Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 23.1967

DOI Artikel:
Gerhardt, Kurt: Ein bemerkenswerter Skelettfund von Aulfingen, Ldkrs. Donaueschingen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44899#0200

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
192

Kurt Gerhardt

Die meßbaren Langknochen sind aus der Tabelle 1 zu ersehen:

Tabelle 1

Größte Länge
rechts
links
Humerus
35,2 cm
(34,8) cm
Ulna

30,0 cm
Radius

27,2 cm
Femur (distale Gelenkknorren bestoßen,
Maß etwas zu klein)

(50,8) cm

fortsätze sind lang und oberflächig rauh, das Inion sitzt auf einer median als Zapfen
geformten Doppelschwingenleiste. Der Unterkiefer zeigt ein ausgeprägtes, breites Kinn-
dreieck und ausgelappte, höckerig verstärkte Winkelpartien. Danach kann es sich nur
um ein männliches Kranium handeln. Es ist bemerkenswert, daß demgegenüber
die langen Gliedmaßenknochen schlank und arm an Muskelmarken sind. Die abnehm-
baren Maße (Tab. 1) lassen mit etwa 178 cm Großwuchs errechnen.

Tabelle 2

(Maße nach Martin)

Größte Schädellänge
196
Unterkieferwinkelbreite
110
Größte Breite
142
Kinnhöhe
37
Kleinste Stirnbreite
92
Kondylenbreite des Unterkiefers
121
Größte Stirnbreite
(121)
Längen-Breiten-Index des Schädels
73
Asterionbreite
116
Längen-Höhen-Index
70
Basion-Bregma-Höhe
138
Breiten-Höhen-Index
97
Ohr-Bregma-Höhe
120
Längen-Ohr-Bregma-Höhen-Index
61
Orbitalhöhe
39
Breiten-Ohr-Bregma-Höhen-Index
84
Orbitalbreite
40
Transversaler Frontoparietalindex
65
Nasenhöhe
56
Transversaler Frontalindex
(76)
Nasenbreite
(26)
Orbitalindex (nur links)
98
Morphologische Gesichtshöhe
128
Nasalindex
(46)
Jochbogenbreite
(130)
Morphologischer Gesichtsindex
(98)

Das Alter, in welchem dieser schlankknochige Mann zu Tode kam, läßt sich nach
folgenden Indizien schätzen: die vorhandenen Gelenkenden des Körperskelettes sind
spurenlos angewachsen. Neun der zehn noch in situ befindlichen Zähne des Unterkiefers
sind glatt niedergekaut, auch die beiden Weisheitszähne; die Alveolen der beiden rechten
1. und 2. Molaren sind abgebaut und verschlossen, diese beiden Zähne gingen also längere
Zeit vor dem jähen Ende verloren. Auch die fünf jetzt noch im Oberkiefer sitzenden
Zähne sind tief abgerieben, rechts ist die Alveolarpartie hinter dem 1. Mahlzahn weg-
gebrochen, linksseitig sind die Plätze für die Molaren hinter dem 2. Vormahlzahn fast
 
Annotationen