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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 10/12 (Juli 1936)
DOI Artikel:
Kraft, Georg; Halter, R.: Hockergräber bei Königschaffhausen am Kaiserstuhl
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0429

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Grab 1. Skelettgrab in Hockerlage. 2ln öer linken Körperseite unö am
Schädel öurch die Grabarbeiten gestört. Das Skelett wuröe wegen seiner guten
Erhaltung eingegipst und in einer Kiste verpackt in die Städt. Sammlungen
Freiburg gebracht, wo es Ende 1935 öurch Restaurator P. H. Hübner frei-
präpariert wurde (Taf. H> 1).

Tiefe 1,80-2 in; Richtung: SO (Schäöel)—AW. Das Skelett liegt aut der
rechten Körperseite, das Gesicht sieht nach öer entgegengesetzten Seite, d. h.
nach SW; die Arme längs des Rumpses; öie rechte Hanö sehr stark nach
innen geknickt^. Beine sehr eng angezogen. — Die rechte Hand und die Beine

Abb. 172. Königschaffhausen. D— Grab erhalten und untersucht, O»- Drab zcrstört.

müssen mit Gewalt in diese Stellung gebracht worden sein (Hand z. T. vom
älnterarm getrennt, Beine angeschnürt). Auch öie Fußwurzelknochen liegen
nicht mehr normal, doch können sie, wie auch verschiedene andere Skeletteile»
sich während der Verwesung verlagert haben. — Erwachsen (Schädelnähte noch
nicht verknöchert). Länge etwa 1,45 m. — Keine Beigaben; neben dem Skelett
vier Scherben, davon eine mit drei parallelen waagrechten Stichpunktreihen
(Abb. 173 §).

Grab 2. Aach Angabe von Arbeitern ein Hockergräb, in SO—AW-Rich-
tung; zerstört. Gragrube noch in Aesten nachweisbar, bis 1,75 m Tiese.

Grab 3. Skelettgrab in Hockerlage; durch die Erdarbeiten stark zerstört.
Tiefe 1,65 m. Richtung: AW (Schädel)—SO. Erhaltung ziemlich gut. Das
Skelett liegt auf der linken Seite, Blick nach Osten. Arme stark angezogen,
Hände an den Schultern. Beine leicht gebeugt. Länge vom Knie bis Scheitel
1,10-1,15 m; Erwachsen. — Keine Beigaben; unter öem Skelett eine Scherbe.

Grab 4. Skelettgrab, zerstört, Knochen z. T. nachträglich geborgen. Nach
Angaben in OW-Richtung; Beine leicht angezogen, Erhaltung gut.

Grab 5. Skelettgrab, wie Grab 4. An der linken Schädelseite lag angeblich
der Schuhleistenkeil Abb. 173 b, der nachträglich von Schülern beigebracht

^ Die Handknochen wurden bei öer Präparation nach genauer Festlegung
abgenommen und für Fotografie unö Ausstellung wieder angebracht.

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