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Die Form der Burg ist ein ungefähres Rund von ö5 m
Durchmesser, und dies wird umschlossen von einem Erdwall,
der heute noch an seiner höchsten Stelle die ansehnliche Höhe
von S m aufweist und dessen Futz über 20 in dick ist. Rings-
herum zieht sich ein Graben, dem auf der nicht durch Sumpf
geschühten Seite noch ein zweiter vorgelagert ist.
Die archäologische Antersuchung befatzte sich zunächst mit
der Erforschung des Wallkolosses. Es wurden von dem Burg-
innern aus Schnitte in denWall gelegt und dabeidas instruktive
Profil gewonnen, das Abb. 2 zeigt. Anten auf dem Bilde
zieht sich ein dunkler gradliniger Streifen hin; das ist die alte
Humusdeck'e, auf der die Heide blühte, ehe die gewaltigen
Sandmassen des Walles dort aufgetragen wurden. Die rechte
Seite und die Mitte des Bildes sind mit buntem Gemisch aus-
gefüllt, aber links zeigt sich eine Schichtung, die auf der
Photographie einer Bruchsteinmauer nicht unähnlich sieht. Es
sind aber keineSteine, sondern Heidsoden, die mit der Pflanzen-
narbe nach unten regelrecht aufeinander gepackt sind. Aus
diesem Material
ist der Kern des
Walles überall
gebaut. Auf unserem Bilde können wir scharf die Grenz-
linie zwischen diesem Plaggenbau und der anderrp rechts
davon lagernden Masse versolgen. Damit haben wir zu-
gleich im allgemeinen die Front des Walles nach dem Burg-
innern zu bestimmt. Sie verläuft ziemlich senkrecht nach
oben. Alle Erde, die rechts davon lagert, ist erst nach
Ierstörung der Burg durch Abrutsch vom Wall dahin
gekommen.
Ebenso sicher lietz sich die Autzenfront des Walles fest-
stellen. Es gelang, auf langerLinie die Marken aufzudecken,
in denen die Pfosten der Wallverkleidung gestanden hatten.
In Abb. 3 sehen wir rechts das Fundament des Walles,
links den Rutsch, der über dem Wallgraben lagert. Gerade
auf der Grenze zwischen Wall und Graben verläuft der
Versuchsschnitt, und auf dem Boden desselben stötzt von
rechts der helle Arboden mit der schmuhigen Graben-
füllung zusammen. Diese grade Grenzlinie wird aber
mehrere Male durch dunklere Figuren unterbrochen, die
nach rechts in die reinere Schicht hineingreifen. Das sind
die Pfostenspuren, die der sicherste Beweis für die Front
des Walles sind.
Dem Laien mag die Geschichte von den Pfostenlöchern
noch immer etwas rätselhaft klingen. Nehmen wir uns
darum einmal eins von den hier aufgedeckten vor und
untersuchen es genauer. Nicht allein in der Farbe beruht
Abk). z. Die Pipinsburg. Aus dem Grunde des die Eigenart, sondern auch in der Festigkeit des Bodens.
Schnittes Grenzlinie zwischen Wall und Graben nebst Die Masse des Pfostenloches ist viel lockerer als das Erdreich
den Figuren der Pfostenlöcher. ringsum, da durch den vergangenen Pfahl S>pielraum ge-
Die Form der Burg ist ein ungefähres Rund von ö5 m
Durchmesser, und dies wird umschlossen von einem Erdwall,
der heute noch an seiner höchsten Stelle die ansehnliche Höhe
von S m aufweist und dessen Futz über 20 in dick ist. Rings-
herum zieht sich ein Graben, dem auf der nicht durch Sumpf
geschühten Seite noch ein zweiter vorgelagert ist.
Die archäologische Antersuchung befatzte sich zunächst mit
der Erforschung des Wallkolosses. Es wurden von dem Burg-
innern aus Schnitte in denWall gelegt und dabeidas instruktive
Profil gewonnen, das Abb. 2 zeigt. Anten auf dem Bilde
zieht sich ein dunkler gradliniger Streifen hin; das ist die alte
Humusdeck'e, auf der die Heide blühte, ehe die gewaltigen
Sandmassen des Walles dort aufgetragen wurden. Die rechte
Seite und die Mitte des Bildes sind mit buntem Gemisch aus-
gefüllt, aber links zeigt sich eine Schichtung, die auf der
Photographie einer Bruchsteinmauer nicht unähnlich sieht. Es
sind aber keineSteine, sondern Heidsoden, die mit der Pflanzen-
narbe nach unten regelrecht aufeinander gepackt sind. Aus
diesem Material
ist der Kern des
Walles überall
gebaut. Auf unserem Bilde können wir scharf die Grenz-
linie zwischen diesem Plaggenbau und der anderrp rechts
davon lagernden Masse versolgen. Damit haben wir zu-
gleich im allgemeinen die Front des Walles nach dem Burg-
innern zu bestimmt. Sie verläuft ziemlich senkrecht nach
oben. Alle Erde, die rechts davon lagert, ist erst nach
Ierstörung der Burg durch Abrutsch vom Wall dahin
gekommen.
Ebenso sicher lietz sich die Autzenfront des Walles fest-
stellen. Es gelang, auf langerLinie die Marken aufzudecken,
in denen die Pfosten der Wallverkleidung gestanden hatten.
In Abb. 3 sehen wir rechts das Fundament des Walles,
links den Rutsch, der über dem Wallgraben lagert. Gerade
auf der Grenze zwischen Wall und Graben verläuft der
Versuchsschnitt, und auf dem Boden desselben stötzt von
rechts der helle Arboden mit der schmuhigen Graben-
füllung zusammen. Diese grade Grenzlinie wird aber
mehrere Male durch dunklere Figuren unterbrochen, die
nach rechts in die reinere Schicht hineingreifen. Das sind
die Pfostenspuren, die der sicherste Beweis für die Front
des Walles sind.
Dem Laien mag die Geschichte von den Pfostenlöchern
noch immer etwas rätselhaft klingen. Nehmen wir uns
darum einmal eins von den hier aufgedeckten vor und
untersuchen es genauer. Nicht allein in der Farbe beruht
Abk). z. Die Pipinsburg. Aus dem Grunde des die Eigenart, sondern auch in der Festigkeit des Bodens.
Schnittes Grenzlinie zwischen Wall und Graben nebst Die Masse des Pfostenloches ist viel lockerer als das Erdreich
den Figuren der Pfostenlöcher. ringsum, da durch den vergangenen Pfahl S>pielraum ge-