Bd. VII.
Blätter für Gemäldekunde
Seite 31
dort in der Nähe eines Hans v. Aachen
aufgestellt, handelt Ridolfi, dem die meisten
späteren Ortsschriftsteller Venedigs folgen.*)
Beachtenswert: Moschinis „Guida“ I. 563
und Zanottos „Della pittura veneziana“
S. 498 f. Paoletti (II fiore di Venezia II,
1839, S. 280) sagt von dem Bilde: „Pas-
sando in chiesa nella capella a fianco della
maggiore un moderno [sic!] esegui la pala
dell’ Annuziazione“. Paoletti wußte eben
nicht mehr, daß das Bild von Rottenhammer
gemalt war. Ausführungen im kleinen
und Kopien sind wohl noch aufzufinden (in
Riga z. B.). Die Bilder des Rottenhammer,
die Moschini noch außer der Verkündigung
in San Bartolommeo anführt, sind nicht
mehr an Ort und Stelle. (Auch den Van-
Aachen, der in San Bartolommeo erwähnt
wird, konnte ich nicht wiederfinden.) Mo-
schini erwähnt auch einen in Venedig ge-
malten Rottenhammer von 1601 in der
Kirche zu Rua in der Nähe von Padua.
In Venedig bezog ich 1897 ein Hoch-
bildchen auf dunklen Stein gemalt, mit
Diana und Aktaeon im Museo Correr auf
Rottenhammer. Die Vermutung wurde nebst
vielen anderen zu anderen Bildern Herrn
Direktor Bertoldi mündlich mitgeteilt. Eine
Überprüfung durch einen Spezialisten wäre
mir willkommen. Auch bitte ich zu achten
auf das Bild in Aschaffenburg (Nr. 12.) Die
Heiligen Frauen am Grabe des Erlösers). —
Getatten Sie noch den Hinweis auf die ur-
kundliche Nachricht, daß ein Schüler des
Hans von Aachen, ein gewisser Christian
Puckner ausTraesn (vielleicht Dresden) sich
im Hause des Rottenhammer zu Venedig
aufhielt. (Rep. f. K. W. VIII. S. 22, Venturi.)
Sie werden das Alles nochmals genau über-
prüfen und gewiß bei gründlicher Durchfor-
schung der Kirchen Venedigs noch manche
Neuigkeit herauskrabbeln. Auch unter den
Bildern, die in allerlei alten Inventaren und
Katalogen vorkommen, ist noch manches
zu finden, das zum Thema gehört.
DER HERAUSGEBER.
*) Ridolfi erwähnt auch ein Göttermahl, das
Rottenhammer für Kaiser Rudolf II. gemalt hat.
Dieses Werk ist in die Galerie zu Angers gelangt
(Clement de Ris „Les musees de province" S, 25).
NOTIZEN.
Über Morto da Feltre äußerte sich
Rodolfo Protti im Augustheft des „Em-
porium“ von 1910. Auf das sehr fragliche
Eigenbildnis in der Uffiziengalerie wird
zwar unter Vorbehalt hingewiesen, doch
wird das wichtige Bildnis des Pietro da
Feltre in der Wiener Sammlung Figdor
gänzlich übersehen. Es ist vor Jahren in
der Zeitschrift für bildende Kunst eingehend
besprochen und in brauchbarer Weise ab-
gebildet worden. Die ganze Angelegenheit
mit dem Pietro da Feltre, der wohl iden-
tisch ist mit Morto da Feltre, nicht aber
mit Lorenzo da Feltre, sei hiemit den
Fachgenossen in Erinnerung gebracht. Fr.
Zugleich der Hinweis auf „Blätter für
Gemäldekunde“ Bd. II und auf den „Cor-
riere Alpino“ vom 30. Juli und 6. August
1905. Der große E. Law’sche Katalog der
Galerie in Hampton-Court schreibt das
„Konzert 4, das gewöhnlich als L. Lotto
gilt, dem Morto da Feltre bedingungsweise
zu. Von Pietro Luzzo da Feltre ist wohl
der sogenannte Basaiti, der gegen 1902 als
Legat in die Louvregalerie gelangt ist.
„Vittore Pisanello o Pisanus pictor
(giä Antonio di Filippo d’Ostiglia, poi An-
tonio di Bartolomeo da Pisa, ora defini-
tivamente Antonio di Puccio)“, Artikel
von Laudeteo Testi in „Rassegna d’Arte“,
Septemberheft 1910.
Über Angelegenheiten des Restaurierens
von Bildern des Vittore Carpaccio und
des Benedetto Carpaccio in Zara, in
Portoie und in Triest vergl. „Mitteilungen
der k. k. Zentralkommission für Erforschung
und Erhaltung der Kunst- und historischen
Denkmale“ vom November 1910.
„Beiträge zum Verständnis des Apsidal-
fresco im Karner von Mödling“. Artikel
von W. A. Neumann in den Berich-
ten und Mitteilungen des Wiener Alter-
tumsvereins Bd. 43 (1910).
Über die Traummalereien W. Assmann
hat das Hauptblatt in Bd. VI mehrere Mit-
teilungen gebracht, die bei Gelegenheit fort-
gesetzt werden sollen. In neuester Zeit wurde
noch eine weitere Traummalerin, Frl.
Blätter für Gemäldekunde
Seite 31
dort in der Nähe eines Hans v. Aachen
aufgestellt, handelt Ridolfi, dem die meisten
späteren Ortsschriftsteller Venedigs folgen.*)
Beachtenswert: Moschinis „Guida“ I. 563
und Zanottos „Della pittura veneziana“
S. 498 f. Paoletti (II fiore di Venezia II,
1839, S. 280) sagt von dem Bilde: „Pas-
sando in chiesa nella capella a fianco della
maggiore un moderno [sic!] esegui la pala
dell’ Annuziazione“. Paoletti wußte eben
nicht mehr, daß das Bild von Rottenhammer
gemalt war. Ausführungen im kleinen
und Kopien sind wohl noch aufzufinden (in
Riga z. B.). Die Bilder des Rottenhammer,
die Moschini noch außer der Verkündigung
in San Bartolommeo anführt, sind nicht
mehr an Ort und Stelle. (Auch den Van-
Aachen, der in San Bartolommeo erwähnt
wird, konnte ich nicht wiederfinden.) Mo-
schini erwähnt auch einen in Venedig ge-
malten Rottenhammer von 1601 in der
Kirche zu Rua in der Nähe von Padua.
In Venedig bezog ich 1897 ein Hoch-
bildchen auf dunklen Stein gemalt, mit
Diana und Aktaeon im Museo Correr auf
Rottenhammer. Die Vermutung wurde nebst
vielen anderen zu anderen Bildern Herrn
Direktor Bertoldi mündlich mitgeteilt. Eine
Überprüfung durch einen Spezialisten wäre
mir willkommen. Auch bitte ich zu achten
auf das Bild in Aschaffenburg (Nr. 12.) Die
Heiligen Frauen am Grabe des Erlösers). —
Getatten Sie noch den Hinweis auf die ur-
kundliche Nachricht, daß ein Schüler des
Hans von Aachen, ein gewisser Christian
Puckner ausTraesn (vielleicht Dresden) sich
im Hause des Rottenhammer zu Venedig
aufhielt. (Rep. f. K. W. VIII. S. 22, Venturi.)
Sie werden das Alles nochmals genau über-
prüfen und gewiß bei gründlicher Durchfor-
schung der Kirchen Venedigs noch manche
Neuigkeit herauskrabbeln. Auch unter den
Bildern, die in allerlei alten Inventaren und
Katalogen vorkommen, ist noch manches
zu finden, das zum Thema gehört.
DER HERAUSGEBER.
*) Ridolfi erwähnt auch ein Göttermahl, das
Rottenhammer für Kaiser Rudolf II. gemalt hat.
Dieses Werk ist in die Galerie zu Angers gelangt
(Clement de Ris „Les musees de province" S, 25).
NOTIZEN.
Über Morto da Feltre äußerte sich
Rodolfo Protti im Augustheft des „Em-
porium“ von 1910. Auf das sehr fragliche
Eigenbildnis in der Uffiziengalerie wird
zwar unter Vorbehalt hingewiesen, doch
wird das wichtige Bildnis des Pietro da
Feltre in der Wiener Sammlung Figdor
gänzlich übersehen. Es ist vor Jahren in
der Zeitschrift für bildende Kunst eingehend
besprochen und in brauchbarer Weise ab-
gebildet worden. Die ganze Angelegenheit
mit dem Pietro da Feltre, der wohl iden-
tisch ist mit Morto da Feltre, nicht aber
mit Lorenzo da Feltre, sei hiemit den
Fachgenossen in Erinnerung gebracht. Fr.
Zugleich der Hinweis auf „Blätter für
Gemäldekunde“ Bd. II und auf den „Cor-
riere Alpino“ vom 30. Juli und 6. August
1905. Der große E. Law’sche Katalog der
Galerie in Hampton-Court schreibt das
„Konzert 4, das gewöhnlich als L. Lotto
gilt, dem Morto da Feltre bedingungsweise
zu. Von Pietro Luzzo da Feltre ist wohl
der sogenannte Basaiti, der gegen 1902 als
Legat in die Louvregalerie gelangt ist.
„Vittore Pisanello o Pisanus pictor
(giä Antonio di Filippo d’Ostiglia, poi An-
tonio di Bartolomeo da Pisa, ora defini-
tivamente Antonio di Puccio)“, Artikel
von Laudeteo Testi in „Rassegna d’Arte“,
Septemberheft 1910.
Über Angelegenheiten des Restaurierens
von Bildern des Vittore Carpaccio und
des Benedetto Carpaccio in Zara, in
Portoie und in Triest vergl. „Mitteilungen
der k. k. Zentralkommission für Erforschung
und Erhaltung der Kunst- und historischen
Denkmale“ vom November 1910.
„Beiträge zum Verständnis des Apsidal-
fresco im Karner von Mödling“. Artikel
von W. A. Neumann in den Berich-
ten und Mitteilungen des Wiener Alter-
tumsvereins Bd. 43 (1910).
Über die Traummalereien W. Assmann
hat das Hauptblatt in Bd. VI mehrere Mit-
teilungen gebracht, die bei Gelegenheit fort-
gesetzt werden sollen. In neuester Zeit wurde
noch eine weitere Traummalerin, Frl.