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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 14.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.32139#0183
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und legte die Burghuten in sichere Hände. Am besondern erwarb er bedeutende Teile der Burg Hirschberg
von den Schenken von Geyern und einem Ritter Konrad von Hirschberg.

Der Willibaldsburg bleibt aber die besondere Aufmerksamkeit derBischöfe gesichert. Friedrich von
Öttingen (1Z8Z—1415), der alle Schlösser desBistums mit denverschiedensten Bauten restaurierte oder
besser und moderner befestigte, wird nun als „erster" genannt, „welcher die Burg mit einer Mauer, ge-
nannt ein Zwinger „umgab", wie er solche auch in Mörnsheim, Hirschberg und anderen Burgen aus-
führen lietz. Auch über der Kapelle errichtete er einen „hölzernen Turm". Es ist wohl an einen Fachwerk-
bau zu denken, wie er in Arberg „inirndili oclitioio" erwähnt wird. Etwas unklar bleibt das aostnarinrn
NWANUM uostivnlo, welches er reich ausführte. über 18 000 sl. verbaute er in seinen Schlössern und legte
in der Zeit Not auch den Eichstättern eine Wehrsteuer von 6OO sl. auf. Bei dem Kapellturm handelt es
sich um einen zweiten Frontturm an der Hofmühlseite, da auf diesem nach der Heuslerschen Sammlung
das Öttingsche Wappen mit der Aahreszahl 139O zu sehen war.

Dem ritterlichen und energischen Fürsten folgte 1415 Aohann „Baron" vonHeideck. Die Fehden
Ludwigs des Gebarteten brachten manche Sorge; auch die Willibaldsburg wurde Zeuge manch wichtiger
Verhandlung, bis am Crasmustage 1429 ihr Herr in ihrem Näumen sein Leben schlotz. Schon hatten
auch die Hussitenkriege neue und unerhörte Opfer gefordert.

Albrecht Graf von Hohenrechberg (1429—46) warzwar„kein Gelehrter, aberwunderbarklug."
Er stellte zu den Hussitenkriegen ein bewundertes Kontingent mit wohlausgerüsteter „Wagenburg" —
leider vergebens. Andes befestigte er die Schlösser des Stiftes, die Zugänge zur Stadt (Turm im Sand
143O) und vor allem wieder die Burg. Er lietz den grotzen Graben, der heute noch das Schlotz umgibt,
im Westen und Norden ausheben. Er ergänzte somit den Halsgraben an der Ostfront und sicherte die Anlage
durch eine äutzere Mauer mit 4 Erkern, die auf dem Holzschnitt zu Schedels Chronik deutlich erkennbar
sind. Wir lücheln heute, wenn wir hören, datz an dem Graben, der ins härteste Gestein getrieben wurde,
9 Aahre lang meist 6—7 und oft mehr Leute arbeiteten. Am Burghof lietz er drei kleine Keller von der
Küche bis zum Palas graben. Die Küche ist heute noch gleich rechts vom Eingang ins neue Schlotz zu
erkennen. Danach wäre der Palas jener Bau, den Aohann Gemmingen umbaute und bewohnte, während
der grotze Fürstenbau begonnen wurde.

Auffallen wird den Burgenkundigen die Bemerkung, datz dieser Fürst den Eingang des Schlosses
Hirschberg (z^L'

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„dicken und grotzen Mauer, welche Wehr (tortAlieiuw,
i oasbri) genannt wird", befestigte. Diese hohen Mäntel
nders bei den nordschwäbischen Burgen. Hier hatten sie
>berg mag demnach persönlich diese heimatliche, schwäbische
dann möchte ich ihm aber auch als erstem die Verbindung
äner solchen hohen Mauer zuschreiben, die erstlich auf dem
r Wehrgang zu erkennen ist.

ichskontingent schon mit angestaunten Aeuerwaffen aus-
Art her. Das Nondell, welches im Volksmunde Dirlitz-
vor dem Graben stand. Nach dem erwähnten Holzschnitte
ücke über den östlichen Graben und zugleich des Zuganges
ifbau.

ter und bezeichnet die grotze Halle im Bau Martins von
t auch für den fast zerstörten runden Turm an derOstecke,
es, vor und trifft hier richtiger zu. Doch ist auch dieses
ältere, nur später einbezogen, stand also ursprünglich wohl
Bollwerk gleicher Bedeutung wie das schwächere, ältere
ang.

terietürmen", welche nachzuweisen sind (Hohkönigsburg
^undecarianum aber beweist, datz dem Schedelschen Stich
mch sonst häufigen Verwechslungen von rechts und links,
 
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