27 II. 28. Aus dem Reichstagshaus,
u. z2.) Einzelheiten (Eule und ßalin) der Gcstühle iit den Dorsälen zu
den Räumen des Bnndesraths und des Reichstagspräsidenten.
Nach den Modelle?: von 2l. pruskn, Müncben, gezeichnet ro»
£. F. U) eyfser, München.
An der nördlichen Schmalseite des Saales befindet sich
im oberen Geschoß die Loge, welche für den kaiserlichen Bof
bestimmt ist und welche ebenso wie die dazu gehörigen
Vorräume reicheren künstlerischen Schmuck erhalten hat.
Im Sockelgeschoß sind schließlich noch zwei Thüren zu er-
wähnen, welche für den „Hammelsprung" bestimmt sind
und diese Bestimmung in den Holz Intarsien (von Nast
in Berlin) zur Erscheinung bringen: aus der einen Thür
durch Polyphon mit den sammeln, aus der anderen durch
Rübezahl!
Rings um den Sitzungssaal läuft ein neutraler Korridor,
welcher mit tiefrothen Teppichen ausgcstatlet ist, hohe Holz-
paneele enthält und eine Bolzbalkendecke (von Wirth's
Löhnen in Stuttgart) zeigt. An den Konsolen, welche die
Holzbalken an der Wand aufnehmen, sind Balbfiguren an-
gebracht, welche jede einen Buchstaben gewissermaßen als
Emblem halten; die Buchstabenreihe zusammengelesen ergiebt
den Spruch: „Erst das Vaterland, dann die Partei!"
An der Westfront des Gebäudes, am Königsplatz,
befinden sich noch zwei Gruppen von wichtigen Räumen:
nördlich der Schreib und Lesesaal, südlich dagegen die
Restaurationsräume.
2y n. 50. Aus dem Reichstagshaus.
('5 u. 14.) Einzelheiten (Bär und Bund) der Gestühlc in den vorsälcn zu
den Räumen des Bundesraths und des Reichstagspräsidcntcn.
Nach den Modellen von A. p ru;k», München, gezeichnet von L. F. w es ssrr. München.
Der achteckige Schreibsaal ist vollständig in Eichen-
holzarchitektur (von A. Be mb o in Aiainz) gehalten. Be-
sonders reich ausgebildet erscheinen die 4 kleineren Seiten
des Achtecks, welche Nischenbildungen aufweisen, die von
Säulen flankirt sind und die Figuren des Merkur, des Nep-
tun, der Pomona und des Vulkan enthalten; Kartouchen
und Puttenfiguren krönen das Ganze. Dazu kommt ein
Kamin aus schwarzem pyrenäischen Marmor, welcher dem
Raume, ebenso wie die wundervollen Teppiche und Möbel
eine große Behaglichkeit sichert; dazu treten ferner in diesem
sowie in dem folgenden Raum künstlerisch hervorragend
schön hergestellte Beleuchtungskörper, welche, nach Ent-
würfen des Architekten Dedreux in Augsburg von Rie
ding er (Augsburg) in Bronze gegossen und für Elektrizität
eingerichtet sind; sie dürften zu den hervorragendsten Be-
leuchtungskörpern der Neuzeit gehören, die unter Anlehnung
an Ringkronenbildungen der Vorzeit neuerdings in Deutsch
land geschaffen worden sind.')
Ganz besonders reich ist die Bolzarchiteklur des Lese
s a a l s ausgeführt worden. Ein unter der Decke befindlicher
Fries von Professor Mar K o ch in Berlin zeigt Putten
figuren auf Goldgrund, welche Fruchtguirlanden tragen und
die Künste des Friedens darstellen. Der Platz für größere
deutsche Landschaften an dem unteren Theil der Wand ist
noch Vorbehalten. Die Möbel und Teppiche in diesem
>) Linen Theil dieser Bcleuchtungsgeräthe werden wir in einer
der nächsten Nummern unseren Lesern vor Augen führen. Die Red.
u. z2.) Einzelheiten (Eule und ßalin) der Gcstühle iit den Dorsälen zu
den Räumen des Bnndesraths und des Reichstagspräsidenten.
Nach den Modelle?: von 2l. pruskn, Müncben, gezeichnet ro»
£. F. U) eyfser, München.
An der nördlichen Schmalseite des Saales befindet sich
im oberen Geschoß die Loge, welche für den kaiserlichen Bof
bestimmt ist und welche ebenso wie die dazu gehörigen
Vorräume reicheren künstlerischen Schmuck erhalten hat.
Im Sockelgeschoß sind schließlich noch zwei Thüren zu er-
wähnen, welche für den „Hammelsprung" bestimmt sind
und diese Bestimmung in den Holz Intarsien (von Nast
in Berlin) zur Erscheinung bringen: aus der einen Thür
durch Polyphon mit den sammeln, aus der anderen durch
Rübezahl!
Rings um den Sitzungssaal läuft ein neutraler Korridor,
welcher mit tiefrothen Teppichen ausgcstatlet ist, hohe Holz-
paneele enthält und eine Bolzbalkendecke (von Wirth's
Löhnen in Stuttgart) zeigt. An den Konsolen, welche die
Holzbalken an der Wand aufnehmen, sind Balbfiguren an-
gebracht, welche jede einen Buchstaben gewissermaßen als
Emblem halten; die Buchstabenreihe zusammengelesen ergiebt
den Spruch: „Erst das Vaterland, dann die Partei!"
An der Westfront des Gebäudes, am Königsplatz,
befinden sich noch zwei Gruppen von wichtigen Räumen:
nördlich der Schreib und Lesesaal, südlich dagegen die
Restaurationsräume.
2y n. 50. Aus dem Reichstagshaus.
('5 u. 14.) Einzelheiten (Bär und Bund) der Gestühlc in den vorsälcn zu
den Räumen des Bundesraths und des Reichstagspräsidcntcn.
Nach den Modellen von A. p ru;k», München, gezeichnet von L. F. w es ssrr. München.
Der achteckige Schreibsaal ist vollständig in Eichen-
holzarchitektur (von A. Be mb o in Aiainz) gehalten. Be-
sonders reich ausgebildet erscheinen die 4 kleineren Seiten
des Achtecks, welche Nischenbildungen aufweisen, die von
Säulen flankirt sind und die Figuren des Merkur, des Nep-
tun, der Pomona und des Vulkan enthalten; Kartouchen
und Puttenfiguren krönen das Ganze. Dazu kommt ein
Kamin aus schwarzem pyrenäischen Marmor, welcher dem
Raume, ebenso wie die wundervollen Teppiche und Möbel
eine große Behaglichkeit sichert; dazu treten ferner in diesem
sowie in dem folgenden Raum künstlerisch hervorragend
schön hergestellte Beleuchtungskörper, welche, nach Ent-
würfen des Architekten Dedreux in Augsburg von Rie
ding er (Augsburg) in Bronze gegossen und für Elektrizität
eingerichtet sind; sie dürften zu den hervorragendsten Be-
leuchtungskörpern der Neuzeit gehören, die unter Anlehnung
an Ringkronenbildungen der Vorzeit neuerdings in Deutsch
land geschaffen worden sind.')
Ganz besonders reich ist die Bolzarchiteklur des Lese
s a a l s ausgeführt worden. Ein unter der Decke befindlicher
Fries von Professor Mar K o ch in Berlin zeigt Putten
figuren auf Goldgrund, welche Fruchtguirlanden tragen und
die Künste des Friedens darstellen. Der Platz für größere
deutsche Landschaften an dem unteren Theil der Wand ist
noch Vorbehalten. Die Möbel und Teppiche in diesem
>) Linen Theil dieser Bcleuchtungsgeräthe werden wir in einer
der nächsten Nummern unseren Lesern vor Augen führen. Die Red.