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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 10/12 (Juli 1936)
DOI Artikel:
Fundschau 1934/35
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0393

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Höwenegg Gkg. Jmmenöingen A. Engen. 2ln öen stehengebliebenen Rän-
dern des ehemaligen Bürgstalles des Höwenegg (Höhe 800 m üb. dem Meere),
dessen Basaltkuppe abgebaut worden ist, fand Dr. O. Wittmann-Jmmendingen
Scherben aus der Hallstattzeit. Aus öer Lage der Funde geht hervor, dah öie
Kuppe an der Südseite besiedelt war. Es muß auch an die Möglichkeit einer
hallstättischen Höhensiedlung geöacht werden. Änter öen Funden sinö an
charakteristischen Stücken zu nennen: 1. Aandstück eines Vorratsgefähes
mit eingedrücktem Wellenrand. — 2. Randstück eines eimerartigen Gefähes
mit Schrägkerben unter öem Rand. — 3. Äandstück einer weiten Schüssel. —
4. Verschiedene Vodenstücke (Garscha; 1935).

Mägdeberg Gkg. Mühlhausen A. Engen. Jm Steinbruch westlich öes Mäg--
debergerhofes, am Fuh der Ruine, wurde im Winter 1934/35 eine Wohngrube
angeschnitten. Eine Versuchsgrabung Ende Mai 1935 ergab in einem Schnitt,
dah es sich um eine an winögeschützter Stelle öes Noröhanges befindliche
Wohngrube handelt, die in den lockeren Gehängeschutt eingetieft war. Die
Wände waren schräg und mit einer mächtigen Steinpackung mit Lehmestrich-
belag innen befestigt. Das Profil lieh ferner eine komplizierte Schichtabfolge
erkennen.

Die völlige älntersuchung des Siedlungsplatzes Enöe Oktober bis Anfang
Vovember 1935 brachte folgendes Ergebnis: An öieser Stelle ist eine Grüben-
wohnung mit wahrscheinlich rechteckigem Äberbau von der älteren Hallstatt-
zeit (Ha L) bis in öie Späthallstattzeit (Ha L>) in Benützung gewesen und
auch in der älteren La Tenezeit wieder besiedelt woröen. Wie schon das Prosil
erkennen lieh, ist öieses Grubenhaus mehrfach öurch Vom Burgselsen herab-
stürzende Gesteinsmassen und als sterile Trennungsschichten erkennbare ge-
rutschte Hangschuttschichten in der Einfüllung zerstört worden. Vemerkenswert
ist die Zähigkeit, mit der man allen natürlichen Gefahren zum Trotz an öiesem
Platz festgehalten hat, der in seiner Aorölage auch sonst manche Aachteile hat.
Ein genauer Dericht ersolgt nach Vearbeitung öer Funöe (Garscha).

Neuhausen-Welschingen A. Engen. Bei der Vorbereitung öer Reichsstrahe
Singen-Engen wuröe auf Kat. 399 eine Wohngrube angetrofsen. Die we-
nigen aufbewahrten Scherben machen ein hallstättisches Alter wahrscheinlich
(Garscha).

Hohenstosfeln A. Engen. älnter öen beim Abbau öes nörölichen Berg-
gipfels gefundenen Gegenständen sind auch zwei Stücke öer älrnenfelderzeit
erwähnenswert: 1. Bronzesichel, wenig benützt und nicht gelocht mit
schöner dunkelgrüner Patina; die Ansatzstelle öes Guhzapfens ist nicht ziseliert
(Abb. 166a). — 2. Bronzearmreif (11,9:8 cm) Br. 1,15; Dicke 0,6 em)
von flach-O-förmigem Querschnitt, mit parallelen Zweierstrichgruppen auf der
Vorderseite und flachen Enden (Abb. 166 b). Das Stück hat seine genauen
Entsprechungen in dem Depotfunö von Ettlingen (Wagner 2, 64 u. Fig, 67 e).
(Heimatmuseum Engen). 3 Spinnwirtel aus Ton dürften hallstattzeitlich sein
(Abb. 166 c) (Garscha; 1935).

Aach A. Engen. Das Bad. Fundber. 3, 44 erwähnte Schwert ist in den
Besitz der Äberlinger Sammlung gelangt.

Singen a.H. Beim Aushub eines Kellers unter Baracke 7, Gewann Bet-
ting, in 80 cm Tiefe ein Phonolithblock, darunter 45 cm tiefer noch öer Schä-
del eines jugendlichen Jndividuums. Der Stein lag BNO—SSW. Der Rest
des Grabes war bei Ler Besichtigung bereits zerstört. Qm Aushub fanöen sich
die zertretenen Reste zweier Tonnenarmbänder aus Bronze (Taf. VI, 2), sowie
ein gezähnter flacher Bronzering mit Öse am einen Ende (Funk).

Gutenstein A. Mehkirch. Hallstattscherben (Stoll).

Kreenheinstetten A. Mehkirch. Siedlungsreste der Hallstattzeit am Ort und
beim ehemaligen Aeinstetten (Stoll).

Leibertingen A. Mehkirch. Siedlungsreste öer Hallstattzeit (Stoll).

Schwenningen A. Meßkirch. Siedlungsreste der Hallstattzeit (Stoll),

„Sehr bezeichnend für die dünne Besiedlung öer Hochfläche ist die Tatsache,
dah alle gefundenen Hallstattsiedlungen dicht bei den jehigen Dörfern (und
dem abgegangenen Aeinstetten) liegen. Dies sind eben die wenigen günstigen
Punkte auf diesem Karstboden" (Stoll).

Bei Stockach. Knaben der Bürgerschule gruben „aus einem Erdhügel in
der Bähe des Braunenberger Hofes" mehrere Scherben von Ha-OGefäßen
aus (Meldung Hauptlehrer A. Teufel, Stockach).

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