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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1887

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Heft 5/6
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Deutsch-nationale Kunstgewerbe-Ausstellung zu München 1888, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6902#0039

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4- 35 -§■

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Antrk dem ÄllerAöWen Protektorate Ir. Kgl. Hogrit des Prin^Regrnten Luitpold von Vätern.

ZeulD - nalionatk RuiWimbe -MDellung

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n Folge des durch die Generalversammlung des Kuustgewerbe-
vereins vom März d. 3. empfangenen Auftrages, weitere
vorbereitende Schritte zur Abhaltung oben genannter Aus-
stellung zu thun, wählte der Ausschuß wenige Tage nach-
her ein provisorisches Lomitü, welchem mehrere Ausschußmitglieder, so-
wie Bürgermeister Dr. v. Widenma^er, Polizeidirektor Or. v. Müller
und Gberbaurath Zenetti angehörten und welchem u. A. die Auf-
gabe zusiel, einen geeigneten platz für die Ausstellung ausfindig zu
machen. Die Wahl fiel auf das zwischen dem Mariannenplatz und
der Zweibrückenstraße liegende Terrain am Isarkai. Ausschlag-
gebend waren: die vortheilhafte Lage in der Nähe der belebt-
esten Stadttheile, inmitten zweier pferdebahnlinicn — die land-
schaftlichen Reize, insbesondere durch bsereinziehen der „Feuerwerks-
Insel" — und ganz besonders der Umstand, daß das ganze Terrain
zur Zeit noch in städtischem Besitz, somit voraussichtlich leicht zu
erhalten war. Aus eine dementsprechende Eingabe an die Stadt-Ver-
tretungen wurde vom Magistrat und Gemeinde-Lollegium die Ueber-

lassung des Platzes einstimmig und ohne Debatte für zwei Jahre be-
willigt. Indessen hatte bereits am 4. April Se. Kgl. lhoh. der Prinz-
Regent die vorstandschaft des Kunstgewcrbcvereins empfangen und
sein hohes Interesse an dieser Ausstellung durch gnädige Uebernahme
des Protektorats bekundet. Somit konnte sich das provisorische
Lomitö in ein definitives umwandeln und energisch alle Maß-
nahmen zur Durchführung der Ausstellung treffen: es wurden be-
sondere Kommissionen zur Ausstellung des Voranschlags, des Programms
u. s. w. niedergesetzt, Architekt Eman. Seidl erhielt den Auftrag zur
endgiltigen Ausarbeitung der Pläne, und in das Direktorium der
Ausstellung wurden gewählt: Freiherr v. Feilitzsch, k. Staatsminister
des Inner:: (Ehrenpräsident), Lange, Direktor der kgl. Kunstgewerbe-
schule (I. Präsident), Or. v. Widenmayer, rechtskund. Bürgermeister
(II. Präsident), Seitz, kgl. Professor und Eonftrvator (III. Präsident);
— ferner Graf zu La stell, kgl. Gbersthofmeister, Or. v. Er har dt,
I. rechtskund. Bürgermeister, v. Fischer, kgl. ksosrath, Advokat und
Rechtsanwalt, kfänle, Loinmerzienrath und Fabrikbesitzer, bsergl,

Lagcplan dev Deutsch-nationalen Kunstgewcvbe-Ausstellung zu München ISSS.

Fabrikant und Magistratsrath, Land mann, Regierungsrath im kgl.
Staatsministerium des Innern, Maison, Kausinann und bsandels-
richter, v. Miller Ferd., Bildhauer und Erzgießer, II. Vorstand der
Gemeinde-Bevollmächtigten, v. Miller Fritz, kgl. Professor, Or. v.
Müller, k. Regierungs- und Polizei-Direktor, Pfister, kgl. Regier-
ungsrath, Radsxieler Fr., Fabrikant, Radspieler Jos., Magistrats-
rath, v. Schmaedel, Architekt, Schnorr v. Earolsfeld, kgl.
Generaldirektor der kgl. Staatseisenbahnen, v. Schultes, kgl. Advokat
und Rechtsanwalt, I. Vorstand der Gemeinde-Bevollmächtigten, Seidl,
Vofbäckermeister, Thiersch, kgl. Professor, Jenetti, städtischer Vber-
baurath.

Im Hinblicke ans die seitens der Münchner Künstler-Genossen-
schaft für das gleiche Jahr geplante Internationale Kunstausstellung
gebot die Gemeinsamkeit der künstlerischen Interessen ein gemeinschaft-
liches Vorgehen, hinsichtlich der Beschaffung der unter sich getrennten
Garantiefonds, zu welchen die Stadt München noch vor Versendung

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des Ausrufs zur Zeichnung bereits die Summe von 65 000 Mk. ge-
nehmigte, wovon 50000 Mk. der Kunstgewerbeausstellung zufallen;
hinsichtlich eines staatlichen Zuschusses wird eine entsprechende Vorlage
an die Landesvertretung gelangen.

Das Programm der Ausstellung, welches zur Zeit aus-
gearbeitet wird, umfaßt im Wesentlichen folgende Hauptpunkte:

Die Ausstellung währt vom Mai bis zum Gktober; sie umfaßt
alle Gebiete des Kunstgewcrbes und der hiemit verwandten Zweige
der bildenden Künste wie der Industrie. Erzeugnisse der industriellen
Massenfabrikation, desgleichen solche von vorwiegend gewerblicher
Natur können auf ein bescheidenes Maß beschränkt, eventuell auch
ausgeschlossen werden.

Die Ansstellung will namentlich die Fortschritte des deutschen
Kunstgewerbes seit den letzten \2 Jahren zur Anschauung bringen;
dabei soll aber auch in beschränkter Form eine historische Abtheilung
von älteren Werken des deutschen Kunstgewerbes Platz finden und

Zeitschrift des bayer. Runstgewerbe-Vereins München.

*887. Heft 5 2 6 (Bg. 2).
 
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