer
Schriftsteller (?) nimmt an, daß Limburg ursprünglich zu deu zäringi-
schen Stammgütern gehörte, durch die eine Schwester des lezten Herzogs
mit Burgdorf und Thun an den Grafen von Kiburg und durch dessen Toch-
ter an das Haus Habsburg erbte. Sie war jedoch scheu früher habs-
burgisch, denn Rudolfs Vater, Graf Alb recht der Weise, ein Zeit-
genosse Berthold des Fünften von Zäringcn, wohnte auf ihr, und mau
zählte sie zu seiner Landgrafschaft in Oberelsaß Wenn der Hügel von
Breisach ehedem durch eine Veränderung des Nheinlaufes an das elsässische
Ufer versetzt wurde, was zuEnde des dreizehntenJahrhunderts beinahe noch
einmal geschah (o), konnte solches nicht auch bei dem Limberg, welcher
dieselbe Lage hat, der Fall gewescu sepu? Der Lim berg er Hof liegt jetzt
noch jenseits des Rheines. Indessen, wie sich's verhalten mochte, jedenfalls
war die Burg damals ein habsburgisches, nicht aber ein herzoglich
zäringisches Erbgut.
Wie seiu Vater, so wohnte auch Rudolf selbst zuweilen auf der Lim-
burg (0), bis er sie aus unbekannten Gründen als freies Eigenthum an
Kuno von Bergheim verkaufte (ss). Die Familie dieses Ritters hatte
den gleichen Ursprung mit derjenigen von And lau, und ihr Stammort
war das Dorf Mittelberg h eim im Andlauer Thal <J). Sie besaß man-

(2) Vergl. Oben 1., 136.
(3) Pater Krcuter, vorderöstr. Gesch. I, 568.
(4) Wenigstens nennt Birken (Spiegel der Ehr. d. H. Oestr. I, 6) in
^Isatin superiore seclem 8npientis. Vergl. t'nsti ktullolb. VII.
(5) „ZlHenrts, gui lou^o tempore oppiclum ob VIsntin ciiviserat, anno
1295 pro parte aU Intus montis se nliucl traustereba." all
auu. 1295.
(6) Eine Urkunde Rudvlfs von 1240 (bei II, 259) ist gegeben „>u castro
Z>rm/?er".
(7) Vergl. No te 10.
(8) ^Isnt. illustr. II, 699.
 
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