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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 14.1913

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Nr. 2
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Borgatti, Mariano; Kuhn, Arthur [Transl.]: Die Wiederherstellung der Engelsburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.32139#0036
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Ausschuh für die Feste des Aahres 1911 im Kastell S. Angelo zur Versüguirg standen, diente dazu, zwei
große, jeht wieder niedergelegte Pavillons für zeitweilige Ausstellungen und sür Kongresse zu errichten
und wurde weiterhin für Möbel, Gestelle und ähnliches ausgegeben,

Es wurden im ganzen solgende Mittel aufgewendet: Anweisungen und Arbeitsgestellungen
des Kriegsministeriums 144 OOO Lire, Anweisungen des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts
154 000 Lire, Anweisungen des Festausschusses für 1911 162 000 Lire. Am ganzen ungesähr
460 000 Lire, ohne kleine Beiträge der Gemeinde Rom, des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten usw.
zu rechnen.

Ein Werk, das auherordentlichen Einflrch aus die Wiederherstellung des Kastells S. Angelo gehabt
hat, war die Regelung des Tiberbetts mit Mauern an Stelle der natürlichen Böschungen und die Ver-
längerung des Ponte Clio. Diese führte auf der Südseite zur Zerstörung der großen von Arban VIII.
erbauten Wache und der vorgeschobenen Verteidigungswerke, die schon Pius IV. hatte errichten lassen,

ebenso zur Zerstörung des seitlichen Ein-
gangs an der Brücke, des Portals von
Salveitro Peruzzi, der Kapelle von
Salvatore, der Rüstkammer usw.

Betrachten wir nun im einzelnen die
Arbeiten und Umwandlungen, indem
wir mit dem Teil außerhalb der quadra-
tischen Umfassungsmauern oder außer-
halb des alten Kastells beginnen und
dann zu diesem selbst kommen.

Archerhalb des alten Kastells gab es,
wie schon erwähnt, Kasernen und große
Magazine. Diese wurden z. T. wieder-
hergestellt und z. T. bei Gelegenheit der
Ausstellung von 1911 zerstört. Das Ge-
lände zwischen den Pavillons und den
verschiedenen Gebäuden wurde in einen
Garten oder Park verwandelt. Aber
nicht alle Gebäude, die für die Aus-
stellung dienten, sind erhalten worden,
sondern die beiden großen Pavillons für
vorübergehende Ausstellungszwecke bei
den Bastionen S. Pietro und S. Paolo
und der Pavillon für die Ausstellung der Ausländer in Rom, westlich an der quadratischen Amfassungs-
mauer des alten Kastells, sind wieder niedergelegt. Die anderenPavillons und Gebäude, die stehen geblieben
sind, dienten als Eingangsgebäude, als Büros für die Ausstellungsleitung, in anderen waren die Gesamt-
ansichten von Rom, ein Museum der Musikgeschichte, ein Museum der römischen Trachten, römische
Sehenswürdigkeiten, eine Darstellung des päpstlichen Haushalts usw. untergebracht. Des weiteren gab
es ein „Haus des Alchimisten". Eine Kaserne wurde zum Museum für die Genietruppen, eine andere zu
einem Museum für römische Topographie und für Münzenkunde benuht.

Unzweifelhaft sind die wichtigsten Arbeiten an den beiden ebengenannten Kasernen ausgeführt
worden. Sie wurden zur Zeit Urbans VIII. erbaut und enthielten im oberen Stockwerk Soldatenstuben
und Amtsräume, während im unteren Stockwerk, das mit einem großen Säulengang nach dem Plah
in der Mitte zu geöffnet war, sich Werkstätten und Magazine befanden. Aber im Lause der Zeit hatten
diese Kasernen mannigfache Umwandlungen ersahren. Der erste Stock hatte mehrmals verschiedenen Be-
stimmungen gedient, und im Crdgeschoß waren die Säulengänge geschlossen und Stallungen eingerichtet
worden. So mußte mit schweren Kosten und mühevoller Arbeit der srühere Zustand wiederhergestellt
 
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