lich der „Römerstraße" zwischen Lausmatt und Hagenacker. Einzelne 2luf-
schlüsse zeigen, daß hier öer Boden wie in der Llmgebung aus angeschwemm-
tem Lößlehm besteht, der vollkommen steinfrei ist. Der Flurname öeutet also
auf Steinbauten hin. Dasselbe möchte ich annehmen im Gewann „Steinen",
zwischen Dors und Eisenbahn. Keinen Anhalt für eine vorhandene Siedelung
wird dort der nahbei befindliche Flurname „Römern" abgeben. Diese Be-
zeichnung erscheint zwar schon in den alten Berainen. Das Dolk sprach sedoch
öamals nicht von „Römern", sondern von „Heiden". Ebenso miissen aus-
scheiden, nachdem das Gelänöe abgegangen wurde, öie auf öen Anhöhen nörö-
lich vom Dors nebeneinanderliegenden Gewanne Steinacker, Alter Berg unö
Burgreben.
Aus dem Verzeichnis öer Fundstellen geht öie schon anöerwärts Lelegte
Tatsache hervor, öaß Flurnamen in der Zusammensetzung mit Stein, Ziegel,
Mauer, Burg, Heiden, Hagen mit großer Wahrscheinlichkeit auf röm. Siede-
lungen schließen lassen. Eine stattliche Anzahl von Villenstellen (Ar. 6, 7,
11, 12, 13, 15, 17, 18) in öer nächsten älmgebung von Gemarkungsgrenzen
zeigt, öah sich solche hier oft erwarten lassen, namentlich dann, wenn die
Grenze vor- oder zurückspringt, ohne daß in der Geländeform öafür ein
Grund gegeben wäre. So muh der eigenartige Verlauf öer Gemarkunjgsgrenze
von Degerfelden südlich der „Römerstraße" auffallen, deren äußerster Vor-
sprung ein Viereck von etwa 100 Meter Seitenlänge bildet, das fast ganz,
von den Gemarkungen Herten und Warmbach umschlossen wird. Doch ließen
sich hier in öem Wiesengelände noch keine Beobachtungen machen. Sonderbar
ist, daß auf dem ganzen Gebiet von Degerfelöen bis jetzt noch keine römischen
Funde gemacht wurden.
Daß die Höhen des Dinkelberges- öie zu einem großen Teil mit Wald
bedeckt sind, bis jetzt noch wenig römische Siedelungsspuren ergeden haben,
wird nicht überraschen. Doch zeigen die schönen Sigillatenfunde aus dem 1. Vh.
im Gewann Heidengräber (Ar. 18) zwischen Adelhausen und Obereichsel, daß
sich die Römer hier oben schon recht srüh festgesetzt haben.
Das an den „Hagenacker" (Ar. 11) nach Osten anstoßende Gebiet von
Warmbach heißt „Achtzehn Morgen". Jn den Berainen von Herten wird,
im „Gabelholz" westlich vom Burgfelö (Ar. 9), eine Flurbezeichnung „Sieben
Juchert" aufgeführt^. Es wäre möglich, öaß in diesen Gewannamen eine Er-
innerung an die römische Landeinteilung vorliegt. Jch verweise aus die Ab-
handlung von Curschmann über die Flureinteilung von Dautenheim (Schu-
macher III, 351 unö Mainzer Zeitschrist XVIH/XIX, 104 ff. und über „Die
älteste Besieöelung der Gemarkung Budenheim bei Mainz". Schumacher-
Festschrift, Mainz, 1930).
Allgemein läht sich sagen, daß die festgestellten Siedelungen iinmer an er-
höhten Punkten liegen, die einen freien Lleberblick auf die Llmgebung zulassen.
Mauersteine und größere Bruchstücke von Leistenziegeln werden von öen
Aeckern entfernt, wie ich seit Hahren feststellen konnte, so öaß der Aachweis
eines früheren Gutshofes immer schwieriger wird.
Ob die beiden Brunnenschächte, die in Rheinfelden in der Kiesgrube von
Mehger, westlich vom Friedhof, vor etwa 10 Jahren zum Borschein kamen,
römischen Llrsprungs waren, läßt sich nicht sagen. Der eine war zusammen-
gestürzt, der andere nur verschüttet. 2n dem letzteren lag das Skelett unö das
°... in den Sieben Juchert in öer Riederen Zelgg beym Gabelholz ...
stoßen gegen Rhin an das Gemeine Guth oder die Krumme Ströß. (Berains-
erneuerung 1811. Jnv. Rr.11, 752.)
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schlüsse zeigen, daß hier öer Boden wie in der Llmgebung aus angeschwemm-
tem Lößlehm besteht, der vollkommen steinfrei ist. Der Flurname öeutet also
auf Steinbauten hin. Dasselbe möchte ich annehmen im Gewann „Steinen",
zwischen Dors und Eisenbahn. Keinen Anhalt für eine vorhandene Siedelung
wird dort der nahbei befindliche Flurname „Römern" abgeben. Diese Be-
zeichnung erscheint zwar schon in den alten Berainen. Das Dolk sprach sedoch
öamals nicht von „Römern", sondern von „Heiden". Ebenso miissen aus-
scheiden, nachdem das Gelänöe abgegangen wurde, öie auf öen Anhöhen nörö-
lich vom Dors nebeneinanderliegenden Gewanne Steinacker, Alter Berg unö
Burgreben.
Aus dem Verzeichnis öer Fundstellen geht öie schon anöerwärts Lelegte
Tatsache hervor, öaß Flurnamen in der Zusammensetzung mit Stein, Ziegel,
Mauer, Burg, Heiden, Hagen mit großer Wahrscheinlichkeit auf röm. Siede-
lungen schließen lassen. Eine stattliche Anzahl von Villenstellen (Ar. 6, 7,
11, 12, 13, 15, 17, 18) in öer nächsten älmgebung von Gemarkungsgrenzen
zeigt, öah sich solche hier oft erwarten lassen, namentlich dann, wenn die
Grenze vor- oder zurückspringt, ohne daß in der Geländeform öafür ein
Grund gegeben wäre. So muh der eigenartige Verlauf öer Gemarkunjgsgrenze
von Degerfelden südlich der „Römerstraße" auffallen, deren äußerster Vor-
sprung ein Viereck von etwa 100 Meter Seitenlänge bildet, das fast ganz,
von den Gemarkungen Herten und Warmbach umschlossen wird. Doch ließen
sich hier in öem Wiesengelände noch keine Beobachtungen machen. Sonderbar
ist, daß auf dem ganzen Gebiet von Degerfelöen bis jetzt noch keine römischen
Funde gemacht wurden.
Daß die Höhen des Dinkelberges- öie zu einem großen Teil mit Wald
bedeckt sind, bis jetzt noch wenig römische Siedelungsspuren ergeden haben,
wird nicht überraschen. Doch zeigen die schönen Sigillatenfunde aus dem 1. Vh.
im Gewann Heidengräber (Ar. 18) zwischen Adelhausen und Obereichsel, daß
sich die Römer hier oben schon recht srüh festgesetzt haben.
Das an den „Hagenacker" (Ar. 11) nach Osten anstoßende Gebiet von
Warmbach heißt „Achtzehn Morgen". Jn den Berainen von Herten wird,
im „Gabelholz" westlich vom Burgfelö (Ar. 9), eine Flurbezeichnung „Sieben
Juchert" aufgeführt^. Es wäre möglich, öaß in diesen Gewannamen eine Er-
innerung an die römische Landeinteilung vorliegt. Jch verweise aus die Ab-
handlung von Curschmann über die Flureinteilung von Dautenheim (Schu-
macher III, 351 unö Mainzer Zeitschrist XVIH/XIX, 104 ff. und über „Die
älteste Besieöelung der Gemarkung Budenheim bei Mainz". Schumacher-
Festschrift, Mainz, 1930).
Allgemein läht sich sagen, daß die festgestellten Siedelungen iinmer an er-
höhten Punkten liegen, die einen freien Lleberblick auf die Llmgebung zulassen.
Mauersteine und größere Bruchstücke von Leistenziegeln werden von öen
Aeckern entfernt, wie ich seit Hahren feststellen konnte, so öaß der Aachweis
eines früheren Gutshofes immer schwieriger wird.
Ob die beiden Brunnenschächte, die in Rheinfelden in der Kiesgrube von
Mehger, westlich vom Friedhof, vor etwa 10 Jahren zum Borschein kamen,
römischen Llrsprungs waren, läßt sich nicht sagen. Der eine war zusammen-
gestürzt, der andere nur verschüttet. 2n dem letzteren lag das Skelett unö das
°... in den Sieben Juchert in öer Riederen Zelgg beym Gabelholz ...
stoßen gegen Rhin an das Gemeine Guth oder die Krumme Ströß. (Berains-
erneuerung 1811. Jnv. Rr.11, 752.)
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