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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI issue:
Heft 6 (Januar 1935)
DOI article:
Eiden, Hans: Aus dem Heimatmuseum in Säckingen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0249

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fehler von unserer Stelle ein Ziegelstempel der 12. Legion erwähni; er stammt
natürlich von der 21. Legion.

6. Keramik.

Llnter den keramischen Einzelfunden sind zunächst einige bemalte Spät-
latenescherben (Inv. 34,21/22) hervorzuheben. Sie sind wesentlich härter
gebrannt als die Keramik von Breisach-Hochstetten und 2lltenburg--Schanz.
Von den römischen Funden ist wohl öas früheste Stück öer zu einem Dritdel
etwa erhaltene Boden eines grohen Terra sigillata-Tellers (Inv. 34,23) aus
äuherst feingeschlemmtem Ton. Die Innen-släche trägt stumpfen, etwa braun-
roten Lleberzug, die Llußenseite ist nur teilweise öavon überzogen, besonders
innerhalb des Standringes ist der helle Tongrund sichtbar. Die Form, öie un-
sere Abb. 97 b wieöergibt, zeigt, soweit erhalten, ein Profil, das identisch
ist mit dem arretinischen Thpus Haltern 3b (s. Mitt. Altertumsk. f.
Westfalen Dd. 5 (1909), Taf. X); hierzu würöe die technische Deschaffenheit des
Scherbens durchaus passen. Ein T.S.-Teller mit Viertelrunöstab (Inv. 34,24)
Hofheim Thpus 3I. schlieht sich an, ebenso ein T.S.-Tähchen (Inv. 34,25)
mit unleserlichem Stempel Hofheim Typus 96 (Jnv. 34,26); dazu ein
scheinbar ziemlich früher Tellerboden Drag. 31 mit Kerbring (Inv. 34,27).

Abb. yr.
d) Klein-

b.

An reliefverzierter Terra sigillata liegen u. a. vor: 2nv. 34,27. Klei-
nes Druchstück vom oberen Teil der Wanöung einer südgallischen T.S.-
Schüssel Drag. 29. älnter der gestrichelten Lippe Wellenband-Derzierung. 2n
den durch die umlausende Welle gebildeten nach oben geöffneten Dögen Schup-
penmuster (ähnlich Knorr, Töpfer u. Fabr. Taf. 48 unten Ar. 5), in dem nach
unten geöffneten noch gerade erkennbar der Rest von Lanzettblatt, nicht mehr
näher zu bestimmender Form. Inv. 34,28—33: Druchstücke, teilweise schwarz
verbrannt, von wenigstens sechs verschiedenen, z. T. dickwanöigen, kleinen Dil-
derschüffeln Drag. 37, die der flavisch-trajanischen Zeit angehören dürsten. —
Die übrige Keramikmasse bietet wenig Desonöerheiten. Sie hält sich in dem
durch die oben behandelte Terra sigillata gegebenen zeitlichen Rahmen und
geht dann noch weiter ins 2. Iahrh. hinein.

Soweit die bisherigen Funöe, öie ohne Ausnahme Lesefunde sinö-, er-
kennen lassen, haben wir es mit einer nicht alltäglichen Fundstelle zu tun. Wenn

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