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stehtderCarlMaxi-
milians-Bau, der
vom Grafen Larl
Maxnnilian 1729
begonnen und17Z1
vollendet wurde.
Hier besinden sich
die Wohnräume
der gräflichen Fa-
milie.
gegangenen Mei-
ster angehörendes
Werk. Einige ver-
muten, daß es von
Iannitzer stammt.
DasGanzeist,ohne
den Untersatz von
Cbenholz, etwa 1 ^
Autz hoch, ganz
von Silber und
reich vergoldet.
Im mittleren
Stock des Hans
Georgen-Baues
sind die Arbeits-
zimmer des jetzi-
gen Schlotzherrn.
Auf der Sü d-
westseite, ge-
genüber demHans
Georgen-Bau,
selbst verwahrten Chaisen und Wagen hat.
Zwischen dem
Hans-Georgen-
und Carl Maximi-
lians-Bau auf der
Südseite steht das
Kutschenhaus, das
seit 1714 an den
Hans-Georgen-
Bau angeschlossen
ist und seinen 21a-
men von den da-
Das Kutschenhaus ist auf der westlichen Seite vom sog.
Abb. 41. Thurnau, Marktplatz. Im Hintergrunde die Kirche mit dem
Gang zum Schlotz.
Zentturm und auf der östlichen Seite vom „Weitzen Turm" flankiert. Beide enthielten Gefängnisse;
das Gefängnis im untersten Stockwerk des „Weitzen Turmes" hatte beim Volk den bezeichnenden
Namen „Schwarzer Kasper". Von den drei Höfen ist der sog. Weinhof mit seinen vielen Stein-
figuren der sehenswerteste. Am Haupthof, in den man gleich beim Haupteingang gelangt, steht ein
Schloßbrunnen mit Barockfiguren
aus dem Aahre 1765.
Dem Schlosse gegenüber und
mit diesem durch einen gotischen
Gang verbunden, steht auf er-
höhtem Platze die hübsche im
Rokokostll erbaute protestantische
K i r ch e. Bis 1862 befand sich
darin das gräfliche Erbbegräbnis.
Zn diesem Iahre wurden die
Särge auf den neu errichteten
gräslichen Friedhof überführt.
An die südöstliche Seite des
Schlosses schlietzt sich der Schlotz-
garten an, der einen Haupt-
anziehungspunkt für die Thurnau
besuchenden Fremden bildet. Er
besteht aus zwei Teilen, einem
untern und obern. Mitten durch
den untern, der mehr englischen
Stil trägt, führt eine grotze sehens-
werte Lindenallee, die den Aean
Paul zu dem originellen Ausspruch
Abb. 42. Thurnau. Erker am Schlotz.
veranlaßte: „Fn dir, du hehrster
Laubdom Deutschlands, hätte
Fichte seine Neden an das deutsche
Volk halten sollen." Sie ist auch
von vielen Dichtern besungen
worden. Am oberen Teile, der
im französischen Stil gehalten ist,
stehen mehrere Treibhäuser mit
vielen tropischenPflanzen. Weiter
oben schließt sich der Obst- und
Gemüsegarten an. Das Thur-
nauer Tafelobst, namentlich das
aus dem gräflichen Obstgarten, ist
weit und breit berühmt. „Natur
und Kunst, sie scheinen sich zu
fliehen. — Und haben sich, el/
man es denkt, gefunden." Diese
Worte des Altmeisters Goethe
passen treffend auf den Schloß-
park. Natur und Menschenhand
schufen hier ein harmonisches
Ganze mit majestätischer Schön-
heit und erhabener Ruhe.
stehtderCarlMaxi-
milians-Bau, der
vom Grafen Larl
Maxnnilian 1729
begonnen und17Z1
vollendet wurde.
Hier besinden sich
die Wohnräume
der gräflichen Fa-
milie.
gegangenen Mei-
ster angehörendes
Werk. Einige ver-
muten, daß es von
Iannitzer stammt.
DasGanzeist,ohne
den Untersatz von
Cbenholz, etwa 1 ^
Autz hoch, ganz
von Silber und
reich vergoldet.
Im mittleren
Stock des Hans
Georgen-Baues
sind die Arbeits-
zimmer des jetzi-
gen Schlotzherrn.
Auf der Sü d-
westseite, ge-
genüber demHans
Georgen-Bau,
selbst verwahrten Chaisen und Wagen hat.
Zwischen dem
Hans-Georgen-
und Carl Maximi-
lians-Bau auf der
Südseite steht das
Kutschenhaus, das
seit 1714 an den
Hans-Georgen-
Bau angeschlossen
ist und seinen 21a-
men von den da-
Das Kutschenhaus ist auf der westlichen Seite vom sog.
Abb. 41. Thurnau, Marktplatz. Im Hintergrunde die Kirche mit dem
Gang zum Schlotz.
Zentturm und auf der östlichen Seite vom „Weitzen Turm" flankiert. Beide enthielten Gefängnisse;
das Gefängnis im untersten Stockwerk des „Weitzen Turmes" hatte beim Volk den bezeichnenden
Namen „Schwarzer Kasper". Von den drei Höfen ist der sog. Weinhof mit seinen vielen Stein-
figuren der sehenswerteste. Am Haupthof, in den man gleich beim Haupteingang gelangt, steht ein
Schloßbrunnen mit Barockfiguren
aus dem Aahre 1765.
Dem Schlosse gegenüber und
mit diesem durch einen gotischen
Gang verbunden, steht auf er-
höhtem Platze die hübsche im
Rokokostll erbaute protestantische
K i r ch e. Bis 1862 befand sich
darin das gräfliche Erbbegräbnis.
Zn diesem Iahre wurden die
Särge auf den neu errichteten
gräslichen Friedhof überführt.
An die südöstliche Seite des
Schlosses schlietzt sich der Schlotz-
garten an, der einen Haupt-
anziehungspunkt für die Thurnau
besuchenden Fremden bildet. Er
besteht aus zwei Teilen, einem
untern und obern. Mitten durch
den untern, der mehr englischen
Stil trägt, führt eine grotze sehens-
werte Lindenallee, die den Aean
Paul zu dem originellen Ausspruch
Abb. 42. Thurnau. Erker am Schlotz.
veranlaßte: „Fn dir, du hehrster
Laubdom Deutschlands, hätte
Fichte seine Neden an das deutsche
Volk halten sollen." Sie ist auch
von vielen Dichtern besungen
worden. Am oberen Teile, der
im französischen Stil gehalten ist,
stehen mehrere Treibhäuser mit
vielen tropischenPflanzen. Weiter
oben schließt sich der Obst- und
Gemüsegarten an. Das Thur-
nauer Tafelobst, namentlich das
aus dem gräflichen Obstgarten, ist
weit und breit berühmt. „Natur
und Kunst, sie scheinen sich zu
fliehen. — Und haben sich, el/
man es denkt, gefunden." Diese
Worte des Altmeisters Goethe
passen treffend auf den Schloß-
park. Natur und Menschenhand
schufen hier ein harmonisches
Ganze mit majestätischer Schön-
heit und erhabener Ruhe.