Für die Deutung ist einerseits die Kleinheit der Dertiefungen zu berück-
sichtigen, die mit Ausnahme von 7 nur Stangen, keine eigentlichen Pfosten
zuläßt, andererfeits ist die senkrechte Erstreckung gesichert. Es kann sich nur um
eine Hütte handeln, deren Wände aus lehmbeworfenem Reisig bestanöen, das
zwischen stärkeren Ruten öurchgeflochten war. Die Pfostenlöcher 1—11—9—7
ergeben ein ungefähres Quadrat von 2,3O m Seitenlänge; die Ecken scheinen
ausgerundet bzw. verdoppelt zu sein (6/11; 7/8; 1—5). Jm Jnneren bildete
die Wohnfläche eine Grube unregelmäßiger Form, deren Wände an der
Dasis mit einer Steinpackung verkleidet und gegen das Hereindrücken des ge-
wachsenen Lehmes geschüht waren. 21m Doden befand sich in der Mitte, etwas
vertieft, die Feuerstelle. Der Eingang war im Nordwesten; diese Partie war
gegen Norden durch mehrere Pfosten besonders geschützt. Die Feuerstelle
wurde nach ihrer Aufgabe von Asche unö verwitternden humösen Substanzen
bedeckt, schliehlich das Ganze von den einbrechenden Wänden.
Die Gräben.
Eine eigenartige Erscheinung bilden die Gräben. Schon im Frühjahr 1932
kam ein Stück zur Beobachtung und fesselte die Aufmerksamkeit durch die
Mafse von Funden und noch mehr durch die Form eines regelrechten Spih-
grabens, der aber doch zu flach und fchmal war, um als kriegerische Anlage zu
gelten^. 2n der Folge entpuppte fich ein ganzes Dündel von Gräben. Alle
ziehen in etwa gleicher Richtung Aord-Süd und scharen sich zu 3 Gruppen. 2n
gleicher Höhe, in der der östliche Graben aufhört, verändern die beiden an-
dern ihre Art, vervielfachen ihre Zahl und winkeln leicht, aber deutlich in öie
Richtung des östlichen Grabens ab. 2m einzelnen ergeben sich aber soviel Lln-
terschiede in der Form — Spitzgraben, Sohlgraben; Palisadengräbchen; Mul-
den; Schächte, dazu alle Llebergänge —, in der Ausdehnung — kurze um-
schriebene Stücke innerhalb oder außerhalb von langgestreckten, annähernd
gleichartigen Strängen —, in der Füllung — gleichmäßig oder geschichtet —
und auherdem ist die Deziehung zur Sieölung so undurchsichtig, öaß vorder-
hand eine einleuchtende, allseits befriedigende Deutung nicht gegeben werden
kann. Daher beschränke ich mich im folgenöen auf eine möglichst knappe De-
schreibung der wesentlichsten Defunde; sie geht von Aorden aus und die ein-
zelnen Stellen werden nach lausenden Metern (lfd. m) vom Aordrand öer
Ausgrabungsfläche ab gerechnet beschrieben.
Graben I ist ein wohlcharakterisierter Spitzgraben mit Tordurchlaß und
Palisadengräbchen (Abb. 115—117). Er verläuft, aus öem nicht untersuchten
Aachbaracker kommend, in südlicher Richtung schräg in die Ausgrabungsflüche
hinein. Rach 8 m seht er auf 3,7 m aus, um dann in gleicher Art und Richtung
noch 12,5 m weiter zu verlaufen. Jn dieser ganzen Länge handelt es sich um
einen Spitzgraben von etw 2,20 m oberer Breite^ unö durchschnittlich 150 bis
160 cm Tiefe (am Aorörand 130 cm). Er ist mit Ausnahme des Südendes
von K. Aaß untersucht woröen, dessen Dericht ich grohenteils wörtlich wieöer-
gebe:
0? Graben III lfd. m 38 ff.
08 Gemessen in 30—40 cm Liefe. Jm Südteil liegt öer Graben im braunen
Lehm, die Äntersuchung muhte daher bis auf 80 cm heruntergehen, um einen
klaren Grunörih zu bekommen, öer aber naturgemäß in dieser Tiefe schmäler
war als bei 30—40 cm. Da sich das Profil gleichblieb, ist aus dem Plan der
älmriß in der Dreite, die er Wahrscheinlich in 30—40 cm Tiefe gehabt hat,
ergänzt gezeichnet.
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sichtigen, die mit Ausnahme von 7 nur Stangen, keine eigentlichen Pfosten
zuläßt, andererfeits ist die senkrechte Erstreckung gesichert. Es kann sich nur um
eine Hütte handeln, deren Wände aus lehmbeworfenem Reisig bestanöen, das
zwischen stärkeren Ruten öurchgeflochten war. Die Pfostenlöcher 1—11—9—7
ergeben ein ungefähres Quadrat von 2,3O m Seitenlänge; die Ecken scheinen
ausgerundet bzw. verdoppelt zu sein (6/11; 7/8; 1—5). Jm Jnneren bildete
die Wohnfläche eine Grube unregelmäßiger Form, deren Wände an der
Dasis mit einer Steinpackung verkleidet und gegen das Hereindrücken des ge-
wachsenen Lehmes geschüht waren. 21m Doden befand sich in der Mitte, etwas
vertieft, die Feuerstelle. Der Eingang war im Nordwesten; diese Partie war
gegen Norden durch mehrere Pfosten besonders geschützt. Die Feuerstelle
wurde nach ihrer Aufgabe von Asche unö verwitternden humösen Substanzen
bedeckt, schliehlich das Ganze von den einbrechenden Wänden.
Die Gräben.
Eine eigenartige Erscheinung bilden die Gräben. Schon im Frühjahr 1932
kam ein Stück zur Beobachtung und fesselte die Aufmerksamkeit durch die
Mafse von Funden und noch mehr durch die Form eines regelrechten Spih-
grabens, der aber doch zu flach und fchmal war, um als kriegerische Anlage zu
gelten^. 2n der Folge entpuppte fich ein ganzes Dündel von Gräben. Alle
ziehen in etwa gleicher Richtung Aord-Süd und scharen sich zu 3 Gruppen. 2n
gleicher Höhe, in der der östliche Graben aufhört, verändern die beiden an-
dern ihre Art, vervielfachen ihre Zahl und winkeln leicht, aber deutlich in öie
Richtung des östlichen Grabens ab. 2m einzelnen ergeben sich aber soviel Lln-
terschiede in der Form — Spitzgraben, Sohlgraben; Palisadengräbchen; Mul-
den; Schächte, dazu alle Llebergänge —, in der Ausdehnung — kurze um-
schriebene Stücke innerhalb oder außerhalb von langgestreckten, annähernd
gleichartigen Strängen —, in der Füllung — gleichmäßig oder geschichtet —
und auherdem ist die Deziehung zur Sieölung so undurchsichtig, öaß vorder-
hand eine einleuchtende, allseits befriedigende Deutung nicht gegeben werden
kann. Daher beschränke ich mich im folgenöen auf eine möglichst knappe De-
schreibung der wesentlichsten Defunde; sie geht von Aorden aus und die ein-
zelnen Stellen werden nach lausenden Metern (lfd. m) vom Aordrand öer
Ausgrabungsfläche ab gerechnet beschrieben.
Graben I ist ein wohlcharakterisierter Spitzgraben mit Tordurchlaß und
Palisadengräbchen (Abb. 115—117). Er verläuft, aus öem nicht untersuchten
Aachbaracker kommend, in südlicher Richtung schräg in die Ausgrabungsflüche
hinein. Rach 8 m seht er auf 3,7 m aus, um dann in gleicher Art und Richtung
noch 12,5 m weiter zu verlaufen. Jn dieser ganzen Länge handelt es sich um
einen Spitzgraben von etw 2,20 m oberer Breite^ unö durchschnittlich 150 bis
160 cm Tiefe (am Aorörand 130 cm). Er ist mit Ausnahme des Südendes
von K. Aaß untersucht woröen, dessen Dericht ich grohenteils wörtlich wieöer-
gebe:
0? Graben III lfd. m 38 ff.
08 Gemessen in 30—40 cm Liefe. Jm Südteil liegt öer Graben im braunen
Lehm, die Äntersuchung muhte daher bis auf 80 cm heruntergehen, um einen
klaren Grunörih zu bekommen, öer aber naturgemäß in dieser Tiefe schmäler
war als bei 30—40 cm. Da sich das Profil gleichblieb, ist aus dem Plan der
älmriß in der Dreite, die er Wahrscheinlich in 30—40 cm Tiefe gehabt hat,
ergänzt gezeichnet.
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