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nicht wieder in die brittische Staaten zurükkch>ren,
sondern auchdaß sie sich nicht aus feindliches Gedu t Gege-
ben. Hierausschlug er eine andere Bill vor, um der
Krone die Güter des verstorbenen Edward Fitz-Gerald,
und Beauchamp Bagnal Harvey zu zu erkennen.
Barrington sprach gegen die Versöhnungsmaasre-
geln. Es sei lächerlich zu behaupten, sagte er , die Re-
bellion sei erstikt. Er habe unwiderlegbare Beweise in
Händen, daß sie noch egistire.
Herr Bond, so wie noch 72 andere Personen, ha-
ben Erlaubnis erhalten, in ein neutrales Land zu gehn.
Die Mehrheit der Handelsleute zu Dublin haben zu
Gunsten des Herrn Bond eine Bittschrift eingereicht,
die Regierung hat aber keine Rüksicht daraufgenommen.
Die beiden Brüder Leonor sind unter der Zahl der
Auswandernden. Sie standen erst an zu unterschreiben,
aus Furcht sich zu verrathen; willigten aber endlich ein
als sie sahen, die Unterhandlung hänge davon ab. Es
scheint auch die Regierung habe ihre Unterschrift durch-
aus verlangt.
Bei dieser Gelegenheit zeigten sich die königl. Terro-
risten in ihrer ganzen Größe. Als man das Blutge-
rüst und den Strik die für H. Bond bestinnnt waren
wegnahm, ließ das Volk die ausgelassenste Freude aus-
brechen, indessen die blutdürstige Horde, die die Mar-
tern der Verurtheiüen bisher mit Entzücken sah, öffent-
lich ihre Unzufriedenheit und Wuth zeigte.
Deutschland. Heilbronn vom 25. Messidor.
Folgende drei Vorgänge dienen zur Karakteristik des
jezigen Herzogs von Würtemberg, dessen Andenken in
Mainz und der dortigen Gegend noch nicht erloschen
sein wird. Für ihre Wahrheit bürgen die davon vor-
handenen Akten.
In der- aus Herr - und landschaftlichen Gliedern zu-
sammengesezten sogenannten Vergleichs-Deputation,
entfuhr unlängst dem Landtagskonsulenten Regierungs-
rath Georgi, der auf einige Zeit von Rastadt zu-
rük gekommen ist, und seine Funktionen versieht, das S
vielleicht nicht unwahre, aber übereilte Wort, ein ge-1
wisser herrschaftliche Deputirte wäre in einer befragten ?
Sache, Lcw zu Werke gegangen. Der Präsi- k
dent der Deputation, geheime Rath Fischer, ver-
wies- ihm dies in harten Ausdrücken, und Georgi der j

Pfühlen mochte, daß sein Vorwurf, hatte er solchem
ausgedehnter gefaßt, unwiderruflich gewesen wäre,
i nahm^keinen Anstand jenem Einzelnen aufderStets-
te eine genugthuende Erklärung zu geben, woher dieser
sich denn auch beruhigte. Jeder vernünftige, rechtli-
che Mensch hielt nunmehr die Sache für abgethan. —-
Nicht so der geheime Rath Fischer —; er brachte siezm
höchsten Ohren, und der Herzog erlies hierauf eine'
Kabinetsordre, durch welche er den Regierungsrath
Georgi von jener Deputation ausschloß, undseiner Ge--
sandtschaft inRastadt besaht,ihn für mcht mehr anerkannt
zu erklären: Das geheime Rathskollegium, mit Aus--
nähme des kürzlich wieder eingesezten Staatsministers'
von Wöllwarth und des geheimen Raths Hoffmann?
war pflichtvergessen genug, diese so unbefugt als unge-
rechte Kabinetsordre auszuschreiben. Die Landschaft'
protestirte in nachdrüklichen Vorstellungen dagegen
in welchen sie dem Herzog gerade hin sagte, sie glaube
nicht mehr an die Aufrichtigkeit seines oft wiederholter;
Versprechens die Konstitution aufrecht erhalten zu wol-
len. Jezt siel es diesem ein, hintendrein von der Re-
gierung ein rechtliches Gutachten über den ganzen Her-
gang einfodern zu lassen, und dieses muthige wackere
Kollegium äußerte sich, durch den Verweis welchen
Georgierhalten, so wie durch'seine mündliche, und
ferner von ihm eingekommene schriftliche Ehrenerklä-
rung, festjene leichte Jnjuriensacke völlig abgethan;
damit wisse man nun das faktische Verfahren des Her^
zogs nicht zu vereinbaren, und'müsse er solches noth-»
wendig zurüknehmen; wie dies geschehen könne, ohne"
einer Geits dem Reckte zu nahe zu treten, und ohne
anderer Seits den Herzog zu kompromittier^, über--
lasse man der höhernBeurtheilung des geheimen Raths.
Unbemerkt könne man jedoch nicht lassen, daß beharre
der Herzog auf seinen widerrechtlichen Schritten, eine
für ihn so wie für das Land höchstverderbliche Einmi-
schung fremder Mächte die unausbleibliche Folge fem:
werde.
Indessen ertlss'lte der Herzog der Landschaft eine Re-
solution auf ihre Vorstellung , in dem Ton eines un^
umschrankten Despoten, der die Gottheit zur Schuz--
wehr seiner Wlllttckr macken will. Auf eine unwürdi-
, ge Art sucht er darin jener Kabinetsordre einen anderm
 
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