DOI Heft:
Nr. 4
DOI Artikel:Sommerrock, Heinrich: Das Schloß Trausnitz bei Landshut a. Isar
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.32139#0073
XIV. Iahrg. Nr. 4
Zeitung für Wehrbau,
Wohnbau und Städtebau
er Burgwart
Organ der Vereinigung zur Erhaltung dentscher Burgen
Herausgeber: Professor Bodo Ebhardt, Architekt, Berlin-Grunewald
Der Burgwart erscheint achtmaljährlich — Bezugspreis: 12,50 Mk. jährlich — Mitglieder der Vereinigung
zur Erhaltung deutscher Burgen (Mindestbeitrag 10 Mk. jührlich) erhalten den Burgwart unentgeltlich srei ins Haus
^as Schlotz Trausnitz bei Landshut a. Isar.
Von H. Sommerrock, K. Kreisarchivar.
Mag der Frernde von Ziord oder Süd, von Ost oder West der Stadt Landshut sich
nähern, von jeder Seite begrützt ihn schon aus der Ferne vorn Hügel herab die stolze Feste.
Die Burg Trausnitz erscheint urkundlich zum erstenmal N8Z: Herzog Otto I. von
Wittelsbach stellte in diesem Aahre ,,3puä üanciesüutam" sür das Kloster Schästlarn
einen Aurisdiktionsbrief aus. Der Name Trausnitz („Truwes niüt"), d. H. Trau^ dessell
nicht!) kommt erst seit dem letzten Drittel des 16. Aahrhunderts (1670) vor.
Nach dem Chronisten Veit Arnpeck, einem Landshuter Kind, war die Ü3näe8üuot3 nur eine Berg-
warte, ein hölzernes mit Wächtern besetztes Blockhaus; erst unter Ludwig dem Kelheimer wurde im Aahre
12O4 diese Warte besestigt und zur Burg erhoben.
Sein Sohn Otto 11. der Erlauchte sührte die Negierung des Landes von der Trausnitz aus, woselbst
er 1263 starb. Die Burg wurde nun seit der Teilung Bayerns (1266) die Residenz der niederbayerischen
Herzoge. Der letzte Hohenstause, der unglückliche, zu Neapel 1268 enthauptete Konradin brachte hier seine
Augendjahre zu. Ludwig IV. der Bayer eilte nach der Schlacht bei Gammelsdors (1313) auf die Trausnitz,
um seiner Gemahlin Beatrix den Sieg über Friedrich den Schönen zu verkünden.
Während der Negierung der drei „reichen" Herzoge Heinrich (1393 -146O), Ludwig (146O—79) und
Georg (1479 —16OZ)
war sür die Burg so-
wie sür die Stadt
Landshut die Glanz-
periode; die Trausnitz
sah jetzt in ihren Mau-
ern prunkvolle Feste,
zu denen sich gar viele
sürstliche Gäste ein-
sanden — bekannt ist
die Hochzeit Ludwigs
des Reichen (1461) und
insbesondere die Ge-
orgsdesNeichen(1476).
Abb. 5ö. Schloß Trausnitz. Wehrgang
1446 wurde der An-
golstädter Herzog Lud-
wig der Gebartete aus
der Burg gefangen ge-
halten, der aus dem
Schlosse Burghausen
1447 starb.
Mit dem Tode Ge-
orgs des Reichen(16O3)
erlosch die Landshuter
Linie und siel Nieder-
bayern anOberbayern-
München. Aber auch
die Fürsten dieser Linie
Zeitung für Wehrbau,
Wohnbau und Städtebau
er Burgwart
Organ der Vereinigung zur Erhaltung dentscher Burgen
Herausgeber: Professor Bodo Ebhardt, Architekt, Berlin-Grunewald
Der Burgwart erscheint achtmaljährlich — Bezugspreis: 12,50 Mk. jährlich — Mitglieder der Vereinigung
zur Erhaltung deutscher Burgen (Mindestbeitrag 10 Mk. jührlich) erhalten den Burgwart unentgeltlich srei ins Haus
^as Schlotz Trausnitz bei Landshut a. Isar.
Von H. Sommerrock, K. Kreisarchivar.
Mag der Frernde von Ziord oder Süd, von Ost oder West der Stadt Landshut sich
nähern, von jeder Seite begrützt ihn schon aus der Ferne vorn Hügel herab die stolze Feste.
Die Burg Trausnitz erscheint urkundlich zum erstenmal N8Z: Herzog Otto I. von
Wittelsbach stellte in diesem Aahre ,,3puä üanciesüutam" sür das Kloster Schästlarn
einen Aurisdiktionsbrief aus. Der Name Trausnitz („Truwes niüt"), d. H. Trau^ dessell
nicht!) kommt erst seit dem letzten Drittel des 16. Aahrhunderts (1670) vor.
Nach dem Chronisten Veit Arnpeck, einem Landshuter Kind, war die Ü3näe8üuot3 nur eine Berg-
warte, ein hölzernes mit Wächtern besetztes Blockhaus; erst unter Ludwig dem Kelheimer wurde im Aahre
12O4 diese Warte besestigt und zur Burg erhoben.
Sein Sohn Otto 11. der Erlauchte sührte die Negierung des Landes von der Trausnitz aus, woselbst
er 1263 starb. Die Burg wurde nun seit der Teilung Bayerns (1266) die Residenz der niederbayerischen
Herzoge. Der letzte Hohenstause, der unglückliche, zu Neapel 1268 enthauptete Konradin brachte hier seine
Augendjahre zu. Ludwig IV. der Bayer eilte nach der Schlacht bei Gammelsdors (1313) auf die Trausnitz,
um seiner Gemahlin Beatrix den Sieg über Friedrich den Schönen zu verkünden.
Während der Negierung der drei „reichen" Herzoge Heinrich (1393 -146O), Ludwig (146O—79) und
Georg (1479 —16OZ)
war sür die Burg so-
wie sür die Stadt
Landshut die Glanz-
periode; die Trausnitz
sah jetzt in ihren Mau-
ern prunkvolle Feste,
zu denen sich gar viele
sürstliche Gäste ein-
sanden — bekannt ist
die Hochzeit Ludwigs
des Reichen (1461) und
insbesondere die Ge-
orgsdesNeichen(1476).
Abb. 5ö. Schloß Trausnitz. Wehrgang
1446 wurde der An-
golstädter Herzog Lud-
wig der Gebartete aus
der Burg gefangen ge-
halten, der aus dem
Schlosse Burghausen
1447 starb.
Mit dem Tode Ge-
orgs des Reichen(16O3)
erlosch die Landshuter
Linie und siel Nieder-
bayern anOberbayern-
München. Aber auch
die Fürsten dieser Linie