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Nachrichten aus dem Innern.
Havre vom 6ten prärenk.
Die Kanonade fieng gestern um 4 Uhr wieder an.
Das Feuer war sehr lebhaft, und dauerte ungefähr
fünf Viertelstunden. Die Engländer warfen einige Bom-
ben, wovon der größte Theik in der Luft platzte. Zwölf
neueKanonierbarkenstnd aus dem Haven gelaufen, haben
sich in Schlachtordnung gestellt, und den Feind lebhaft
kanonirt. Eine seiner Fregatten ward genöthigt, gleich
heim Anfang des Gefechts die offne See zu suchen, und
endlich ward er selbst durch den Muth, den Eifer und
Vie Thätigkeit der Mannschaft, der Linien-und Düv-
gerkanoniere, der Zivil-Militär-u-nd Seevorgesezten,
bald gezwungen, durch seinen Ruckzug die Fruchtlosig-
keit seiner Anstrengungen zu erkennen zu geben-
Havre vom 7. — Heute ist zwischen der englischen
und unserer Division, die um ein Drittheil verstärkt ist,
nichts vorgefallen. Erstere erschien blos eine Meile
ungefähr von derStadt, und einige ihrer Schiffe kreuz-
ten etwas näher an unsere Rhede. Um 4 Uhr stießen
keztere wieder zur feindlichen Division, welche bald drauf
tzom Nebel begünstigt, völlig absegelte-
So eben meldet uns ein Brief aus Dieppe, dass
die Engländer in jenen Gewässern noch gar nicht erschie-
nenseien. General kaubadere war am SegNidi zu
Dieppe, und man glaubt, er habe befohlen, bei ihrer
ersten Erscheinung alles Brennbare aus der Stadt zu
sthaffen.
Toulon vom 1. Präreal.
Gestern schiffte sich Bounaparte ein, bestieg das
Admiralfchiff, der Orient, und die Flotte gieng un-
ter Segel. Vorher hatte er seine Gattinn wieder ans
Land zurückgeschickt.
Die ganze Flotte des Mittelmeees besteht aus 17z
Segeln, sowohl die Schiffe, Fregatten, Korvetten,
und Avisos, als die Transportschiffe von jeder Benen-
nung mitbegriffen. Man ist über den Ort nicht einig,
der den von Toulon, von Genova- und von Civita -
Vechia ausgelaufenen Geschwadern zum Vereinigungs-
punkt dienen wird. Einige bestimmen dazu Sizilien
andere Neapel, und noch andere den Meerbusen von
ta Spzia. (Wüßte man diesen Vereinigungspunkt,

dann würde man vielleicht auch die anderweitige Be-
stimmung der Flotte errathen können, und das will
eben die Regierung verhindern:
Paris vom rnen präreal.
D. Zeltner, helvetischer Gesandte hat noch keine
Audienz beim Direktorium gehabt, ohne daß man die
Ursache davon wüßte; doch glaubt man, seine Zulas^
sung sei auf den roten Messidor zurückgestellk.
Die B- Massa und Girod', gewesene Mitglieder
des Gesetzgebungskörpers, sind beide Kommissäre bei
den Zentralverwaltungen ihrer Departement ernennt
worden, nämlich Ersterer bei der vom Dip. der See-
alpen zu Nizza, und der zweite bei der Dep. von
Ain, zu Bourg.
Man hat die Bemerkung gemacht, daß Jean De-
br y, der noch nicht-nach Rastadt abgegangen ist, auch
seiner Ernennung in den Rath der Zoo noch nicht ent-
sagt habe.
Viele aus dem Innern kommende Truppen, bege-
ben sich in die Departement des Doubs undderSao-
ne. Man glaubt es werde iw der Gegend von Belfort
ein Lager geschlagen werden.
Eine der Bedingungen des neuen Postpachts soll
feyn, daß täglich eine Post in die vornehmsten Gemein-
den der Republik abgehen soll; eine Verfügung, dm
dem Handel großen Vortheil bringen würde.
Am sogenannten Pfingsttage hat die konstitution-
nelle Geistlichkeit, in der gewesenen pariser Ksthedral-
kirche, den B. Roy er, gewesenen Deputirten des Ain-
Departements beim Rathe der Zvo, zum Bischoffe vom
Dep. der Seine (Paris) ernennt, den nämlichen der
schon Bischoff zu Belley war. B. Prima t, Bischoff
zu Cambray ist in der nämlichen Eigenschaft nach Lyon,
und B. Audrain, gewesenes Konventsglied, zum
Bischoff von Qmm per ernennt worden.
B. Berg er e t, Kapitän von der Fregatte Vi r g i-
nia, der zweimal aus seiner Gefangenschaft in Eng-
land nach Frankreich) gekommen war , um die Loslas-
sung des Sydney Shmith zu erhalten, aber diese nie-
mals erhalten konnte, und wieder m die Gefangen-
schaft zurückkehren mußte, hat nun nach Shmith's Ent-
weichung aus Paris und dessen Ankunft in London, vom
Minister Dundas einen Brief erhalten, worin ihm
 
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