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gesicherten Frontmauer. Abb. 8 gibt die Außenansicht mit der Frontmauer, und Abb. 9 die Autzenansicht
der Südmauer; man sieht hier wiederum die Scharten. Darunter den Grabendurchgang, dann zur Seite
rechts an den beiden Ecken die Wacherker und in der Mitte über dem Tor den Gutzerker, von denen im
Bilde 8 nur die unteren Teile sichtbar sind. Das Gräben- oder Mainbernheimer Tor ist wie das obere
Tor durch einen Torbau und ein Vor-
höfchen befestigt; dazu kommt hier
noch ein über das Torwerk vorge-
schobener Wehrbarp die sogenannte
Torwache, die in den Einzel-
heiten dem sogleich zu besprechenden
Totentor gleicht; bei ersterem kommt
nur noch auf der rechteninnerenSeite
ein Wächterhäuschen hinzu. Eine
andere mannigfaltiger gestaltete Vor-
wache ist am Rödelseer Tor. Der
Turm ist nach der Angriffsseite hin
halbrund und sichert im Verein mit
einem über dem Tor vorgebauten
Gutzerker gegen einen von Norden
vorgehenden Feind. An der Tor-
wehr fehlt hier das Vorhöfchen, da-
gegen deuten die an der üußeren
Frontmauer des Torbaues noch erhaltenen Steinkrampen ein Fallgatter an.
Das Toten- oder St. Martinstor ist so benamch weil man von hier ehemals nach demFriedhof gelangte)
am Anfang des siebzehnten Aahrhunderts wurde es zugemauert. Von besonderer Bedeutung dürfte der
über demDurchgang nach außen vorgebaute Gußerker (s. Abb. N) zu erachten sein, da er noch die Arform
dieser Schuhvorrichtung, die sogenannte Pechnase^ aufweist; die seitlichen Schlihe dienten zur Beobachtung
des Angriffsgeländes. Beachtenswert sind ferner die Schießschlitze in den sehr breiten Zinnen und die am
Fuße der Brustwehr ausgesparten Schietzlöcher; beide Arten von Schußscharten finden sich, wie erwühnt^
auch an dem Vorwerk des Grüben-
tors. Diese charakteristischen Merk-
male zeigen ein wesentlich anderes
Gepräge als die am oberen und
am Rödelseer Tor angewendeten
Sicherungsmatzregeln und deutendar-
auf hin^ daß, wie schon eingangs an-
gegeberp im südwestlichen kleineren
Teil von Aphofen die in fortifikato-
rischer Hinsicht ältere Anlage zu er-
kennen sei. Am Aahre 1293 soll der
damalige Bischof von Würzburg der
Stadt Aphosen das Recht der Be-
festigung erteilt haben; zu dieser
Zeit könnte dieBefestigung desToten-
tors entstanden sein.
Hinter dem Totentor und nrit
diesem durch eine Scheune verbunden
steht der sogenannte Zehntturnp
Abb. s. Oberes Tor. Autzenansicht der Südmauer. dessen Name den Zweck andeutet^ dem
gesicherten Frontmauer. Abb. 8 gibt die Außenansicht mit der Frontmauer, und Abb. 9 die Autzenansicht
der Südmauer; man sieht hier wiederum die Scharten. Darunter den Grabendurchgang, dann zur Seite
rechts an den beiden Ecken die Wacherker und in der Mitte über dem Tor den Gutzerker, von denen im
Bilde 8 nur die unteren Teile sichtbar sind. Das Gräben- oder Mainbernheimer Tor ist wie das obere
Tor durch einen Torbau und ein Vor-
höfchen befestigt; dazu kommt hier
noch ein über das Torwerk vorge-
schobener Wehrbarp die sogenannte
Torwache, die in den Einzel-
heiten dem sogleich zu besprechenden
Totentor gleicht; bei ersterem kommt
nur noch auf der rechteninnerenSeite
ein Wächterhäuschen hinzu. Eine
andere mannigfaltiger gestaltete Vor-
wache ist am Rödelseer Tor. Der
Turm ist nach der Angriffsseite hin
halbrund und sichert im Verein mit
einem über dem Tor vorgebauten
Gutzerker gegen einen von Norden
vorgehenden Feind. An der Tor-
wehr fehlt hier das Vorhöfchen, da-
gegen deuten die an der üußeren
Frontmauer des Torbaues noch erhaltenen Steinkrampen ein Fallgatter an.
Das Toten- oder St. Martinstor ist so benamch weil man von hier ehemals nach demFriedhof gelangte)
am Anfang des siebzehnten Aahrhunderts wurde es zugemauert. Von besonderer Bedeutung dürfte der
über demDurchgang nach außen vorgebaute Gußerker (s. Abb. N) zu erachten sein, da er noch die Arform
dieser Schuhvorrichtung, die sogenannte Pechnase^ aufweist; die seitlichen Schlihe dienten zur Beobachtung
des Angriffsgeländes. Beachtenswert sind ferner die Schießschlitze in den sehr breiten Zinnen und die am
Fuße der Brustwehr ausgesparten Schietzlöcher; beide Arten von Schußscharten finden sich, wie erwühnt^
auch an dem Vorwerk des Grüben-
tors. Diese charakteristischen Merk-
male zeigen ein wesentlich anderes
Gepräge als die am oberen und
am Rödelseer Tor angewendeten
Sicherungsmatzregeln und deutendar-
auf hin^ daß, wie schon eingangs an-
gegeberp im südwestlichen kleineren
Teil von Aphofen die in fortifikato-
rischer Hinsicht ältere Anlage zu er-
kennen sei. Am Aahre 1293 soll der
damalige Bischof von Würzburg der
Stadt Aphosen das Recht der Be-
festigung erteilt haben; zu dieser
Zeit könnte dieBefestigung desToten-
tors entstanden sein.
Hinter dem Totentor und nrit
diesem durch eine Scheune verbunden
steht der sogenannte Zehntturnp
Abb. s. Oberes Tor. Autzenansicht der Südmauer. dessen Name den Zweck andeutet^ dem