schob es die Rille hinab bis zu öeren Ende. Der Dalken steht nun senkrecht, der
Türslügel dreht sich mit ihm. Ein Herausfallen der Flügel ist unmögliich, da
der am Balken hängende Flügel bei geöffneter Tür den unteren Teil des
Balkens gegen den Anschlag, bei geschlossener Tür gegen öas Gewändauflager
drückt. Die Flügel stohen in der Mitte aneinanöer. Eine überkragend ange--
brachte Leiste verhinderte, dah die Tür aufgedrückt werden konnte, wenn von
innen der am selben Flügel angebrachte Zapfen in das kleine rechteckige Loch
in der Mitte der Schwelle eingesenkt war. Drehspuren im tiefen Ende öer er--
haltenen Rille bestätigen diese 2lrt der Konstruktion, öie man im übrigen
noch heute an Scheuern und Einfahrten sehen kann.
2. Eine andere Art der Türkonstruktion zeigt öie im Keller unserer Billa
ausgegrabene Schwelle (Abb. 142). Sie ist 1,63 m lang, 72 cm breit und
32 cm hoch. Zwischen beiden Gewändeauflagern läuft auhen wie bei
Schwelle 1 der 4 cm hohe und 2,4 cm breite An'schlag. -Zum rechten Winkel
zwifchen Gewänd und Anschlag führt Wiederum eine sich fenkende Rille, öie
jsdoch z. T. nicht schmal wie bei 1 ist, sonöern sich Halbkreisförmig flach er-
weitert. Drehspuren am runden, tiefsten Ende der Schwelle zeigen, dah wir
auch hier eine Drehtür wie bei 1 annehmen müfsen. Die linke Seite dagegen
müssen wir uns anders vorstellen. Hier erhob sich vom Schwellenboöen ein
rechteckiger Block in öer Höhe des Anschlags so> dah zwischen ihm unö dem
Anschlag eine Rille mit ebenem Boöen entsteht. Jn diese waren, wie Paret
(R.t. W. S. 61 ff.) an Hand von Analogien aus Pompeji ausführt, mehrere
dünne Dretter jaloüsieartig übereinander eingeschoben. Däs äuherste öer
Bretter schloh an den Türflügel an. Wir müssen uns vorstellen, dah zum
normalen Gebrauch nur die kleine Tür benutzt wurde, und dah öie umständ-
lich zu entfernenden unö wieder einzusetzenden Dretter nur beim Transport
umfangreicher Gegenstände beseitigt wuröen.
Wir glauben, bei der Ausgrabung die Reste öes senkrecht den Türflügel
tragenöen Dalkens in 8itu als schwarze, den Doden senkrecht durchziehende
Schicht von 4 cm Durchmesfer gefunden zu haben.
Schwierig sind die beiden Türgewände zu erklären. Sie sind nur 1,73 cm
hoch, so dah man die Tür nur in gebückter Haltung passieren konnte, will man
nicht annehmen, dah die steinernen Türstürze durch hölzerne Aufsätze erhöht
waren. Beide Gewände sind mit je einem Anfchlag in Form einer Ab-
treppung verfehen, die sich jedoch nicht da befinden, wo man sie nach den Ein-
arbeitungen der Schwelle vermuten möchte, fonöern sie sind öer f^nnen-
(Keller-)Seite der Tür zugewandt. Türschwelle unö Türgewänd lassen fich
mit einer Türkonstruktion nicht in Einklang bringen. Es blei'bt deshalb nur
die Annahme, dah die beiöen Gewände früher anderweitig verwendet waren,
und anlählich des älmbaus zu der Schwelle verfetzt wurden. Diese Annahme
wird durch die Beobachtung gestützt, dah die Gewände im Grundrih kleiner
sind als die Schwelle, die seitlich und in der Breite über fie hinausragt.
Das eine (rechte) Gewänd ist nur in seinem unteren Teil erhalten. Auch
aus der Mauer ist in öiefer Gegend eine Menge von Steinen ausgebrochen.
Zuerst mußten wir an einen nicht sertig geworöenen älmbau öenken, kamen
aber bei genauerer Betrachtung der Llmstände zu dem Ergebnis, dah öie
Steine erst in neuerer Zeit ausgebrochen wurden, wohl von einem Bauern,
der hier Steine entnahm, und dabei auch den oberen Teil des rechten Ge-
wändes, auf das er gerade stieh, entfernte.
3. Oberer Teil einer SLule aus rotem Sandstein (Abb. 143), noch 98,5 cm
hoch erhalten. Gefunden im Keller der Villa, noch vor der Grabung. Die
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Türslügel dreht sich mit ihm. Ein Herausfallen der Flügel ist unmögliich, da
der am Balken hängende Flügel bei geöffneter Tür den unteren Teil des
Balkens gegen den Anschlag, bei geschlossener Tür gegen öas Gewändauflager
drückt. Die Flügel stohen in der Mitte aneinanöer. Eine überkragend ange--
brachte Leiste verhinderte, dah die Tür aufgedrückt werden konnte, wenn von
innen der am selben Flügel angebrachte Zapfen in das kleine rechteckige Loch
in der Mitte der Schwelle eingesenkt war. Drehspuren im tiefen Ende öer er--
haltenen Rille bestätigen diese 2lrt der Konstruktion, öie man im übrigen
noch heute an Scheuern und Einfahrten sehen kann.
2. Eine andere Art der Türkonstruktion zeigt öie im Keller unserer Billa
ausgegrabene Schwelle (Abb. 142). Sie ist 1,63 m lang, 72 cm breit und
32 cm hoch. Zwischen beiden Gewändeauflagern läuft auhen wie bei
Schwelle 1 der 4 cm hohe und 2,4 cm breite An'schlag. -Zum rechten Winkel
zwifchen Gewänd und Anschlag führt Wiederum eine sich fenkende Rille, öie
jsdoch z. T. nicht schmal wie bei 1 ist, sonöern sich Halbkreisförmig flach er-
weitert. Drehspuren am runden, tiefsten Ende der Schwelle zeigen, dah wir
auch hier eine Drehtür wie bei 1 annehmen müfsen. Die linke Seite dagegen
müssen wir uns anders vorstellen. Hier erhob sich vom Schwellenboöen ein
rechteckiger Block in öer Höhe des Anschlags so> dah zwischen ihm unö dem
Anschlag eine Rille mit ebenem Boöen entsteht. Jn diese waren, wie Paret
(R.t. W. S. 61 ff.) an Hand von Analogien aus Pompeji ausführt, mehrere
dünne Dretter jaloüsieartig übereinander eingeschoben. Däs äuherste öer
Bretter schloh an den Türflügel an. Wir müssen uns vorstellen, dah zum
normalen Gebrauch nur die kleine Tür benutzt wurde, und dah öie umständ-
lich zu entfernenden unö wieder einzusetzenden Dretter nur beim Transport
umfangreicher Gegenstände beseitigt wuröen.
Wir glauben, bei der Ausgrabung die Reste öes senkrecht den Türflügel
tragenöen Dalkens in 8itu als schwarze, den Doden senkrecht durchziehende
Schicht von 4 cm Durchmesfer gefunden zu haben.
Schwierig sind die beiden Türgewände zu erklären. Sie sind nur 1,73 cm
hoch, so dah man die Tür nur in gebückter Haltung passieren konnte, will man
nicht annehmen, dah die steinernen Türstürze durch hölzerne Aufsätze erhöht
waren. Beide Gewände sind mit je einem Anfchlag in Form einer Ab-
treppung verfehen, die sich jedoch nicht da befinden, wo man sie nach den Ein-
arbeitungen der Schwelle vermuten möchte, fonöern sie sind öer f^nnen-
(Keller-)Seite der Tür zugewandt. Türschwelle unö Türgewänd lassen fich
mit einer Türkonstruktion nicht in Einklang bringen. Es blei'bt deshalb nur
die Annahme, dah die beiöen Gewände früher anderweitig verwendet waren,
und anlählich des älmbaus zu der Schwelle verfetzt wurden. Diese Annahme
wird durch die Beobachtung gestützt, dah die Gewände im Grundrih kleiner
sind als die Schwelle, die seitlich und in der Breite über fie hinausragt.
Das eine (rechte) Gewänd ist nur in seinem unteren Teil erhalten. Auch
aus der Mauer ist in öiefer Gegend eine Menge von Steinen ausgebrochen.
Zuerst mußten wir an einen nicht sertig geworöenen älmbau öenken, kamen
aber bei genauerer Betrachtung der Llmstände zu dem Ergebnis, dah öie
Steine erst in neuerer Zeit ausgebrochen wurden, wohl von einem Bauern,
der hier Steine entnahm, und dabei auch den oberen Teil des rechten Ge-
wändes, auf das er gerade stieh, entfernte.
3. Oberer Teil einer SLule aus rotem Sandstein (Abb. 143), noch 98,5 cm
hoch erhalten. Gefunden im Keller der Villa, noch vor der Grabung. Die
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