Freiburg i.Br. Bei Legung des Telefonkabels im Februar 1934 wurden an
der Ecke Friedrich/Colombistr. menschliche Knochen rd. 5O cm tief in gestvrter
Lage in aufgefülltem Boden gefunden (Meldung cand. Tobien 28. 2. 1934)
(altes Festungsgebiet, Deecke).
Weisweil 2l. Emmendingen. Flaschner Ehrler (Sternengasse b. ö. Kirche),
hat vor rd. 4 Jahren beim Kellergraben 3 Skelette gefunden.
Karlsruhe. Vorstädtische Kleinsiedlung; im Gewann „Heidenstöcker" wurde
bei Bauarbeiten im Spätjahr 1934 ein Skelettgrab ohne Beigaben ange-
troffen (Garscha).
Derghausen A. Karlsruhe. Zwei Skelette in moorigem Wiesengrunöe, an-
geblich in „Einbäume" gebettet und ohne Beigaben.
Oberöwisheim 2l. Bruchsal. Körpergrab unbestimmten Alters, an den we-
nigen vorgelegten Knochen etwas Grünfärbung; mitgeteilt von Bezirkspsleger
Lehrer Bauer (Wahle; 1935).
Mittelalter und Neuzeit.
Der Äbergang eines Frieöhofs der merowingischen in öie karolingische
Zeit ist in Altluhheim beobachtet. Auch Edingen und Breisach-Hochstetten
sind karolingisch. Die übrigen Meldungen auL Mittelalter und Neuzeit wer-
den hier anhangsweise wiedergegeben; Denkmalpflege und Boöenforschung
im Gelände sind nur möglich, wenn auch öiese Perioöen miteinbezogen
werden; unsere Helfer mögen alle derartigen Vorkommnisse mitbeobachten
und melden, lieber zweimal zuviel m-elden als einmal zu wenig!
Breisach-Hochstetten. 1. Äber öie karolingische Siedlung s. 3, 225 ff. —
2. Der Knecht von Gutsbesitzer Binz fuhr 1934/35 aus dem Gelände der kelti-
schen und karolingischen Siedlung (Acker südl. Landwirt Wolf) ein ganzes
Skelett eines kleinen Jndividuums heraus. Wolf machte ihn aufmerksam, er
solle es aufheben, der Knecht aber sagte, es sei ein Hundeskelett (wohl
karoling. Friedhos!).
Edingen A. Mannheim. Jn der Aeugasse, öie auf öen Aeckarhochuferrand
zuführt, kamen bei der Kanalisation zutage: 1 Abfallgrube, 9O em ties; da-
neben eine Wohngrube, 3.8OX2.2O m mit senkrechten Seitenwänden; weiter
entfernt eine zweite Wohngrube, 4>45X1,9O m. Die Pfostenlöcher (an den
Schmalseiten) waren durch den Schacht zerstört. Alles gleicht, wie auch die
Scherben, dem Befund von Hermsheim. Damit ist der erste Anhaltspunkt für
das karolingische Dorf gegeben; der nachkarolingische Ort lag im heutigen
östlichen Dorfteil neckaraufwärts, von dem aus öann der Platz des karolingi-
schen Dorses erst im 19. Jahrh. wieöer überbaut wuröe. Deshalb „Aeu"-
Gasse! (Gr.; 1935).
Altlußheim A. Mannheim. Jm Bereich öes merovingischen Frieöhofs mehr-
fach karolingische Scherben; 1 Grab mit einem kugelförmigen Tops der gelben
Aiefenkeramik; es lag mitten unter den fränkischen; 1 Grab mit karolingischem
Töpschen und Lanzenspitze, 1 gestörtes Grab, mit einem dem karolingischen
sehr nahekommenöen Topfe (Gropengieher; 1935).
Dräunlingen A. Donaueschingen. Gewann Giehnau. Jn einer Sanügrube
an der Strahe nach Wolterdingen wurde in 1,2O m Tiese ein sorgfältig be-
hauener Balkenrost freigelegt, der in einem alten heute verschütteten Breglaus
(Katzengraben) verankert war. Es ist dieselbe Stelle, wo seiner Zeit die von
Wagner I S. 9O verzeichneten Feststellungen gemacht wuröen. Von dem dort
vermuteten Pfahlbau kann keine Rede sein (Revellio).
St. Georgen A. Billingen. Bruderhaus, eine von einem ziemlich tiefen
Graben umzogene nahezu quadratische Fläche ca. 35 : 35 Schritt. Die dort
gefundenen Scherben, graue und glasierte Ware, gehören jüngeren Jahr-
hunderten an (Revellio).
Ehrenburg bei Geisingen A. Donaueschingen. Die bei dem Bau eines Holz-
absuhrwegs gesundene Eisenschnalle ist jüngeren Datums (Revellio).
Hvhenhöwen A. Engen. Grabarbeiten des Schwarzwalövereins Engen.
Hohenstoffeln A. Engen. Ein Teil der nördlichen Burg ist insolge des
Steinbruchbetriebs abgestürzt; eine Äntersuchung fand nicht statt.
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der Ecke Friedrich/Colombistr. menschliche Knochen rd. 5O cm tief in gestvrter
Lage in aufgefülltem Boden gefunden (Meldung cand. Tobien 28. 2. 1934)
(altes Festungsgebiet, Deecke).
Weisweil 2l. Emmendingen. Flaschner Ehrler (Sternengasse b. ö. Kirche),
hat vor rd. 4 Jahren beim Kellergraben 3 Skelette gefunden.
Karlsruhe. Vorstädtische Kleinsiedlung; im Gewann „Heidenstöcker" wurde
bei Bauarbeiten im Spätjahr 1934 ein Skelettgrab ohne Beigaben ange-
troffen (Garscha).
Derghausen A. Karlsruhe. Zwei Skelette in moorigem Wiesengrunöe, an-
geblich in „Einbäume" gebettet und ohne Beigaben.
Oberöwisheim 2l. Bruchsal. Körpergrab unbestimmten Alters, an den we-
nigen vorgelegten Knochen etwas Grünfärbung; mitgeteilt von Bezirkspsleger
Lehrer Bauer (Wahle; 1935).
Mittelalter und Neuzeit.
Der Äbergang eines Frieöhofs der merowingischen in öie karolingische
Zeit ist in Altluhheim beobachtet. Auch Edingen und Breisach-Hochstetten
sind karolingisch. Die übrigen Meldungen auL Mittelalter und Neuzeit wer-
den hier anhangsweise wiedergegeben; Denkmalpflege und Boöenforschung
im Gelände sind nur möglich, wenn auch öiese Perioöen miteinbezogen
werden; unsere Helfer mögen alle derartigen Vorkommnisse mitbeobachten
und melden, lieber zweimal zuviel m-elden als einmal zu wenig!
Breisach-Hochstetten. 1. Äber öie karolingische Siedlung s. 3, 225 ff. —
2. Der Knecht von Gutsbesitzer Binz fuhr 1934/35 aus dem Gelände der kelti-
schen und karolingischen Siedlung (Acker südl. Landwirt Wolf) ein ganzes
Skelett eines kleinen Jndividuums heraus. Wolf machte ihn aufmerksam, er
solle es aufheben, der Knecht aber sagte, es sei ein Hundeskelett (wohl
karoling. Friedhos!).
Edingen A. Mannheim. Jn der Aeugasse, öie auf öen Aeckarhochuferrand
zuführt, kamen bei der Kanalisation zutage: 1 Abfallgrube, 9O em ties; da-
neben eine Wohngrube, 3.8OX2.2O m mit senkrechten Seitenwänden; weiter
entfernt eine zweite Wohngrube, 4>45X1,9O m. Die Pfostenlöcher (an den
Schmalseiten) waren durch den Schacht zerstört. Alles gleicht, wie auch die
Scherben, dem Befund von Hermsheim. Damit ist der erste Anhaltspunkt für
das karolingische Dorf gegeben; der nachkarolingische Ort lag im heutigen
östlichen Dorfteil neckaraufwärts, von dem aus öann der Platz des karolingi-
schen Dorses erst im 19. Jahrh. wieöer überbaut wuröe. Deshalb „Aeu"-
Gasse! (Gr.; 1935).
Altlußheim A. Mannheim. Jm Bereich öes merovingischen Frieöhofs mehr-
fach karolingische Scherben; 1 Grab mit einem kugelförmigen Tops der gelben
Aiefenkeramik; es lag mitten unter den fränkischen; 1 Grab mit karolingischem
Töpschen und Lanzenspitze, 1 gestörtes Grab, mit einem dem karolingischen
sehr nahekommenöen Topfe (Gropengieher; 1935).
Dräunlingen A. Donaueschingen. Gewann Giehnau. Jn einer Sanügrube
an der Strahe nach Wolterdingen wurde in 1,2O m Tiese ein sorgfältig be-
hauener Balkenrost freigelegt, der in einem alten heute verschütteten Breglaus
(Katzengraben) verankert war. Es ist dieselbe Stelle, wo seiner Zeit die von
Wagner I S. 9O verzeichneten Feststellungen gemacht wuröen. Von dem dort
vermuteten Pfahlbau kann keine Rede sein (Revellio).
St. Georgen A. Billingen. Bruderhaus, eine von einem ziemlich tiefen
Graben umzogene nahezu quadratische Fläche ca. 35 : 35 Schritt. Die dort
gefundenen Scherben, graue und glasierte Ware, gehören jüngeren Jahr-
hunderten an (Revellio).
Ehrenburg bei Geisingen A. Donaueschingen. Die bei dem Bau eines Holz-
absuhrwegs gesundene Eisenschnalle ist jüngeren Datums (Revellio).
Hvhenhöwen A. Engen. Grabarbeiten des Schwarzwalövereins Engen.
Hohenstoffeln A. Engen. Ein Teil der nördlichen Burg ist insolge des
Steinbruchbetriebs abgestürzt; eine Äntersuchung fand nicht statt.
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