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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 70.2008

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Nr. 1-2
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Fritz, Johann Michael: Kirchenschätze im Heiligen Römischen Reich: Untergang und Überleben von liturgischen Geräten =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35032#0024

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ł8

JOHANN MICHAEL FRITZ


sich heute in Kunstgewerbemuseum in Beriin. Die königlich preußische Kommission fand
in Cappenberg, das schon in den Jahren davor von der Aufhebung bedroht war, nur wenige
Geräte der Barockzeit vor. Der Propst lieferte noch zwei Ordenskreuze, zwei Ringe und
zwei Siegel ab, also eine nur geringe Ausbeute für den preußischen StaaG.
Kein Interesse hatte also die Säkularisation an Werken, die nur aus vergoldeter Bronze
oder Kupfer bestanden, d.h. aus Materialien, die nicht in Geld umgewandelt werden konn-
ten. Ähnliches wie in Cappenberg gilt für den um 1183 in Köln geschaffenen Schrein des
hl. Anno aus St. Michael in Siegburg. Man erblickt an dem Schrein seltsame braune Flä-
chen. Hier befanden sich die silbernen Reliefs, die der Einschmelzung zum Opfer gefallen
waren. Der Schrein selbst war für die Geldgewinnung genauso wertlos wie die kaiserliche
Büste^.
Aber es geschah auch, daß kostbare Kunstwerke die Säkularisation glücklich überleben
konnten wie das romanische Kreuz in St. Trudpert. Der Schmuck des Hochaltares im Dom
von Regensburg war in hundert Jahren zusammengewachsen. Er blieb nur deshalb erhalten,
weil die Domherren mit einem Trick das Interesse der bayerischen Beamten daran nicht
geweckt hatten: denn in den für diese Herren aufgestellten Listen hatten die Geistlichen den

^ Johann Michael FRITZ, "Gotdschmiedearbeiten des Stiftes Cappenberg", WFyt/h&n 42, 1964, S. 363-377: Zör
&r57<r/M/<?r, Stuttgart 1977, Bd. 1, Nr. 535, 536.
^ C/'/M/Ticnfr/ rA'öc.oba ATn.c u/iä Kb'/tsäcr &/' /M/won/T b? Hrsg, von Anton Legner, Köln 1985, Bd. 2, Nr. F 90.
 
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