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Abb. 32. Persen. Grundritz.
Trient—Bassano —
ca.i:2W0 Venedig. Das alte
Bollwerk Perzen,
Persen (Perginum,
Pergines), die Hoch-
burg, welcheeinstdie
hochselige Kaiserin
Friedrich zu erwer-
ben beabsichtigte, ist
19O5aneinedeutsche
Gesellschast überge-
gangen, welche es
mit großen Opsern
wiederhergestellt
hat. Die nun ver-
jüngteBergveste mit
ihrer doppelten Um-
wehrung, ihren Tür-
men und Schloßgebäuden beherrscht und ziert das ganze obere Suganatal. Sie präsentiert sich, wie
unsere Darstellung 33 zeigt, als eine der stattlichsten und vornehmsten Burgen der südlichen Grenzmark.
Von ihrer mit Reben und Cdelkastanien bewachsenen Höhe blickt man aus eine Landschast von unver-
gleichlicher Schönheit und Pracht. Gegen Westen ragen die kühnen Felsenrisse der Brentagruppe zum
Himmel auf; im Nordosten öfsnet sich das liebliche Fersental, die ausgedehnteste germanische Nieder-
lassung in Welschtirol. Am Süden glänzt der Spiegel des Lago Cristosoro im Sonnenlicht, begrenzt
von einem lieblichen Gestade mit der uralten Siedlung des 12. Aahrhunderts, des Kirchleins S. Christof,
erbaut aus dem Gestein eines römischen Neptun- oder Dianatempels aus der vorchristlichen Zeit. Gegen
Südosten glüht die Zwölferspitze (Cima Dodici) im Sonnenbrand. Gleich einer gigantischen Lohe ragen
ihre dolomitischen Rifse in den blauen Himmelsdom. Hoch über dem Städtchen Pergine und mit diesem
durch^eine kunstvolle Bergstraße verbunden liegen die deutschen Dörfer Lasraun, Vielgereut (Folgaria),
sowie Lusern, und weiter gegen Süd-
osten, aus italischem Boden, die cim-
brischen Gemeinden der Sette Communi
Genebe, Gelte, Slege, Lusan, Noan,
Noß und Vüsse.
Die jetzige Burganlage entstammt
dem lö.Aahrhundert. An der nördlichen
Ningmauer, slankiertdurchdenwuchtigen
Bau des Maximiliansturms, erhebt sich
mit seinen kunstvoll gewölbten Räumen
der Palas (Palatinum), eine Leistung
des 17. Aahrhunderts. Er enthält eine
für jedermann zugängliche Erfrischungs-
halle, sowie den trophäengeschmückten
Eingangsraum. Zm ersten Geschoß be-
findet sich der schöne geräumige Kaiser-
saalund der denBurggästen vorbehaltene
Hassesaal sowie dieAnrichte. Das zweite
Geschoß sowie der Maximiliansturm ent-
Abb. 33. Persen. Gescnntansicht. halten eine Anzahl schöner Wohnzimmer.
Abb. 32. Persen. Grundritz.
Trient—Bassano —
ca.i:2W0 Venedig. Das alte
Bollwerk Perzen,
Persen (Perginum,
Pergines), die Hoch-
burg, welcheeinstdie
hochselige Kaiserin
Friedrich zu erwer-
ben beabsichtigte, ist
19O5aneinedeutsche
Gesellschast überge-
gangen, welche es
mit großen Opsern
wiederhergestellt
hat. Die nun ver-
jüngteBergveste mit
ihrer doppelten Um-
wehrung, ihren Tür-
men und Schloßgebäuden beherrscht und ziert das ganze obere Suganatal. Sie präsentiert sich, wie
unsere Darstellung 33 zeigt, als eine der stattlichsten und vornehmsten Burgen der südlichen Grenzmark.
Von ihrer mit Reben und Cdelkastanien bewachsenen Höhe blickt man aus eine Landschast von unver-
gleichlicher Schönheit und Pracht. Gegen Westen ragen die kühnen Felsenrisse der Brentagruppe zum
Himmel auf; im Nordosten öfsnet sich das liebliche Fersental, die ausgedehnteste germanische Nieder-
lassung in Welschtirol. Am Süden glänzt der Spiegel des Lago Cristosoro im Sonnenlicht, begrenzt
von einem lieblichen Gestade mit der uralten Siedlung des 12. Aahrhunderts, des Kirchleins S. Christof,
erbaut aus dem Gestein eines römischen Neptun- oder Dianatempels aus der vorchristlichen Zeit. Gegen
Südosten glüht die Zwölferspitze (Cima Dodici) im Sonnenbrand. Gleich einer gigantischen Lohe ragen
ihre dolomitischen Rifse in den blauen Himmelsdom. Hoch über dem Städtchen Pergine und mit diesem
durch^eine kunstvolle Bergstraße verbunden liegen die deutschen Dörfer Lasraun, Vielgereut (Folgaria),
sowie Lusern, und weiter gegen Süd-
osten, aus italischem Boden, die cim-
brischen Gemeinden der Sette Communi
Genebe, Gelte, Slege, Lusan, Noan,
Noß und Vüsse.
Die jetzige Burganlage entstammt
dem lö.Aahrhundert. An der nördlichen
Ningmauer, slankiertdurchdenwuchtigen
Bau des Maximiliansturms, erhebt sich
mit seinen kunstvoll gewölbten Räumen
der Palas (Palatinum), eine Leistung
des 17. Aahrhunderts. Er enthält eine
für jedermann zugängliche Erfrischungs-
halle, sowie den trophäengeschmückten
Eingangsraum. Zm ersten Geschoß be-
findet sich der schöne geräumige Kaiser-
saalund der denBurggästen vorbehaltene
Hassesaal sowie dieAnrichte. Das zweite
Geschoß sowie der Maximiliansturm ent-
Abb. 33. Persen. Gescnntansicht. halten eine Anzahl schöner Wohnzimmer.