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rer auch den vom r/.Floreal, welcherdasDirektorium
mit der Ernennungjder Friedensrichter in den Kantonen,
deren Wahlen annullirt worden sind, beauftragt. —
Er verhandelt auch jenen vom 8» Floreal über die
Theater.
Vollziehende Gewalt.
Da der General Bernadotte den ihm ängebothenen
Kosten eines Gesandten bei der batavischen Republik,
welcher durch die Ernennung des B. Charles LacroH*
zum Volksrepräsentanten erledigt wurde, am io. die-
ses aus dem Grunde ausgeschlagen, weil er keine Nei-
gung habe, in diplomatischen Geschäften zu arbeiten,
so hat das Direktorium am uten diese Stelle dem B.
Noberjot, Minister der Republik bei den Hanseestädten
übertragen. Roberjot wird in lezterer Stelle von B.
Marragon ehemaligem Konventsmitgliede ersezt.
Der Obergeneral der rmee in Helvetien B. Schauen-
burg meldet dem Direktorium in einem Berichte vom
Lten aus seinem H. Q. in Zürch die vollkommene Un-
terwerfung von Oberwallis.
S—r.
Nachrichten aus dem Innern.
Die Bestimmung derFlotte von Toulon ist noch im-
mer ein Geheimniß. Man glaubt, ste werde nicht
eher aus dem Mittelmeere seegeln, bis die spanische
Flotte wird zu ihr gestoßen seyn. (Diese Vereinigung
hätte sie aber auch im Haven zu Toulon abwarten kön.
nen.) Andere meinen, sie werde erst'die Insel Malta
umgreifen, und zu erobern suchen, damit ihr die Eng-
länder nicht vorkommen , und ein zweites Gibraltar
daraus machen. Eine neue Version ihrer Bestimmung
ist, sie werde für die Pforte die Krimm erobern, und
Frankreich dagegen einen Theil von Aegypten erhalten.
Da die auf gedachter Flotte eingeschifften Gelehrten
Anfangs nicht zur Tafel der Generäle zugelassen wur-
den, entstund zwischen ihnen und den Generälen eini-
ger Streit, der aber durch ihre Zulassung, den gegebe-
nen Befehlen gemäß , wieder beigelegt wurde. Einige
Journale tadeln das Betragen der Gelehrten, und ha-
ben auch recht, wenn von Seiten derGelehrten persön-
liche Eitelkeit mit unterlief; eiferten sie aber blos für

die Würde ihres Standes, so sind sie tadellos: Dak
Schwerd ist nur zum Schutze der Künste und Wissen-
schaften da, und man erinnere sich dessen, was Buo-
naparte, dessen Schwerd doch nicht zu den alltäglichen
gehört, an den Philosoph Orianl schrieb: „ Der
„Erwerb eines großen Mahlers, eines berühmten Ma-
„thematikers, hat für die Republik einen größern
„Werth, sagte er, als der Gewinst einer Schlacht, oder
„die Bezwingung einer Festung."—
Von Ostende wird gemeldet, daß der englische Ar-
tillerie-Kommandant in dieser Stadt an seinen Wun-
den geüorben sei. Seine Beerdigung wurde mir gro-
ßer Feierlichkeit begangen, die ganze Besatzung wohnte
derselben bei, während der ganzen Zeremonie donner-
ten die Kanonen, und der Leichnam wurde von vier
englischen Offizieren, die mit ihm waren gefangen wor-
den, getragen.
Man kündigt nun eine neue Ausrüstung zu Toulon
an, die mit dem nämlichen Eifer wie die erste betrie-
ben wird.
Bürger Trüguet, Gesandter in Spanien, istvon
Madrid zu Paris angekommen.
B. Boissier, gewesenes Mitglied des Gefttzge-
bungskörpers, ist zum Kommissär beim Seewesen er-
nannt worden.
B. Mengaud, Geschäftsträger in Helvetien, und
B. Mangourit, Resident im Valiserlande sind zu-
rückberufen , und der Minister der auswärtigen Ver-
hältnisse soll berichten, wre beide Bürger künftig wie-
der anzustellen wären.
Man glaubt, der Minister Takeyrand werde
an der Spitze der auswärtigen Angelegenheiten bleiben.
Der gegen Seeland projektirte Angriff der Englän-
der ist bisher auf eine ziemlich lebhafte Kanonade ge-
gen Miessingen beschränkt geblieben, und auch diese hat
keinen Schaden verursacht. Man hat unmächtige Dro-
hungen zu verachten gewußt, und ihnen kräftig mitKa-»
nonen erwiedert.
Ein englischer Offizier von den ^Gefangenen ist zu
- Brüssel ins Gefangniß gebracht worden. Man sagt
er sei ein Ausgewanderter, der von der Militärkom«
Mission gerichtet werden soll.
Der Telegraph von Dünkirchen hat am §. Prareal
 
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