Gruben; nach einer fast leeren Zone, in öer öie rechteckige funöreiche Grube 35
(33/82) auffällt, (entsprach fie einem rechteckigen Gebäuöe, etwa zusammen mit
36?) beginnen im Äoröwesten wieöer Spuren. Mer auch östlich der Gräben
liegen, zunächst längs ihres Ranöes, nicht wenige stattliche Gruben. Dasselbe
ergibt sich, wenn man einzelne Typen herausgreift, z. B. öie Oefen 6, 38, 39,
59, oder die Brunnen.
Manche Gruben liegen innerhalb solcher Streifen isoliert, anöere in Grup-
pen (4—11; 19—21; 18, 22—25).
Störenö für die Beurteilung öes Siedlungsbilöes ist ferner die Tatsache,
öaß die Westgrenze öer 2lusgrabung nicht mit der öer Sieölung zufammen-
fällt. Llnter öem rezenten HOchwasserdamm liegt der Brunnen 4 und ebenso
öas frühmittelalterliche Skelett 12. Selbst wenn man öie Gesamtbreite des
Dammes von rö. 6 m hinzurechnet, ist nicht anzunehmen, öaß öas heutige
Hochgestade, 6 m westlich der Grabungsgrenze, mit öem seinerzeitigen älfer
zusammenfällt, denn öer Platz am Llfer wivd für Schiffahrts-- unö Fischfang-
anlagen gebraucht unö nicht für Gräber und Brunnen. Die Latene-- unö die
frühmittelalterliche Sieölung reichen alfo nach Westen weiter hinaus, größere
Teile sind vom Hochwafser Hinweggespült (s. oben S. 228).
2luf öer Ostseite dürfte die Kiesgrube minöestens Teile der Giedlung ohne
Beobachtung zerstört haben. 2m römischen Brunnen lagen aber so gut wie
keine Lateneschevben, seine Stelle gehörte also wohl nicht zur eigentlichen La-
tenesiedlung. Der Latenebrunnen 82, unmittelbar nördlich öes römischenBrun-
nens hätte öemnach isoliert östlich der Siedlung gestanöen, etwa für Heröen
bestimmt 26.
2lufs Ganze gesehen läßt sich sagen, öaß die Desieölung recht stark gewesen
sein muß; dafür zeugen öie Brunnen unö die Funömengen. Grundwasserbrun-
nenb^ sind im Rheintal vor der Spätlatenezeit nicht bekannt. Sie fetzen Seß-
haftigkeit und eine größere 2lnzahl von Men'schen unö Vieh voraus unö er-
schließen Gebiete, öie von Aatur eine solche Besiedlung n'icht dulöen^. Jn
Hochstetten stanö zudem Flußwasser immer zur Derfügung, aber es ist „im
Sommer immer trüb" (Deecke). Dollenös öie 8 m tiefen Drunnen von Dasel-
Gasfabrik geben ein anschauliches Dild vom baulichen Können unö der lanö-
erschließenöen organisatorischen Kraft dieser Bevölkerung. Gewiß sind öie
Latenebrunnen, verglichen mit den römischen unö den karolingifchen, einfache
Gebilde, aber sie sind öie ersten ihrer 2lrt in unserem Gebiet. Die Tatsache
ihrer Errichtung und Wieöerherrichtung beweift schließlich, daß die Siedlung
verhältnismähig dauerhaft gewesen ist.
Für eine längere Desieölung spricht auch die Masse öer Funöe, die in
einem merkwüröigen Mißverhältnis zu der Zahl der größeren Gruben steht;
zu Scherben und Knochen müssen ja noch alle jene verwesten organischen Be-
standteile hinzugefügt weröen, die die Schwarzfäbbung der Kulturschicht ver-
ursachten. Solche Lleberreste häufen sich in den Gruben, in einigen Fällen,
z. D. in der Füllung des Ofens 39 (33/10O b), so sehr, öaß Scherben an Scher-
26 2luf öem nörölich anstohenöen, nicht untersuchten Gelände liegen öie
Llnterfuchungsverhältnisse günstiger, da das Hochgestade nach Dordwesten
zieht, und so der Winkel zwischen ihm und öem Grabensystem, wenn öieses
seine Dichtung beibehält, breiter wird.
2^ Siehe Joh. Dichter, Mitt. 2lnthrop. Ges. Wien 53, 1923 S. 49 ff.; Ebert.
Deallex. im Registerbanö unter Drunnen, bes. Behn llg, Götze llligg, Duhn
22 Die Hallstattscherben dürften von einer vorübergehenden Desieölung
herrühren.
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(33/82) auffällt, (entsprach fie einem rechteckigen Gebäuöe, etwa zusammen mit
36?) beginnen im Äoröwesten wieöer Spuren. Mer auch östlich der Gräben
liegen, zunächst längs ihres Ranöes, nicht wenige stattliche Gruben. Dasselbe
ergibt sich, wenn man einzelne Typen herausgreift, z. B. öie Oefen 6, 38, 39,
59, oder die Brunnen.
Manche Gruben liegen innerhalb solcher Streifen isoliert, anöere in Grup-
pen (4—11; 19—21; 18, 22—25).
Störenö für die Beurteilung öes Siedlungsbilöes ist ferner die Tatsache,
öaß die Westgrenze öer 2lusgrabung nicht mit der öer Sieölung zufammen-
fällt. Llnter öem rezenten HOchwasserdamm liegt der Brunnen 4 und ebenso
öas frühmittelalterliche Skelett 12. Selbst wenn man öie Gesamtbreite des
Dammes von rö. 6 m hinzurechnet, ist nicht anzunehmen, öaß öas heutige
Hochgestade, 6 m westlich der Grabungsgrenze, mit öem seinerzeitigen älfer
zusammenfällt, denn öer Platz am Llfer wivd für Schiffahrts-- unö Fischfang-
anlagen gebraucht unö nicht für Gräber und Brunnen. Die Latene-- unö die
frühmittelalterliche Sieölung reichen alfo nach Westen weiter hinaus, größere
Teile sind vom Hochwafser Hinweggespült (s. oben S. 228).
2luf öer Ostseite dürfte die Kiesgrube minöestens Teile der Giedlung ohne
Beobachtung zerstört haben. 2m römischen Brunnen lagen aber so gut wie
keine Lateneschevben, seine Stelle gehörte also wohl nicht zur eigentlichen La-
tenesiedlung. Der Latenebrunnen 82, unmittelbar nördlich öes römischenBrun-
nens hätte öemnach isoliert östlich der Siedlung gestanöen, etwa für Heröen
bestimmt 26.
2lufs Ganze gesehen läßt sich sagen, öaß die Desieölung recht stark gewesen
sein muß; dafür zeugen öie Brunnen unö die Funömengen. Grundwasserbrun-
nenb^ sind im Rheintal vor der Spätlatenezeit nicht bekannt. Sie fetzen Seß-
haftigkeit und eine größere 2lnzahl von Men'schen unö Vieh voraus unö er-
schließen Gebiete, öie von Aatur eine solche Besiedlung n'icht dulöen^. Jn
Hochstetten stanö zudem Flußwasser immer zur Derfügung, aber es ist „im
Sommer immer trüb" (Deecke). Dollenös öie 8 m tiefen Drunnen von Dasel-
Gasfabrik geben ein anschauliches Dild vom baulichen Können unö der lanö-
erschließenöen organisatorischen Kraft dieser Bevölkerung. Gewiß sind öie
Latenebrunnen, verglichen mit den römischen unö den karolingifchen, einfache
Gebilde, aber sie sind öie ersten ihrer 2lrt in unserem Gebiet. Die Tatsache
ihrer Errichtung und Wieöerherrichtung beweift schließlich, daß die Siedlung
verhältnismähig dauerhaft gewesen ist.
Für eine längere Desieölung spricht auch die Masse öer Funöe, die in
einem merkwüröigen Mißverhältnis zu der Zahl der größeren Gruben steht;
zu Scherben und Knochen müssen ja noch alle jene verwesten organischen Be-
standteile hinzugefügt weröen, die die Schwarzfäbbung der Kulturschicht ver-
ursachten. Solche Lleberreste häufen sich in den Gruben, in einigen Fällen,
z. D. in der Füllung des Ofens 39 (33/10O b), so sehr, öaß Scherben an Scher-
26 2luf öem nörölich anstohenöen, nicht untersuchten Gelände liegen öie
Llnterfuchungsverhältnisse günstiger, da das Hochgestade nach Dordwesten
zieht, und so der Winkel zwischen ihm und öem Grabensystem, wenn öieses
seine Dichtung beibehält, breiter wird.
2^ Siehe Joh. Dichter, Mitt. 2lnthrop. Ges. Wien 53, 1923 S. 49 ff.; Ebert.
Deallex. im Registerbanö unter Drunnen, bes. Behn llg, Götze llligg, Duhn
22 Die Hallstattscherben dürften von einer vorübergehenden Desieölung
herrühren.
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