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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 70.2008

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Nr. 1-2
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Fritz, Johann Michael: Kirchenschätze im Heiligen Römischen Reich: Untergang und Überleben von liturgischen Geräten =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35032#0016

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10

JOHANN MICHAEL FRITZ


4. 6HĆ'/a/cćTe/ OILS' ć/c/H Mô'/LSŸCL WH U/m. Um 7306.
Lo/afo/?, 6/7o\s7i ^Wascam

Römischen Reiches kennen, aus dem zu einem Teii das heutige Deutschland hervorgegan-
gen ist. Die wenig erfreulichen Ereignisse der Geschichte spiegeln sich auch in den
Schicksalen der Kirchenschätze wieder, also an den Vasa sacra für die Feier der Messe und
den Reliquiaren.
Das Heilige Römische Reich, das auch als "Altes Reich" bezeichnet wird, war im Jahre
800 in Rom von Kar! dem Großen erneuert worden. Tausend Jahre später ging es im Jahre
! 806 unrühmlich zugrunde. Da die historische Geographie Mitteleuropas nicht allgemein
vertraut ist, empfiehlt sich ein Blick auf eine Karte der kirchlichen Einteilung des Mittel-
alters. Man erkennt die Erzbistümer Mainz mit Straßburg und Teilen der Schweiz, Köln
mit den Niederlanden. Trier mit Toul und Verdun, Salzburg mit Bayern und Österreich,
Magdeburg. Zu diesen Erzbistümern gehörten viele Diözesen als Suffragane: alle verfü-
gen bis heute über mittelalterliche Kathedralen and alle besaßen einst bedeutende Schätze
wie Mainz, Speyer, Straßburg, Worms, Konstanz, Würzburg, Magdeburg. Jedoch haben
sich nur wenige Schätze zumindest teilweise erhalten wie Münster, Osnabrück, Hildes-
heim, Hatberstadt. Daneben gab es viele Abteien, berühmte und weniger bekannte, wie
Reichenau, St. Gallen, Fulda, Essen, aber auch reiche Pfarrkirchen wie in Lübeck oder
Ulm, außerdem viele kleine Kirchen in Dörfern, die kostbare liturgische Geräte besaßen
und noch besitzen.
Die Werke aus fünf Schätzen, deren Schicksale zu Anfang berichtet wurden, sind
aus sehr verschiedenen Gründen verloren gegangen, die vor allem auf den religiösen und
politischen Umwälzungen und den aus ihnen resultierenden Kriegen beruhen, das heißt
vor allem als Folge der Reformation, von Diebstahl, aus Unverstand und als Ergebnis der
Säkularisation. Im Heiligen Römischen Reich bedeutete die Reformation das Ende vieler
 
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