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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1887

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Heft 5/6
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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.6902#0046

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Dieses Doppelheft enthält zwei Extrabeilagen:

!■ Portrait des f fgl. Erzgießerei-Inspektors F. v. Miller.

2. Scene aus der Erzgießerei.

Außerdem liegen bei:

Probenummer der Technischen Mittheilungen fürMalerei von Adolf Keim. München.

2. Prospekt der „Geschichte der Münchener Kunst im neunzehnten Jahrhundert von Fr. Pecht.

Unsere kunstgewerblichen MusterblMer.

Tafel \3 8c : Kaiseradresse der Stadt München zum
22. März J887, Außenseite und Innenseite. Entworfen von Prof.
Rud. Seitz; ausgeführt unter dessen Oberleitung.

Die eigentliche Adresse ist auf Pergament geschrieben und mit
reich bemaltem Rand umgeben; ihre silbervergoldete Umhüllung, an
deren Unterseite die schwarzgelben Seidenschnüren mit der kristallenen
Siegelkaxsel durchdringen, besteht durchweg aus vergoldetem Silber.
Das Motiv der Umhüllung erinnert an bekannte mittelalterliche Lsaus-
altärchen, kann aber auch wegen des dritten, von oben herabfallenden
Flügels als der monumentale Ausdruck eines Briefumschlags aufge-
faßt werden, dessen Verschluß durch einen die Maske in der Nähe der
Kreuzungsstelle der drei Flügeltheile durchsetzenden, drehbaren Stift
bewirkt wird.

Gegossen sind nur die beiden Hermen
und die durchbrochenen Rand-Drnamente;
die reliesirten Außenflächen mit den Darstell-
ungen der „Gerechtigkeit" über „Frieden"
und „Krieg" sind getrieben, die Innen-
stächen mit dem Reichsadler und den Wappen s
Bayerns und Münchens sind geätzt.

Die Kürze der Zeit, welche zwischen dem j
Empfang des Auftrags und dessen Ausführ-
ung lag — nur 7 Wochen — machte eine [
weitgehende TheiluNg der Arbeit nothwendig.

Von Prof. Rud. Seitz rührt die reizende Per- j
gamentmalerei her, welche die Schrift um-
giebt; diese selbst, sowie die Aetzungcn gingen. f
aus der Hand I. Haggen müllers hervor. ;

Die getriebenen Reliefs wurden in der Werk- |
stätte von Kupferschmied Heinr. Seitz ge- !
fertigt/ während die plastischen Theile von ?

Seiffer und Pruska modellirt und bei |

Ferd. v. Miller gegossen wurden. Die Montirung endlich besorgten
Al. Müller, Ebert und Heiden.

Jur Vermehrung der Deutlichkeit geben wir auf S. die Ab-
bildungen der Griginalzeichnungen der Reliefs als Facfimile's in ihrer
wirklichen Größe.

Tafel ;s: Schmiedeifenarbeiten (;s. Iahrh.), gez. von
Georg Kleemann. Sowohl die beiden Wandarme aus der Kirche
in Gttobeuren, als der Handtuchhalter (resx. die Bekrönung eines
solchen) aus Kaisheim, befanden sich auf der historischen Ausstellung
zu Augsburg (;88s). All diese Arbeiten sind mit großer Freiheit ge-
schmiedet und reich durch Farben und Gold gefaßt.

Tafel ;<5: Gothische Thüre aus dem Schlosse Meran;
aufgenommen und gezeichnet von A. Spöttl.

Tafel ;7: Friese, entworfen und in
1 der Villa Benczur am Starnberger See aus-
geführt von Alois Müller.

Tafel \8: Bestecke, aus der bei Paul
Bette (Berlin) erschienenen Bestecksammlung,
mit Erlaubniß des Verlegers entliehen (vgl.
die „Bücherschau" dieses Heftes). Dieses Blatt
bildet die Mittelxarthie von Blatt 36 obigen
Werkes. Erstes Besteck (links), durch
Scheide, Messer und Gabel dargestellt, deutsche
Arbeit aus dem ;s. Iahrh. — Zweit esBe-
; steck (Mitte), silbergetriebene Scheide, Anfang
des (8. Iahrh., die gegossenen Hefte von
Messer und Gabel \7. Iahrh. — Drittes
Besteck (rechts), durch Scheide, Messer und
Gabel dargestellt. Die Scheide achtseitig
mit Gravirungen, Besteck-Griffe gegossen;
( deutsche Arbeit aus dem J7. Iahrh.

Verantwortlicher Redakteur: Prof. £. Gmelin. — Selbstverlag des bayer. Runstgewcrbevereins. — Druck von Lnorr $ Divth in München.

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