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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 23.1967

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Schaudig, Peter: Römische Gebäudereste auf dem Rettig in Baden-Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.44899#0104

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Peter Schaudig

45, 4; 46, 20) bis zum Anfang des 3. Jahrhunderts (Taf. 46, 19). — (Inv. Nr. Ba 57/66—
57/129).
Fundstelle: „Unter der Nordostecke der Villa Werner“.
Unter der abgerissenen Nordostecke der Villa Werner, jedoch über dem Niveau der
Unterkante der Abböschung bei E fand sich neben einer Fibel des 4. Jahrhunderts
Keramik, die mit Sicherheit nicht vor die Mitte des 2. Jahrhunderts zu datieren ist
(Taf. 47). Die Sigillaten lassen durchweg eine Datierung in spätantoninische Zeit zu
(Taf. 47, 1. 3. 5). Damit steht dieser Fundkomplex in auffallendem Gegensatz zu den
ähnlich liegenden Funden von der vorangehenden Fundstelle. — (Inv. Nr. Ba 57/15—
57/55).
Fundstelle: Wand- und Fußbodenreste bei F.
Die Mauerreste bei F stellen die Südwand eines Raumes mit drei nach Norden in die
Fluchtlinie der dort liegenden Fundamentreste weisenden Mauerstümpfen dar. Da die
10,85 m lang erhaltene Südwand in der Wand der Baugrube stand, konnte ihre Stärke
und die endgültige Ost-West-Ausdehnung nicht festgestellt werden. Die äußeren Mauer-
stümpfe waren 0,60 m stark, der mittlere 0,50 m. An der Südostecke war der Fußboden
des Raumes erhalten. Hier war die Bruchsteinmauer 0,30 m in den gewachsenen Boden
eingetieft und 1,70 m hoch erhalten. Auf dem gewachsenen Boden lag auf einem Gestück
von kleinen Bruchsteinen der 0,10 m starke Estrich (176,80 m hoch), der mit einem
Viertelrundstab an die Mauer anschloß. Hier war der Kalkmörtelverputz mit viel Ziegel-
klein noch 0,50 m hoch erhalten5). Funde wurden hier keine gemacht6).
Fundstelle: „Querfundament, westlicher Südeingang“.
Die Funde stammen aus dem Bereich der Baugrube nordöstlich der Mauerreste bei F
(Taf. 48—49). Die Sigillaten umfassen die Zeit vom Ende des 1. Jahrhunderts (Taf. 48,
1—3) bis mindestens zur Mitte des 2. Jahrhunderts (Taf. 48, 4). Die spätflavische Sigillata
paßt gut zu den ebenfalls spätflavischen Stücken aus der Hypokaustanlage bei G (Taf. 46,
1. 3—4. 10). Zwei im Bruch aneinanderpassende Randstücke eines Topfes (Taf. 46, 12;
48, 20) wurden an diesen beiden Fundstellen gefunden. Das könnte ein Beweis für die
Gleichzeitigkeit beider Fundstellen sein oder auch dafür, daß der Boden auf dem
Rettig allgemein durchwühlt ist, wenn der Befund genau bekannt wäre. — (Inv. Nr.
Ba 57/290—57/467).
Fundstelle: Die Hypokaustanlage bei G und das Praefurnium bei H.
Erhalten ist eine Hypokaustanlage für einen Raum von 3 m Breite und 4,70 m Länge,
der eingestürzte Heizkanal und das Praefurnium7). Die Mauern sind 0,60 m stark. Die
Quermauer, die die Hypokaustanlage vom Praefurnium trennt, ist häuptig an die Längs-
mauern angesetzt. Die Mauern bestehen aus handlichen Sandsteinquadern, mit denen
die Längsmauern auch fundamentiert sind, während das Fundament der Quermauer aus

s) Vgl. Skizze auf Blatt 8 des in Anm. 1 erwähnten Grabungsberichtes.
6) Vgl. die vielleicht in diesen Bereich gehörende Fundstelle „Querfundament, westlicher Südein-
gang“.
7) Vgl. die Skizzen auf Blatt 4 bis 6 des in Anm. 1 erwähnten Grabungsberichtes.
 
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