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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 10/12 (Juli 1936)
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Gutmann, Carl: Römische Funde am Sandbach bei Iffezheim, A. Rastatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0468

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Römische Zunde am Landbach bei 2ffecheim, A. Rastall.

Don Karl Gutmann, Rastatt.

Jm Frühjahr 1931 ließ die Gemeinöe Jffezheim gegenüber der Funö-
berichte Dand III, Heft 5, S. 158 gemeldeten LT-Funöstelle das alte Rhein-
hochgestade südlich des Sanöbachs abgraben. Die Arbeiter wurden rechtzeitäg
angehalten, auf eventuell zutage tretende Funöe zu achten, da an der be-
treffenden Stelle mit Destimmtheit solche erwartet werden durften. Aller-
dings war die 2lrt der Arbeitsführung genauen Fundbeobachtungen nicht
günstig, weil das etwa 3 m hohe Llfer von unten her angegraben wurde, so Laß
die oberen Schichten zum Absturz kamen. Da die Arbeiten im Akkord ver-

geben waren, ließ sich leider keine anöere Arbeitsweise erzielen. Trotzdem
wurden zwei Fundkomplexe beobachtet, öie jeweils in einem Grörutsch zum
Dorschein kamen und etwa 20 m innerhalb des Hochgestades gelegen waren.
Das einemal handelt es sich hauptsächlich um Scherbenfunöe, das anderemal
um Gisengerät.

Fundkomplex a) Hals unö Mündungsstück eines einhenkligen Kruges
aus weißem Ton; b) zwei Ranöstücke mit anschließenöem Schulterstück eines
bauchigenTopses mit Rille auf öer Schulter (Abb. 190,b u. c) hellrötlicher Ton;
c) Randstück einer großen schweren Amphore; 6) zwei breite Amphorenhenkel
verschiedener Art; e) Teil einer Hhpokaustenkachel mit vier parallelen wellen-
förmigen Fingerstrichen; k) Henkel eines kleinen weißen Tonkruges; A) Zie-
gelbrocken mit zwei konzentrischen kreisrunden Fingerstrichlinien; b) An-
hänger aus Dronzeblech (Abb. 190, ck), dazu ein kleines schmales Bronzeblech-
'band 9,5 cm lang, 2 cm breit, das mit zwei Löchern versehen und an öem
einen Ende umgebogen ist; i) Reste eines Hohlziegels. — Der Gesamt-
charakter der Fundstücke öeutet auf zweites und örittes Jührhundert n. Chr.
Schwere Scherben von hartgebrannten dickwandigen Amphoren kamen an öer
gleichen Stelle noch im Laufe öes Sommers 1934 zum Dorschein.

Zu dem Dronzeanhänger vergl. Mainzer Zeitschr. VIII/IX 1913/14 S. 68
Ab'b. 2 Rr. 19 u. 20. — Forrer: Straßburg-Argentorate Bd. II Tas. ÜXXVII
14 u. 16. — Anzeiger f. Els. Alt. 1919 Rr. 1—4 S. 1060 Abb. 133 und
S. 1064 Taf. XXIII, 14—16. Aehnliche Stücke auch im Heimatmuseum Rastatt
aus Selz. — Reben diesen römischen Resten, öeren Zusammenhang ganz unklar

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