sein Pflegt. Funde fehlen ganz (72; 58) oder sind jedenfalls sehr selten. Bei
dieser Masse handelt es sich offenbar unr öen Jnhalt der Baugrube, die nach
Derwitterung der Verschalung einstürzte und öen Brunnenschacht ausfüllte.
Dabei mußte ihre Oberfläche naturgemäß Trichterform annehmen ^ und öiese
bestimmte die Lagerung aller späteren Einfüllungen
Die übrig bleibende Dertiefung benützte man als Absallgrube. Dabei ent-
stehen erdige Lagen, die fast frei von Kies und Sand sind. Jhre Farbe ist
dunkelbraun, seltener und dann gegen oben geradezu schwarz. Die Funde sind
außerordentlich reich, vor allem im braunen Boden und in 5er Mittelachse der
Grube (s. oben S. 247 s.). Dies ist leicht erklärlich, La die schwereren Stücke in die
Tiefe, d. h. in die Mitte, rollten. Die Funöe bestehen aus Scherben von Ton-
gesäßen, ganzen oder zerbrochenen Metallgeräten, Tierknochen (allermeist
aufgeschlagen), Holzkohlestückchen, meist auch aus Brocken rotgelben, gebrann-
ten Lehms vom Dewurf von Backöfen oöer Hauswänden. Dieser Hütten-
lehm tritt meist lagerweise aus und täuscht zunächst eine Feuerstelle vor, doch
zeigt die Llntersuchung bald Gerölle ohne Branöspuren und wirre Lagerung
der Bewurfteile. Nicht selten heben sich Schichten gewachsenen Bodens, Kies
(z. B. 37, bei 58 Kalk) in öer üblichen trichterförmigen Lagerung ab; denn
nach Einbruch der Verschalung lag jetzt der gewachsene Kies an der Wand
offen und bröckelte ab°p Jm allgemeinen aber erfolgte kein größerer Einsturz,
denn der Böschungswinkel des Kieses war im großen ganzen erreicht.
Die Einfüllung ist also in der Regel dreigeteilt: Einfüllung der Sohle,
eingestürzte Baugrube, Abfallgrube.
Zusammenfasfung: Ltnter Zugrunöelegung des Brunnens 37 ergibt
sich, daß der Drunnen aus dem Schacht und öer Daugrube bestand; das zeigt
37 unmittelbar, sonst ist es aus den Einsturzverhältnissen zu erschließen Der
Schacht hat quaöratische Form und mißt bei 37 92 cm Weite, bei 82 11O cm
und bei 72 120 cm. Er muß verschalt gewesen sein. Die Baugrube ist bei 37
und bei 80 ebenfalls quadratisch und miht 225 bzw. 210 cm Durchmefser, sonst
ist sie anscheinend rund der Einsüllung ist die der Sohle, die einge-
stürzte Masse der Baugrube und die Abfallgrube zu unterscheiden, bei 37
4V Es ist noch zu bedenken, daß öie Berschalung — bei gleichmäßiger Kon-
struktion — am frühesten zwischen dem obersten und untersten Grundwasser-
stand durchfaulte. Änter der oberhalb stehenbleibenden Derschalung wird alfo
Kies herausquellen und so noch im Herabsinken öie Trichterform erst recht
annehmen.
5° Wären die Abfälle auf eine ebene Fläche aufgefallen, so hätten sie einen
Kegel gebildet, also genau die gegenteilige Form. Selbst wenn gPeichzeitig
ranölich anstehender Kies hereinbröckelte, hätte dieser nur eine Otörung der
Kegelschichtung, keine Trichterform ergeben. Zudem läßt sich nur wenig an-
stehendes Material in der Einfüllung nachweisen.
Bei 58 erwecken die Kalklagen den Verdacht auf absichtliche Einsüllung
(Abdeckung?).
^ Anhangsweise soll noch die anfangs von uns erwogene Möglichkeit
genannt werden, daß ein einheitlicher durchgehender Brunnenfchacht von rund
2—3 m Durchmesser ausgehoben und mit Faschinen verkleidet wurde. Diese
Hhpothese soll auch heute nicht ganz aus dem Bereich der Möglichkeit, wenig-
stens in einzelnen Fällen, ausgeschlossen werden, öoch ist öieser Durchmesser
für den eigentlichen Brunnen unnötig groß und eine Faschinenwand — nur
eine solche kommt bei runder Form in Frage, keine Balken oder gehöhlte
Stämme — von sehr kurzer Lebensdauer und wohl des Zimmerhandwerks
der Spätlatenezeit unwüröig.
52 Vielleicht nicht immer ursprünglich, obwohl für eine Baugrube öie
nächstliegende Form.
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dieser Masse handelt es sich offenbar unr öen Jnhalt der Baugrube, die nach
Derwitterung der Verschalung einstürzte und öen Brunnenschacht ausfüllte.
Dabei mußte ihre Oberfläche naturgemäß Trichterform annehmen ^ und öiese
bestimmte die Lagerung aller späteren Einfüllungen
Die übrig bleibende Dertiefung benützte man als Absallgrube. Dabei ent-
stehen erdige Lagen, die fast frei von Kies und Sand sind. Jhre Farbe ist
dunkelbraun, seltener und dann gegen oben geradezu schwarz. Die Funde sind
außerordentlich reich, vor allem im braunen Boden und in 5er Mittelachse der
Grube (s. oben S. 247 s.). Dies ist leicht erklärlich, La die schwereren Stücke in die
Tiefe, d. h. in die Mitte, rollten. Die Funöe bestehen aus Scherben von Ton-
gesäßen, ganzen oder zerbrochenen Metallgeräten, Tierknochen (allermeist
aufgeschlagen), Holzkohlestückchen, meist auch aus Brocken rotgelben, gebrann-
ten Lehms vom Dewurf von Backöfen oöer Hauswänden. Dieser Hütten-
lehm tritt meist lagerweise aus und täuscht zunächst eine Feuerstelle vor, doch
zeigt die Llntersuchung bald Gerölle ohne Branöspuren und wirre Lagerung
der Bewurfteile. Nicht selten heben sich Schichten gewachsenen Bodens, Kies
(z. B. 37, bei 58 Kalk) in öer üblichen trichterförmigen Lagerung ab; denn
nach Einbruch der Verschalung lag jetzt der gewachsene Kies an der Wand
offen und bröckelte ab°p Jm allgemeinen aber erfolgte kein größerer Einsturz,
denn der Böschungswinkel des Kieses war im großen ganzen erreicht.
Die Einfüllung ist also in der Regel dreigeteilt: Einfüllung der Sohle,
eingestürzte Baugrube, Abfallgrube.
Zusammenfasfung: Ltnter Zugrunöelegung des Brunnens 37 ergibt
sich, daß der Drunnen aus dem Schacht und öer Daugrube bestand; das zeigt
37 unmittelbar, sonst ist es aus den Einsturzverhältnissen zu erschließen Der
Schacht hat quaöratische Form und mißt bei 37 92 cm Weite, bei 82 11O cm
und bei 72 120 cm. Er muß verschalt gewesen sein. Die Baugrube ist bei 37
und bei 80 ebenfalls quadratisch und miht 225 bzw. 210 cm Durchmefser, sonst
ist sie anscheinend rund der Einsüllung ist die der Sohle, die einge-
stürzte Masse der Baugrube und die Abfallgrube zu unterscheiden, bei 37
4V Es ist noch zu bedenken, daß öie Berschalung — bei gleichmäßiger Kon-
struktion — am frühesten zwischen dem obersten und untersten Grundwasser-
stand durchfaulte. Änter der oberhalb stehenbleibenden Derschalung wird alfo
Kies herausquellen und so noch im Herabsinken öie Trichterform erst recht
annehmen.
5° Wären die Abfälle auf eine ebene Fläche aufgefallen, so hätten sie einen
Kegel gebildet, also genau die gegenteilige Form. Selbst wenn gPeichzeitig
ranölich anstehender Kies hereinbröckelte, hätte dieser nur eine Otörung der
Kegelschichtung, keine Trichterform ergeben. Zudem läßt sich nur wenig an-
stehendes Material in der Einfüllung nachweisen.
Bei 58 erwecken die Kalklagen den Verdacht auf absichtliche Einsüllung
(Abdeckung?).
^ Anhangsweise soll noch die anfangs von uns erwogene Möglichkeit
genannt werden, daß ein einheitlicher durchgehender Brunnenfchacht von rund
2—3 m Durchmesser ausgehoben und mit Faschinen verkleidet wurde. Diese
Hhpothese soll auch heute nicht ganz aus dem Bereich der Möglichkeit, wenig-
stens in einzelnen Fällen, ausgeschlossen werden, öoch ist öieser Durchmesser
für den eigentlichen Brunnen unnötig groß und eine Faschinenwand — nur
eine solche kommt bei runder Form in Frage, keine Balken oder gehöhlte
Stämme — von sehr kurzer Lebensdauer und wohl des Zimmerhandwerks
der Spätlatenezeit unwüröig.
52 Vielleicht nicht immer ursprünglich, obwohl für eine Baugrube öie
nächstliegende Form.
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