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136

FRÖNDENBERG.

terbaues endigen; ja
dies Pilasterpaar mit
seiner zweifachen
Gliederung, mit sei-
nen halb unharmo-
nischen, halb zweck-
losen Ecken und De-
tails erscheint unten
noch nach dem Plane
des Ostbaues, oben
schon nach dem der
jüngern Langhaus-
quadrate ausge-
führt, dann aber bei
dem Ausbaue der
letzteren nur zum
Ansatz von ihren
aus der Flucht aus-
weichenden Wan-
dungen benutzt zu
sein, so dass die
westliche schon vor-
handene Gliederung
wie unverwerthet be-
stehen blieb. Der
Aus- oder Neubau,
der auch in gros-
sem Quadern durch-
geführt ist, bezweck-
te eine Erweiterung
und Erhöhung der
westlichen Gewölbe-
fächer; die Wand-
consolen ihrer Rip-
pen sitzen deshalb
auch wieder hoch
über dem höch-
sten Kämpferpunkte
der erwähnten Pi-
laster ; es haben die
Consolen, sowie die
Schlussteine, ein
zierliches Ornament,
die Kkenzripffln go-
thischen Schnitt, die
Fenster, welche wie-
derum mit dem
Scheitel wie mit den

Bänken höher ange-
legt sind, jene früh-
gothische Anord-
nung, dass ein gros-
ses spitzbogiges Fen-
ster drei durch
schlankes Stabwerk
gesonderte Theile
bildet, so dass der
mittlere mit seinem
Spitzbogenfelde über
die seitlichen empor-
steigt. In diesen
Westbau schob sich
weit nach Osten vor
das ,sehr weitläufige
Fräuleinschor1 (112C)
oder die Nonnen-
empore, wie sie jetzt
vorhegt, als flache
Balkendecke, auf Pi-
lastern ruhend, aber
ursprünglich, wie die
Stärke des untern
Mauerwerks andeu-
tet, als gewölbter
Einbau geplant. Der
Raum unter der Em-
pore ursprünglich
im Westen wie im
Norden durch klei-
ne spitzbogige und
viereckige Fenster
beleuchtet, diente,
wie der Platz vorm
Kreuzaltare, na-
mentlich alsBegräb-
niss der gräflichen
Familienglieder und
enthält noch ein
grosses Grabdenk-
mal. Seine Mauer-
theile repräsentiren
schon deshalb ein
merklich höheres Al-
ter als die obern,
weil der südlich an-
s tossende Rest(112E)
 
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