DOI Heft:
Heft 3/4
DOI Artikel:Nachruf Ferdinand von Miller
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6902#0017
kgl. Lrzgießerei-Inspektor, gcb. den ^8. (Oktober ;s^S, gest. den Februar ^887.
Wnerwartet schnell ist in der Nacht vom tO. zum U. Februar der greise Ehrenpräsident
des bayerischen Kunstgewerbevereins einem Herzschläge erlegen. Mit jugendlicher Wärme war
er noch vor wenigen Wochen sür die Abhaltung einer deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung
im Jahre 1888 eingetreten — und nun hat ihn der Verein in Gemeinschaft mit einer zahllosen
Menge anderer Leidtragender Sonntag den 13. Februar zur ewigen Ruhe geleitet.
Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, dessen wollen und wirken als Mensch, als Bürger,
als Künstler noch lange lebendig bleiben wird, — ein Mann, dessen steter Gpferwilligkeit und
unermüdlicher Thatkrast der bayerische Kunstgewerbeverein und mit ihm das deutsche Kunstgewerbe
die Erfolge des letzten Dezenniums in erster Linie zu verdanken hat. Er war es, der jene Aus-
stellung im Jahre 1876 in's Leben gerufen und glanzvoll durchgeführt hat, welche in ihren folgen
das deutsche Kunstgewerbe in diejenige Bahn lenkte, auf der es mit berechtigtem Eelbstbewußtsein
den Weltmarkt betreten konnte.
Es ist wie eine Fügung des Schicksals, daß es dem Manne, an dessen Geburtstag auf Leipzigs
Gestlden die kriegerische Entscheidung zu Gunsten Deutschlands fiel, vergönnt war, in friedlichem
Wettkampf das deutsch-nationale Kunstgewerbe zum Sieg über fremde Einfiüsse zu führen. Das
Banner, welches er zu diesem Kampfe aufgepfianzt, die unauflösliche Verbindung zwischen Kunst
und Gewerbe — es wird uns auch in weiterem Ringen den richtigen weg weisen.
Lein unsterblicher Geist aber möge immerdar als ein leuchtendes Vorbild uns vor Augen
fein und unsere Schritte leiten zu Nutz und frommen des mit seinem ganzen Denken so innig
verwachsenen deutschen Kunstgewerbes.
München, im Februar 1887.
Die vorstandschast
des
Bayerischen Nunstgewerbe-Vereins.
Zeitschrift des bayer. Kunstgewerbe-Vereins München.
*887. Heft 3 L § (Bg. *).
Wnerwartet schnell ist in der Nacht vom tO. zum U. Februar der greise Ehrenpräsident
des bayerischen Kunstgewerbevereins einem Herzschläge erlegen. Mit jugendlicher Wärme war
er noch vor wenigen Wochen sür die Abhaltung einer deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung
im Jahre 1888 eingetreten — und nun hat ihn der Verein in Gemeinschaft mit einer zahllosen
Menge anderer Leidtragender Sonntag den 13. Februar zur ewigen Ruhe geleitet.
Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, dessen wollen und wirken als Mensch, als Bürger,
als Künstler noch lange lebendig bleiben wird, — ein Mann, dessen steter Gpferwilligkeit und
unermüdlicher Thatkrast der bayerische Kunstgewerbeverein und mit ihm das deutsche Kunstgewerbe
die Erfolge des letzten Dezenniums in erster Linie zu verdanken hat. Er war es, der jene Aus-
stellung im Jahre 1876 in's Leben gerufen und glanzvoll durchgeführt hat, welche in ihren folgen
das deutsche Kunstgewerbe in diejenige Bahn lenkte, auf der es mit berechtigtem Eelbstbewußtsein
den Weltmarkt betreten konnte.
Es ist wie eine Fügung des Schicksals, daß es dem Manne, an dessen Geburtstag auf Leipzigs
Gestlden die kriegerische Entscheidung zu Gunsten Deutschlands fiel, vergönnt war, in friedlichem
Wettkampf das deutsch-nationale Kunstgewerbe zum Sieg über fremde Einfiüsse zu führen. Das
Banner, welches er zu diesem Kampfe aufgepfianzt, die unauflösliche Verbindung zwischen Kunst
und Gewerbe — es wird uns auch in weiterem Ringen den richtigen weg weisen.
Lein unsterblicher Geist aber möge immerdar als ein leuchtendes Vorbild uns vor Augen
fein und unsere Schritte leiten zu Nutz und frommen des mit seinem ganzen Denken so innig
verwachsenen deutschen Kunstgewerbes.
München, im Februar 1887.
Die vorstandschast
des
Bayerischen Nunstgewerbe-Vereins.
Zeitschrift des bayer. Kunstgewerbe-Vereins München.
*887. Heft 3 L § (Bg. *).