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Instytut Sztuki (Warschau) [Editor]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Editor]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Editor]
Biuletyn Historii Sztuki — 70.2008

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Fritz, Johann Michael: Kirchenschätze im Heiligen Römischen Reich: Untergang und Überleben von liturgischen Geräten =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35032#0032

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26

JOHANN MICHAEL FRITZ


- Eine der merkwürdigsten Kostbarkeiten mittelalterlicher Schatzkunst und eine Höchst-
leistung der Pariser Goldschmiedekunst ist das berühmte "Goldene Rössl" in Altötting.
1801 wurde es zur Münze nach München gebracht, um eingeschmolzen zu werden. Die-
ses mit Email überzogene Kunstwerk, ein Geschenk der französischen Königin Isabella
von Bayern an ihren Gemahl Karl VI. zu Neujahr 1405, wäre für die bayerische Staatskas-
se ein fabelhafter Happen gewesen, denn abgesehen vom Sockel besteht das Werk aus
Gold. Warum es dann doch nicht eingeschmolzen und 1821 zurückerstattet wurde, ist
nicht bekannt-^.
Aus der Zeit der Renaissance, also den Jahren nach der Reformation, haben sich nur
wenige liturgische Geräte erhalten, wie diese Monstranz im Salzburg (Abb. 21). Sie be-
sitzt eine Form, die Raffael in seiner Disputa dargestellt hat-^. Erst nach dem Dreißigjäh-
rigen Krieg konnte das Zerstörte durch viele prächtige barocke Werke ersetzt werden. Die
Produktion von Augsburg war unglaublich groß: es gibt immer noch tausende Kelche,
Hunderte von Monstranzen, Ziborien und Meßkännchen, darunter auch viele Beispiele in
Polen. Viele solcher Werke (außerdem zahlreiche des 19. Jahrhunderts) finden sich immer
mehr in den Katalogen von internationalen Auktionshäusern, wie der barocke Kelch aus
Kloster Rheinau (Schweiz), zusammen mit altem Wein von Chateau Lafitte (Abb. 25).

Katalog der Ausstellung: Do.y grOOene.s /A'AC. E/n Oer EorAer DoAniMt M/n 7400. EetyerAc/iej
AnOoiiei/nu^eu/n, München 1995.
^ Kurt ROSSACHER. Der Sc/inüz Oes VOzOiirg, Salzburg 1966, Nr. 122, Taf. 29.
 
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