IIERRINGEX
I I erringen.
Kirche ■and. ihre Denkmäler.
1015 Heringi, 1032 Heringlie, Stätte eines
Freistuhls, 1150 Sitz eines gleichlautenden Kitter-
geschlechts, war zweifellos eine Mutter-Pfarrei,
ihre Kirche den hh. Märtyrern
Victor und Heribert geweiht
und 1032 vom Erzbischöfe Pi-
ligrin dem Heribertsstifte in
Deutz einverleibt. Die jetzt
unirte Gemeinde nahm sicher
um 1600 das Lutherische,
1635 das reformirte Bekennt-
niss an.
Von den frühem Kirchen-
bauten erübrigt nur mehr der
altromanische Thurm mit dem
einfachen PyTamidendache, er-
baut aus rohen Bruchsteinen,
entstellt durch Mauerrisse und
spätere Restaurationen, die na-
mentlich die Blendschicht und
die Sehallöffnungen betroffen
haben; denn diese sind mei-
stens ihrer Mittelsäulchen ent-
kleidet, die Säulchen selbst mit
Würfelcapitäl und hoher Base ohne Eckblatt
ausgestattet. Vielleicht bezeichnet die Jahres-
zahl 1617 unter den Schahöffhungen den Be-
ginn der stillosen Aenderungen. Spitzbogig er-
scheint der zur Kirche führende Scheidegurt,
sowie die Neigung der abge-
eckten Rippen des Kreuzgewöl-
bes, welches die untere Etage
deckt. Diesem gleichzeitig und
jedenfalls zur Stütze des schon
damals wol baufähigen Mauer-
werks wurden äusserlich Stre-
ben aus Quadersteinen ange-
setzt — gothiscke Neuerungen,
die mit dem Baue des Lang-
hauses zusammenhangen wer-
den. Wol hat dieses (Fig. 32,
33) noch einen geraden Chor-
schluss, zwei quadratische Ge-
wölbe im Hauptschiffe, und
jedes Seitenschiff etwa die
halbe Breite des letzteren und
bei ganz oblongen Gewölben
ungestelzte Quergurten, wol
zieren die Schlussteine der
Chor-Gewölbe ein sich fan-
gendes Eichenblattwerk oder eine Rosette von
reicher Füllung (Fig. 34, 35), gut geschnittene
33.
0
s
i0m ffl
Profile die Laibungen der Fenster, Thüren und trisches Maasswerk die Fenster des Chores (Fig. 36
Quergurten und die Säulensimse, ein gutes geome- bis 42) — allein alle diese edlen Stilzeichen ver-
I I erringen.
Kirche ■and. ihre Denkmäler.
1015 Heringi, 1032 Heringlie, Stätte eines
Freistuhls, 1150 Sitz eines gleichlautenden Kitter-
geschlechts, war zweifellos eine Mutter-Pfarrei,
ihre Kirche den hh. Märtyrern
Victor und Heribert geweiht
und 1032 vom Erzbischöfe Pi-
ligrin dem Heribertsstifte in
Deutz einverleibt. Die jetzt
unirte Gemeinde nahm sicher
um 1600 das Lutherische,
1635 das reformirte Bekennt-
niss an.
Von den frühem Kirchen-
bauten erübrigt nur mehr der
altromanische Thurm mit dem
einfachen PyTamidendache, er-
baut aus rohen Bruchsteinen,
entstellt durch Mauerrisse und
spätere Restaurationen, die na-
mentlich die Blendschicht und
die Sehallöffnungen betroffen
haben; denn diese sind mei-
stens ihrer Mittelsäulchen ent-
kleidet, die Säulchen selbst mit
Würfelcapitäl und hoher Base ohne Eckblatt
ausgestattet. Vielleicht bezeichnet die Jahres-
zahl 1617 unter den Schahöffhungen den Be-
ginn der stillosen Aenderungen. Spitzbogig er-
scheint der zur Kirche führende Scheidegurt,
sowie die Neigung der abge-
eckten Rippen des Kreuzgewöl-
bes, welches die untere Etage
deckt. Diesem gleichzeitig und
jedenfalls zur Stütze des schon
damals wol baufähigen Mauer-
werks wurden äusserlich Stre-
ben aus Quadersteinen ange-
setzt — gothiscke Neuerungen,
die mit dem Baue des Lang-
hauses zusammenhangen wer-
den. Wol hat dieses (Fig. 32,
33) noch einen geraden Chor-
schluss, zwei quadratische Ge-
wölbe im Hauptschiffe, und
jedes Seitenschiff etwa die
halbe Breite des letzteren und
bei ganz oblongen Gewölben
ungestelzte Quergurten, wol
zieren die Schlussteine der
Chor-Gewölbe ein sich fan-
gendes Eichenblattwerk oder eine Rosette von
reicher Füllung (Fig. 34, 35), gut geschnittene
33.
0
s
i0m ffl
Profile die Laibungen der Fenster, Thüren und trisches Maasswerk die Fenster des Chores (Fig. 36
Quergurten und die Säulensimse, ein gutes geome- bis 42) — allein alle diese edlen Stilzeichen ver-