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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 23.1967

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Schaudig, Peter: Römische Gebäudereste auf dem Rettig in Baden-Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.44899#0103

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Römische Gebäudereste auf dem Rettig in Baden-Baden

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Römische Gebäudereste auf dem Rettig in Baden-Baden
Von Peter Schaudig, Ettenheim *)
Beim Bau der Städtischen Mädchenvolksschule auf der Anhöhe des Rettig in Baden-
Baden kamen 1957 in der Baugrube römische Fundamente zutage1). Sie liegen unmittel-
bar westlich neben den Resten einer Hypokaustanlage, die 1951 R. Nierhaus untersucht
hatte2). Die Untersuchung von 1957 beschränkte sich auf die in der Baugrube liegenden
Reste. Sie gibt also noch kein Bild von den Grenzen der römischen Ansiedlung auf dem
Rettig. Neben einer Hypokaustanlage fanden sich mehrere Fundamentreste, darunter
ein fast mannshoch erhaltener Mauerzug, die ein größeres Gebäude vermuten lassen mit
einer Länge von mindestens 42 m und einer Breite von mindestens 21m. Ob diese Funda-
mente mit der 1951 gefundenen Hypokaustanlage in Verbindung stehen, bleibt un-
geklärt. An einer Stelle konnte eine zweite Bauphase sicher erschlossen werden. Auch bot
die Notgrabung einen interessanten Einblick in die Schichtverhältnisse auf dem Rettig.
Die Fundstellen3)
Fundstelle : Die Abböschung bei E.
Bei E zieht im Bogen eine steile, im gewachsenen Boden angelegte Abböschung von
1,30 m nach Norden. Die Unterkante der Abböschung liegt 176,50 m hoch, das ist etwa
die Höhe des Unterbodens der Hypokaustanlage bei G4). An der Unterkante fanden
sich viele römische Scherben (siehe nächste Fundstelle). Ob die Abböschung in römische
Zeit zurückgeht, bleibt zweifelhaft, da die stratigraphischen Beziehungen zu den Funda-
menten der abgebrochenen Villa Werner einerseits und zur Hypokaustanlage bei A
andererseits nicht geklärt sind.
Fundstelle: „Nordseite Villa Werner im römischen Bauschutt“.
Die Funde von der Unterkante der Abböschung bei E (Taf. 45 und 46) umfassen die Zeit
vom Ende des 1. Jahrhunderts (Taf. 45, 1. 6. 7) über die Mitte des 2. Jahrhunderts (Taf.
*) Vgl. das Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur am Schluß des vorigen Beitrages.
4) Vgl. den im Staatlichen Amt für Ur- und Frühgeschichte, Freiburg i. Br., liegenden Grabungs-
bericht von R. Gerbig und den Plan auf Plan 1 mit den Fundstellen E bis J.
2) Vgl. Bad. Fundber. 19, 1951, 182 ff. mit Grundriß auf Abb. 21 (Fundstellen A bis D) und einer
Auswahl von Funden auf Taf. 38.
3) Die Beschreibung der Fundstellen beruht auf dem in Anm. 1 erwähnten Grabungsbericht, auf
einer Rücksprache mit Herrn Gerbig im August 1965 und auf den Fundzetteln, die wörtlidr
zitiert werden.
4) In welchem Höhenverhältnis die Oberkante der Abböschung zur Hypokaustanlage bei A steht,
bleibt ungeklärt, da auf der Planabbildung in Bad. Fundber. 19, 1951, 182 Abb. 21 leider die
Höhenangabe fehlt.
 
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