Eine Siedlungsgrube der Urnenfelderkultur bei Ebringen-Kirchen, Ldkrs. Lörrach
63
Die Aufgliederung dieser einfachen Gefäßform in vier Größengruppen erklärt sich na-
türlicherweise vollkommen als funktionsbedingt, was sich auch in der unterschiedlichen
Formtendenz widerspiegelt. Die Gruppe a stellt eine grobe Ausführung der feinen, ver-
zierten Schrägrandbecher dar, die Gruppe b erscheint in der Form als größere Variante
von a. Gruppe d zeigt in der Form nur noch schwach die Profilierung von a und b, in
Gruppe c schließlich ist der mehr oder weniger fließende Übergang von b zu d zusam-
mengefaßt, die Häufigkeit scheint ihre Abtrennung zu rechtfertigen.
Eine Einordnung des Siedlungskomplexes von Efringen-Kirchen in die für Südwest-
deutschland von E. Vogt5) und W. Kimmig8) herausgearbeitete und von E. Gersbach7)
für die Stufe Ha B modifizierte räumliche und zeitliche Gliederung der Urnenfelderkul-
tur bereitet keine Schwierigkeiten. Klar stellen Formenschatz und Verzierung die Sied-
lung in den Kreis der rheinisch-schweizerischen Gruppe; das Auftreten zweier charakte-
ristischer Formen der untermainisch-schwäbischen Gruppe, Knickwandschale und Am-
phore, läßt sich aus der relativen Nähe zu der Mischzone der beiden Gruppen im Hegau
erklären. Die von Gersbach8) zur Charakterisierung einer Stufe Ha B 1 benutzten Gräber
von Reichenau9), Geisingen10), Rheinweiler11) und das kleine Urnenfeld von Hügel-
heim12) zeigen in Form und Verzierung ihrer Keramik so deutliche Parallelen, daß sie
uns als klarer Fixpunkt in der Datierung der Masse des Materials aus den beiden Sied-
lungsgruben dienen können. Die in Formenschatz und Verzierung aufzuzeigende folge-
richtige Weiterentwicklung der HaB 1-Keramik aus der der vorausgehenden Stufe Ha A
erlaubt keine eindeutige Zuweisung zu „nur“ der einen oder „nur“ der anderen Stufe.
Auf statistischem Wege wird sich hier für einen Siedlungskomplex lediglich jeweils ein
relativer Ansatz im Verlaufe des fließenden Übergangs von Ha A zu Ha B 1 (vor — zu
Beginn — während — gegen Ende — nach) ergeben. Daraus ergibt sich als Anfangsdatie-
rung des Siedlungsmaterials aus den beiden Gruben von Efringen-Kirchen „gegen Ende —
nach“ Übergang Ha A/Ha B 1; denn für eine eindeutige Datierung nach Ha A spricht
nur der eine kammstrichverzierte Schulterbecher (Taf. 14, 7).
Weitaus schwieriger gestaltet sich eine Enddatierung des Siedlungsfundes. Klare Vergleichs-
stücke zu den nach Gersbach13) für Ha B 2 charakteristischen Gräbern von Singen14),
Buchheim15 *), Liptingen18), Ihringen17) und Gündlingen18) fehlen, jedoch zeigen uns der
5) E. Vogt, Die spätbronzezeitliche Keramik der Schweiz und ihre Chronologie (1930).
8) W. Kimmig, Die Urnenfelderkultur in Baden. Röm. Germ. Forsch. 14 (1940).
7) Jahrb. d. Schweiz. Ges. f. Urgesch. 41, 1951, 175 ff. (Zweiteilung der Stufe Ha B), Fundber. aus
Hessen 1, 1961, 45 ff. (Dreiteilung der Stufe Ha B).
8) Jahrb. d. Schweiz. Ges. f. Urgesch. 41, 1951, 176 f.
°) W. Kimmig, Die Urnenfelderkultur in Baden. Röm. Germ. Forsch. 14 (1940), Taf. 34, 1—13.
10) E. Gersbach a. a. O. 178 Abb. 70.
n) W. Kimmig a. a. O. Taf. 24, A 1—11.
12) Bad. Fundber. 21, 1958, Taf. 69.
13) a. a. O. 180 ff.
14) Prähist. Zeitschr. 34/35, 1949/50, 288 ff.
15) W. Kimmig a. a. O. 134 Abb. 1—2, Taf. 31 D—F.
18) W. Kimmig a. a. O. Taf. 30.
17) W. Kimmig a. a. O. Taf. 25—27.
18) W. Kimmig a. a. O. Taf. 28—29, Abb. 3—4.
63
Die Aufgliederung dieser einfachen Gefäßform in vier Größengruppen erklärt sich na-
türlicherweise vollkommen als funktionsbedingt, was sich auch in der unterschiedlichen
Formtendenz widerspiegelt. Die Gruppe a stellt eine grobe Ausführung der feinen, ver-
zierten Schrägrandbecher dar, die Gruppe b erscheint in der Form als größere Variante
von a. Gruppe d zeigt in der Form nur noch schwach die Profilierung von a und b, in
Gruppe c schließlich ist der mehr oder weniger fließende Übergang von b zu d zusam-
mengefaßt, die Häufigkeit scheint ihre Abtrennung zu rechtfertigen.
Eine Einordnung des Siedlungskomplexes von Efringen-Kirchen in die für Südwest-
deutschland von E. Vogt5) und W. Kimmig8) herausgearbeitete und von E. Gersbach7)
für die Stufe Ha B modifizierte räumliche und zeitliche Gliederung der Urnenfelderkul-
tur bereitet keine Schwierigkeiten. Klar stellen Formenschatz und Verzierung die Sied-
lung in den Kreis der rheinisch-schweizerischen Gruppe; das Auftreten zweier charakte-
ristischer Formen der untermainisch-schwäbischen Gruppe, Knickwandschale und Am-
phore, läßt sich aus der relativen Nähe zu der Mischzone der beiden Gruppen im Hegau
erklären. Die von Gersbach8) zur Charakterisierung einer Stufe Ha B 1 benutzten Gräber
von Reichenau9), Geisingen10), Rheinweiler11) und das kleine Urnenfeld von Hügel-
heim12) zeigen in Form und Verzierung ihrer Keramik so deutliche Parallelen, daß sie
uns als klarer Fixpunkt in der Datierung der Masse des Materials aus den beiden Sied-
lungsgruben dienen können. Die in Formenschatz und Verzierung aufzuzeigende folge-
richtige Weiterentwicklung der HaB 1-Keramik aus der der vorausgehenden Stufe Ha A
erlaubt keine eindeutige Zuweisung zu „nur“ der einen oder „nur“ der anderen Stufe.
Auf statistischem Wege wird sich hier für einen Siedlungskomplex lediglich jeweils ein
relativer Ansatz im Verlaufe des fließenden Übergangs von Ha A zu Ha B 1 (vor — zu
Beginn — während — gegen Ende — nach) ergeben. Daraus ergibt sich als Anfangsdatie-
rung des Siedlungsmaterials aus den beiden Gruben von Efringen-Kirchen „gegen Ende —
nach“ Übergang Ha A/Ha B 1; denn für eine eindeutige Datierung nach Ha A spricht
nur der eine kammstrichverzierte Schulterbecher (Taf. 14, 7).
Weitaus schwieriger gestaltet sich eine Enddatierung des Siedlungsfundes. Klare Vergleichs-
stücke zu den nach Gersbach13) für Ha B 2 charakteristischen Gräbern von Singen14),
Buchheim15 *), Liptingen18), Ihringen17) und Gündlingen18) fehlen, jedoch zeigen uns der
5) E. Vogt, Die spätbronzezeitliche Keramik der Schweiz und ihre Chronologie (1930).
8) W. Kimmig, Die Urnenfelderkultur in Baden. Röm. Germ. Forsch. 14 (1940).
7) Jahrb. d. Schweiz. Ges. f. Urgesch. 41, 1951, 175 ff. (Zweiteilung der Stufe Ha B), Fundber. aus
Hessen 1, 1961, 45 ff. (Dreiteilung der Stufe Ha B).
8) Jahrb. d. Schweiz. Ges. f. Urgesch. 41, 1951, 176 f.
°) W. Kimmig, Die Urnenfelderkultur in Baden. Röm. Germ. Forsch. 14 (1940), Taf. 34, 1—13.
10) E. Gersbach a. a. O. 178 Abb. 70.
n) W. Kimmig a. a. O. Taf. 24, A 1—11.
12) Bad. Fundber. 21, 1958, Taf. 69.
13) a. a. O. 180 ff.
14) Prähist. Zeitschr. 34/35, 1949/50, 288 ff.
15) W. Kimmig a. a. O. 134 Abb. 1—2, Taf. 31 D—F.
18) W. Kimmig a. a. O. Taf. 30.
17) W. Kimmig a. a. O. Taf. 25—27.
18) W. Kimmig a. a. O. Taf. 28—29, Abb. 3—4.