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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

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Heft 10/12 (Juli 1936)
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Kuhn, Friedrich: Römische Siedlungsfunde am Hochrhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0461

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4. Jn der Kiesgrube im Gewann ,,Weiden", SW vom Dorf am Rhein
wurde im März 1936 eine röm. Münze gefunden.

5. Flurnamen: Rothenburg, Dürgeler.

Whhlen (Wiolon 1094).

1. Die Sage von den 3 Iungfrauen Chrischona, Ottilia, Margareta beutet
auf röm. Sieöelung. Fecht. 445.

2. Heidenmauern (7) (Gem. Karte), bei öem heydnischen Gemäuer 1694. Be-
festigter röm. Brückenkopf mit Brücke über öen Rhein. Funde von Ziegeln
der ÜLQ. I. Xs^k'bl^. Wagner I. 162. Westdtsch. Ztschr. IX. 1890, 150.
2lS2l 1887, 471. Bö. Fb. III, 105.

3. Frühröm. Brücke von Augst über öie Jnsel Gewerth. (Ehemals vor dem
Stau öurch das Kraftwerk eine größere Jnsel.) Stähelin, GRZ 2, 2O8.

4. „Hinterer Ziegelboden" und „Dorderer Tannenboden" (3) Flache Er-
hebungen, darin sehr dunkle Erde mit röm. Ziegeln unö Mauersteinen,
z. T. aus Sandstein. Dor Jahren seien hier viele Steine ausgegraben und
zum 2lusbessern der Waldwege benützt worden. Dd. Fb. II, 332.

5. Jm lZahre 1930 stieß man im „Stockacker" (4) beim 2lbbau in einer
Kiesgrube an der „Römerstraße" aus Skelettgräber. Schon in den Hahren
vorher wurden dort älrnen mit Leichenbrand gefunden. 2ln der Südseite
der Grube eine mehrere Meter breite Stückung von aufrecht gestellten
Bruchsteinen. Darüber Mörtel mit einzelnen Ziegelstückchen. Dichtung
nach S gegen öen Rhein. Bd. Fb. II. 332.

6. Dm „Spitzacker" (5), O vom Dors, neben der Straße zum Markhof wuröen
im Jahre 1931 im umgepflügten Ackerfelö einzelne röm Ziegel und Bruch--
steine gefunden.

Herten (Artiovinia 754, Harta 807, Hertum 807).

1. Fund einer röm. Kupsermünze (Derva). Dissinger I.

2 „Die Trümmer röm. Gebäude (Gemach) mit einer Wasserleitung unmittel-
bar an dem westlichen Eingang (des Dorses) führen uns zu den Dömern."
„Die Sage von einer ehemals bis Schwörstadt ausgedehnten, aber ver-
schwundenen Stadt haben wir schon bei öiesem Ort erwähnt." Fecht, 331.

3. Qm Gewann „Weberalten" (8) („Beim Aeberalten" 1574 im Berain des
St. Martinsstiftes Rheinfelden. Bnv. Br. 154. Gen.-Landes-Arch.) un-
mittelbar O der Gem.-Grenze gegen Whhlen liegt der Al. Friedhok
Herten. Röm. Münzen als Grabbeigaben und als Streufunde. Jn einer
großen Zahl von Koch- und Absallgruben, die älter sind als der Al.
Friedhof, eine Menge röm. Ziegel, Bruchsteine, Scherben aller Art, rei-ra

sixiUara, fast ausschließlich aus der 2. Hälfte des 1. Jh. Wagner I, 156,
Westdtsch. Ztschr. IX, 1890, Bissinger II, Jahresberichte der Bd. Fb.
1930/35.

4. 2m „Ziegelacker" (12), der sich SO vom Dors und vom Bahnhos S neben
der Bahnlinie nach O bis zur Gem.-Grenze hinzieht, Wurde ein Leisten-
ziegel gefunden. (Wagner I, 162 unter Wyhlen.) Die Stelle ist nicht be-
kannt. 1934 wuröe an der Grenze von „Ziegelacker" und Gewann „Lange
Zweitel" S neben dem Feldweg, 50 Meter von der Gem.-Grenze, neben L
von „Lange Fuhren" der Top. Karte das Bruchstück eines Leistenziegels
gefunden. Ob die beiden Fundstellen zusammengehören, ist nicht sicher.

5. Dr. Karl Stehlin teilt in einem Schreiben an Dr. Laur-Belart mit, daß
er bei Herten, S vom Dors „Anzeichen einer gradlinigen Straßenverbin-
dung^ feststellen konnte, teils in einer „Brennet" am Kirchhof, teils in
einem auf der Karte nicht eingezeichneten Feldweg beim Wort „Bägels".
Bd. Fb. III, 304.

6. 2m „Burgfeld" (9) bei Punkt 281,7 über einer alten Aiederterrasse im
umgepslügten Ackerland Bruchsteine und röm. Ziegel. Schon angeführt
bei Wagner I, 162 (unter Wyhlen).

7. An der Gem..-Grenze gegen Whhlen, beim Schnittpunkt von Eisenbahn
und Landstraße (6) im Ackerland zahlreiche Bruchsteine unö röm. Ziegel-
reste. Bd. Fb. III, 164, 217.

i Möglicherweise hängt öamit der Ortsname Herten zusammen, entspre-

chenö den mittelalterlichen Straßenbezeichnungen: Hertweg, Heerweg, Heer-

straße (F. Metz).

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