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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 14.1913

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Nr. 6
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Metzsch-Reichenbach, Carl: Burg Stolpen
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Burgenschau / Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.32139#0132
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Benutzte Quellen: M. C. S. Senff, Kirchen-Neforin und Aub.-Geschichte des Amtes Stolpen,
1719. — C. G. Gercken, Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen, 1764. — C. A. Freyberg, Histor.
Nachrichten von Stolpen, 1764. — C. H.F. von Zehmen, Bemerkungen über Schlosz Stolpen, 1792,
Manuskript in der Kgl. öffentl. Bibl. zu Dresden. — C. H. Nicolai, Wegweiser durch die sächs. Schweiz,
1801. — von Langenn, Geschichte von Stolpen in den Mitt. d. Kgl. Sächs. Altertumvereins, Heft 20,
S. 20. — I. Gottl. Dinter, Die Parochie und Stadt Stolpen, 1859. Sächs. Kirchengalerie VII., S. 8.
— E. Widemann, Schloß Stolpen, Dresden 1877. Stadt und Schloß Stolpen, Bautzen, F. A. Reichel,
1877. — Saponia, Museum für sächs. Vaterlandskunde, II., S. 85. — Album der Nittergüter und Schlösser
Sachsens II., S. 177. — Ansichten der Veste in Kupferstich von A. Zingg und Wizani.

Burgenschau.

Die mit * versehenen Nachrichten sind eigene Mitteilungen unsere
Mitarbeiter. Nachdruck derselben nur mit Quellenangabe gestattet.

Sosig Wiederherstellungsarbeiten.

Die Wicderherstellungsarbeitcn an der Ruine Bösig in
Böhmen, die seit etwa Z Aahren nn Gange waren, habcn
durch den kürzlich erfolgten Tod des Besitzers Grasen Ernst
Waldstein eine Antcrbrechung erfahren. Wie verlautet, beab-
sichtigt der ncue Besitzer, Gras Adols Waldstein, nur die Arbeiten
an der Kapelle zu Ende zu führen, im übrigen soll leider alles
beim Alten blciben. Es wäre wünschenswert, wenn die nun schon
seit Aahren gesperrte Burg den Besuchern bald wieder geössnet
würde, da sie früher infolge ihrer malerischen Lage ein Haupt-
anziehungspunkt der Gegend war und seit ihrer Absperrung
eine bedcutende Verminderung des Fremdcnverkehrs ein-
getreten ist.

*OoOrwerth.

Zn der nunmehr sast gänzlich wicderhergestellten Wasser-
burg Doorwerth bei Arnheim (Holland) wurde am S. August
d. F. durch den Prinzen Heinrich der Niederlande das Artillerie-
museum feierlich eröffnet. An seiner Erösfnungsansprache gab
Exzellenz Generalleutnant von Ermel Schcrer eine Äbersicht
über die Geschichte der Burg und der Niederländischen Artillerie
und dankte allen denen, die sür die Entstehung des Museums
bemüht waren, insbesondcre der Königin, dem Kriegsministerium
und der Kriegsakademie. Die grotze, teilweise sehr interessante
Sammlung wurde zusammengebracht durch den Stadtarchivar
von Hattem, F. A. Hoefcr, einen ehemal. Artillerieossizier,
von dcm auch der Gedanke zur Errichtung des Museums aus-
gegangen ist. Die grötzeren Stücke der Sammlung wurden in
den geräumigen Stallungen untergebracht, die im 17. Aahr-
hundert dem 60 Mann starkcn Gesolge der Herzogin de la
Tremouille Naum boten. — Ein Teil der Burg ist reserviert
für das später zu eröffnende Museum von Gelderland und sür
die Niederländische Abteilung der Aohanniter-Ritter; sür letztcre
werden die Kapelle und drci Zimmer eingerichtet.

Oresclen (Mgerhc>f).

Der alte Aägerhof in der Dresdener Neustadt ist zu einem
Museum sür sächsische Volkskunde hergerichtet worden. Das
Museum enthält ansehnliche Sammlungen von sächsischen
Bauernstuben und Erzeugnissen sächsischer Volksindustrie.
Das Schlößchen wurde Anfang des 17. Aahrhunderts erbaut
und im Aahre 1617 durch ein Bankett eingeweiht. Kaiser
Matthias und König Ferdinand von Böhmen weilten hier als
Gäste des Kurfürsten. Der alte dreitürmige Bau war zuletzt
schr bausüllig geworden, bis ihm jetzt durch seine neue Be-
stimmung neues Leben gegeben wurde.

*Hofwpk.

Hofwyk, eine kleine Wasserburg unweit Haag (Holland)
aus dem 17. Aahrhundert, war in Gefahr auf Abbruch verkauft
zu werden. Aetzt erhalten wir die Nachricht, datz die Burg
erhaltcn wird und zu einem Museum für Constantyn Huygens
bestimmt ist, den Dichter-Staatsmann, der im 17. Aahrhundert
hier vielfach wohnte, wenn er sich vom Hofe des Statthalters
zurückzog.

*N)uiclen.

Eine große Schar von Besuchern lockt in diesem Aahre
das berühmte, gänzlich wiederhergestellte Schloh Muiden am
Zuidersee an sich. Das Schloß wurde, leider nur vorüber-
gehend für diesen Sommer, so ausgestattet, wie es im 17. Aahr-
hundert eingerichtet gewescn ist, als der Dichter — Kastellan
P. C. Hooft seine Dichterfreunde um sich versammelte. —
Man sieht, auch in Holland regen sich die Burgenfreunde mit
Erfolg.

Erhaltungsarbeiten.

*Lnghusten.

Bei Anterhaltungsarbeiten an der Burg Enghuizen bei
Zevenaar (Prov. Gelderland) bei Emmcrich wurden über einer
Tür zum Turm alte Malerien entdeckt, die durch die Ueber-
tünchung mit Kalk leider stark gelittcn haben. Zu erkennen
sind noch Stcrne und mathematische Figuren, auch Wappen
scheinen vorhanden zu sein.
 
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