DOI Heft:
Heft 1 (Mai 1933)
DOI Artikel:Peters, Eduard Ferdinand Albert: Die Buttentalhöhle an der Donau, eine neue Magdalénienstation
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0046
lävlithische Funöstelle an öer oberen Donau, wo Prof. R. R. Schrniöt 1908
eine Kultur der späten Madeleinestufe ergrub Thpologisch scheint öie
Probstfelskultur älter zu sein, wenn auch die beiderseitige Fauna beste Lleber-
e,instimmung zeigt, soweit öie wenigen Knochenreste öer Duttentalhöhle einen
Vevgleich gestatten. Für öen Probstfels stehen im Zusammenhang mit gleich-
artigen älntersuchungen an anöeren Stellen neue Grabungen am Hang vor
der Hohle in Aussicht, vielleicht gelingt es hierbei zu neuen Gesichtspunkten
zu gelangen. Das Ergebnis einer Probegrabung berechtigt zu dieser 2ln-
nahme. Die andere Fundstelle ist der Rölhekopf bei Säckingen^. Ganz ckll-
gemein ist eine gewisse Formenverwandschaft zu erkennen, wenn auch die
Technik bei der Buttentalhöhle reiser ist und zielbewußter zu sein scheint.
Äeberraschenö ist aber, daß am Röthekopf ebenfälls eine Blattspihe wie die
auf 2lbb. 5, 10 dargestellte gefunöen wurde, öie Prof. Bayer veranlaßte, mög-
licherweise ein Solutroen anzunehmen 2 Diefe 2Insicht öürfte jetzt hinfällig
geworden sein, um so mehr als auch öie Buttentalhöhle primitivere an
Moustierschaber erinnernde Stücke aufweift, wie sie am Böthekops gesunöen
wurden. Die Zugehörigkeit der Röthekopffunöftelle zum Magöalenien dürfte
jetzt gesichert fein. Eine weitere baöische Fundstelle des Spätmagdalenien
(mit Resten eines Frühmagöalenien) liegt im Dreisgau, und zwar am Oelberg
beim Kuckucksbad (Dolschweil, 2lmt Staufen)^ und es lag nahe, auch öiese
Funde in den Dereich einer vergleichenden typologischen älntersuchung einzu-,
beziehen. Bei diefer Gelegenheit konnten wir u. a. feststellen, daß öas Silex-
material vom Oelberg noch weit stärkere mesölithische Einschläge enthält als
nach den Veröffentlichungen von 1928 unö 1930 anzunehmen war, in denen
nur von Prototypen des Tardenoisien öie Rede ist (1930 S. 70). Jnsbeson-
dere handelt es sich um öie Feststellung, öaß auch eine typisch mesölithische
Aetuschierungsart vertreten ist, bei der zur Erzielung schärsster Schneiden die
Bandbearbeitung durch ost nur unter Ler Lupe sichtbave feinste Retuschierung
erfolgt. Dieser Retuschierungsart gegenüber ist öie öen reinen Magdalenien-
sormen eigene grob und nicht zu verkennen. Jm weiteren läßt sich eine nicht
kleine Gruppe rein mikrolithischer Werkzeuge feststellen, öeren Derwandtschaft
mit den typischen Tardenoisienformen ebenfalls unbestreitbar ist (retuschierte
dreieckige, rechteckige, rhombische Spitzen, blattförmige Spitzen mit breiter und
schmaler Dasis, Mikrostichel). Diese älmstände in Derbindung mit anöeren
älntersuchungsergebnissen und öie Tatsache, daß die bisherigen Dearbeitungen
der Silexindustrie vom Oelberg sowieso kein völlständiges Dild öer vertretenen
Einzelformen öes Magdalenien, ihrer Stückzahl, des Mengenverhältnisses
geben, machen eine Deubearbeitung des Silexmaterials nötig, bei öer wir
gegenüber der 2Innahme von L. Zotz, es handle sich um ein „reines" Spät-
^ R. R. Schmidt, Die diluviäle Vorzeit Deutschländs, Stuttgart 1912.
^ W. Gersbach, Der Röthekopf bei Säckingen, Dericht der natursorsch. Ge-
sellschaft zu Freiburg Dd. XXIV Heft 2, 1925 (Beiträge zur Prähistorie
Dadens).
^ I. Daher, Das Alter öer Paläolithstation auf dem Röthekopf Lei Säckin-
gen. Die Ciszeit 4. Dd. 1927 S. 125.
^ L. Zotz, Die päläölithische Desiedlung öer Teuselsküchen am Oelberg
beim Kuckucksbad. Prähist. Zeitschrist XIX Dd. 1928.
W. Deecke, G. Kraft und E. Peters, Verbesserungen und Bemerkungen zu
dem Aufsatze von L. Zotz über die paläoli'th. Siedlung am Oelberg beim Kuk-
kucksbad. Prähist. Zeitschr. XX Dd. 1929 S. 265.
L. Zotz, Die typölogischen Grundlagen für öas Alter der Kuckucksbad-
Staticn. Wiener Prähist. Zeitschr. XVII. Jahrg. 1925.
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eine Kultur der späten Madeleinestufe ergrub Thpologisch scheint öie
Probstfelskultur älter zu sein, wenn auch die beiderseitige Fauna beste Lleber-
e,instimmung zeigt, soweit öie wenigen Knochenreste öer Duttentalhöhle einen
Vevgleich gestatten. Für öen Probstfels stehen im Zusammenhang mit gleich-
artigen älntersuchungen an anöeren Stellen neue Grabungen am Hang vor
der Hohle in Aussicht, vielleicht gelingt es hierbei zu neuen Gesichtspunkten
zu gelangen. Das Ergebnis einer Probegrabung berechtigt zu dieser 2ln-
nahme. Die andere Fundstelle ist der Rölhekopf bei Säckingen^. Ganz ckll-
gemein ist eine gewisse Formenverwandschaft zu erkennen, wenn auch die
Technik bei der Buttentalhöhle reiser ist und zielbewußter zu sein scheint.
Äeberraschenö ist aber, daß am Röthekopf ebenfälls eine Blattspihe wie die
auf 2lbb. 5, 10 dargestellte gefunöen wurde, öie Prof. Bayer veranlaßte, mög-
licherweise ein Solutroen anzunehmen 2 Diefe 2Insicht öürfte jetzt hinfällig
geworden sein, um so mehr als auch öie Buttentalhöhle primitivere an
Moustierschaber erinnernde Stücke aufweift, wie sie am Böthekops gesunöen
wurden. Die Zugehörigkeit der Röthekopffunöftelle zum Magöalenien dürfte
jetzt gesichert fein. Eine weitere baöische Fundstelle des Spätmagdalenien
(mit Resten eines Frühmagöalenien) liegt im Dreisgau, und zwar am Oelberg
beim Kuckucksbad (Dolschweil, 2lmt Staufen)^ und es lag nahe, auch öiese
Funde in den Dereich einer vergleichenden typologischen älntersuchung einzu-,
beziehen. Bei diefer Gelegenheit konnten wir u. a. feststellen, daß öas Silex-
material vom Oelberg noch weit stärkere mesölithische Einschläge enthält als
nach den Veröffentlichungen von 1928 unö 1930 anzunehmen war, in denen
nur von Prototypen des Tardenoisien öie Rede ist (1930 S. 70). Jnsbeson-
dere handelt es sich um öie Feststellung, öaß auch eine typisch mesölithische
Aetuschierungsart vertreten ist, bei der zur Erzielung schärsster Schneiden die
Bandbearbeitung durch ost nur unter Ler Lupe sichtbave feinste Retuschierung
erfolgt. Dieser Retuschierungsart gegenüber ist öie öen reinen Magdalenien-
sormen eigene grob und nicht zu verkennen. Jm weiteren läßt sich eine nicht
kleine Gruppe rein mikrolithischer Werkzeuge feststellen, öeren Derwandtschaft
mit den typischen Tardenoisienformen ebenfalls unbestreitbar ist (retuschierte
dreieckige, rechteckige, rhombische Spitzen, blattförmige Spitzen mit breiter und
schmaler Dasis, Mikrostichel). Diese älmstände in Derbindung mit anöeren
älntersuchungsergebnissen und öie Tatsache, daß die bisherigen Dearbeitungen
der Silexindustrie vom Oelberg sowieso kein völlständiges Dild öer vertretenen
Einzelformen öes Magdalenien, ihrer Stückzahl, des Mengenverhältnisses
geben, machen eine Deubearbeitung des Silexmaterials nötig, bei öer wir
gegenüber der 2Innahme von L. Zotz, es handle sich um ein „reines" Spät-
^ R. R. Schmidt, Die diluviäle Vorzeit Deutschländs, Stuttgart 1912.
^ W. Gersbach, Der Röthekopf bei Säckingen, Dericht der natursorsch. Ge-
sellschaft zu Freiburg Dd. XXIV Heft 2, 1925 (Beiträge zur Prähistorie
Dadens).
^ I. Daher, Das Alter öer Paläolithstation auf dem Röthekopf Lei Säckin-
gen. Die Ciszeit 4. Dd. 1927 S. 125.
^ L. Zotz, Die päläölithische Desiedlung öer Teuselsküchen am Oelberg
beim Kuckucksbad. Prähist. Zeitschrist XIX Dd. 1928.
W. Deecke, G. Kraft und E. Peters, Verbesserungen und Bemerkungen zu
dem Aufsatze von L. Zotz über die paläoli'th. Siedlung am Oelberg beim Kuk-
kucksbad. Prähist. Zeitschr. XX Dd. 1929 S. 265.
L. Zotz, Die typölogischen Grundlagen für öas Alter der Kuckucksbad-
Staticn. Wiener Prähist. Zeitschr. XVII. Jahrg. 1925.
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