Zerstörung stand die römische Anlage lange schutzlos da und zerfiel rasch, wie
man aus den umgebenden Schichlfolgen sieht.
Jn fränkischer Zeik wurde sie dann nochmals bis zu den Terrazzoböden
oder einer inzwischen öarüber festgetretenen kalkestrichartigen Schicht ge-
reinigt und in mehreren zeitlich verschiedenen Abschnitten a'ls Gräberfeld
verwen'det. Ein Schlih für ein 0,60x1,97 m großes Frauengrab durchschlug
sämtliche Böden der gerundeten Wanne (Abb. 147). Aus dieser axial im
Alveusrund liegenden feierlichen Bestattung sind öatierende Glasflußperlen
unö ein goldenes Ohrgehänge (A'bb. 152) noch unter öen ältesten römischen
Boden.geraten. Sieben andere Grabschlitze lagen teils östlich (20°), teils nord--
südlich (210°) orientiert im nördlichen Badeteil. Zn die gleiche Epoche setzen
wir drei umsteinte Grä'ber, die sich 2,00—2,20 m unter unserem Aormalnull
(Aiveau öes heutigen Mittelganges in der Kirche) gefunöen häben (Abb. 149).
Abb. 144. Lttlingen. Umsteinles Erab nördl. auherhalb der Kirche, ln der Oberschicht und am Zußteil gestört.
Zeitlich am nächsten zu diesen fränkischen Bestattungen steht eine masfige
polsterförmige Fundamentecke eines nach Aorden hin sich erstreckenden
Mauerverlaufs im Westteil der Kirche (Abb. 148). Zweck unö Zusammen--
hang sind noch nicht klar. Einige wohl auch noch fränkische Gräber unö eines
öer obengenannten umsteinten werden iedenfalls hiervon überschnitten. Wir
könnten uns unter dem Polsterfundament etwa die Ecke eines Torturms
vorstellen, dem eine süöliche in 15 m Entfernung entsprochen haben mag. Die
Lücke wurde mit großen ungeschlachten Blöcken verrammelt. Westlich. vor
diefer ganzen Flucht liegt eine erste Reihe von Bestattungen in 1,70 m Tiefe.
Stirnreife und Armbänder sind bei diesen Skeletten leider nur mehr in
Patinaspuren festzustellen gewesen. Diese ganze als riesiges Mauerwerk den
Westteil der Kirche querenöe Funöamentfolge wuröe im 8.—10. Jahrhun--
dert ein erstesmal überbaut, und zwar kam auf die Stelle der zugesetzten
Lücke eine 20X20 karolingische Fuß grohe WestturmaNlage zu stehen, während
sich nördlich (und wohl auch südlich) Räume analog der nur wesentlich klei-
neren EinhardLbasilika von SteiNbach im Odenwäld anschlossen. Die „Ka-
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man aus den umgebenden Schichlfolgen sieht.
Jn fränkischer Zeik wurde sie dann nochmals bis zu den Terrazzoböden
oder einer inzwischen öarüber festgetretenen kalkestrichartigen Schicht ge-
reinigt und in mehreren zeitlich verschiedenen Abschnitten a'ls Gräberfeld
verwen'det. Ein Schlih für ein 0,60x1,97 m großes Frauengrab durchschlug
sämtliche Böden der gerundeten Wanne (Abb. 147). Aus dieser axial im
Alveusrund liegenden feierlichen Bestattung sind öatierende Glasflußperlen
unö ein goldenes Ohrgehänge (A'bb. 152) noch unter öen ältesten römischen
Boden.geraten. Sieben andere Grabschlitze lagen teils östlich (20°), teils nord--
südlich (210°) orientiert im nördlichen Badeteil. Zn die gleiche Epoche setzen
wir drei umsteinte Grä'ber, die sich 2,00—2,20 m unter unserem Aormalnull
(Aiveau öes heutigen Mittelganges in der Kirche) gefunöen häben (Abb. 149).
Abb. 144. Lttlingen. Umsteinles Erab nördl. auherhalb der Kirche, ln der Oberschicht und am Zußteil gestört.
Zeitlich am nächsten zu diesen fränkischen Bestattungen steht eine masfige
polsterförmige Fundamentecke eines nach Aorden hin sich erstreckenden
Mauerverlaufs im Westteil der Kirche (Abb. 148). Zweck unö Zusammen--
hang sind noch nicht klar. Einige wohl auch noch fränkische Gräber unö eines
öer obengenannten umsteinten werden iedenfalls hiervon überschnitten. Wir
könnten uns unter dem Polsterfundament etwa die Ecke eines Torturms
vorstellen, dem eine süöliche in 15 m Entfernung entsprochen haben mag. Die
Lücke wurde mit großen ungeschlachten Blöcken verrammelt. Westlich. vor
diefer ganzen Flucht liegt eine erste Reihe von Bestattungen in 1,70 m Tiefe.
Stirnreife und Armbänder sind bei diesen Skeletten leider nur mehr in
Patinaspuren festzustellen gewesen. Diese ganze als riesiges Mauerwerk den
Westteil der Kirche querenöe Funöamentfolge wuröe im 8.—10. Jahrhun--
dert ein erstesmal überbaut, und zwar kam auf die Stelle der zugesetzten
Lücke eine 20X20 karolingische Fuß grohe WestturmaNlage zu stehen, während
sich nördlich (und wohl auch südlich) Räume analog der nur wesentlich klei-
neren EinhardLbasilika von SteiNbach im Odenwäld anschlossen. Die „Ka-
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