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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 14.1913

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Nr. 4
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Sommerrock, Heinrich: Das Schloß Trausnitz bei Landshut a. Isar
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https://doi.org/10.11588/diglit.32139#0076
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Besonderes Anteresse erregt die im italienischen Anbau — unter Herzog Wilhelm V. dem Schlosse
angesügt — angebrachte sog. Narrentreppe, die vom Speicherraum bis in das Souterrain reicht und sich
um zierliche Säulen mit Arkadenbogen windet. Sie hat ihren Namen von den daselbst unter dem genannten
Herzog etwa 1579 gemalten komischen Figuren.

Das zweite Stockwerk der Burg enthält die von König Ludwig I I. als K. Absteigequartier eingerich-
teten Zimmer.

Auch die gegen Norden liegenden Säle des ersten Stockes sind sür das K. Kreisarchiv adaptiert.

Zu erwähnen ist noch der hohe Söller mit 5 Bogenössnungen und einer Wendeltreppe in einem
angebauten Türmchen. Von hier genietzt der Beschauer eine groszartige Aussicht aus die unten liegende

Z-Helmenstadt mit

ihren charakteristischen
Giebelhäusern und
auf den schönen Fsar-
gau, der in weiter
Ferne vom Bayeri-
schen Wald umrahmt
ist.

Die Ostseite der
Burg bildet der im
Aahre 1452 erbaute
sog. Damenstock, in
dessen Erdgeschotz sich
dieHofküche befindet;
die beiden Ober-
geschosse bergen wie-
derum Schätze des K.
Kreisarchivs.

Von einer ein-
gehenden Beschrei-
bung der Renaissance-
malereien in den

Abb. ss. Schloß Trausnih. Hof. Annenräumen der

Burg sowie des An-

nern der Kapelle mutz mit Nücksicht auf den zur Verfügung stehenden Raum in dieser Zeitschrist ab-
gesehen werden.

Beim Verlassen des inneren Schloßhoses steht links von der Burgbrücke die zum K. Absteigequartier
gehörige Pserdestallung mit Remise, gegenüber das grotze Kellergebäude — jetziges Archivdepot —^ das
über dem von Albrecht V. 1554 errichteten tiesgroßen Keller erbaut ist.

Der Raum hinter diesen noch im äußeren Schloßhose besindlichen Gebäuden ist ebensalls von
einer Ringmauer umschlossen, in welcher das sog. Schwedentor eingebaut ist. Durch dieses Tor gelangt man
in den schönen städtischen Hosgarten, srüheren herzoglichen Tierpark.

Schon jetzt rust aus weiterFerne das stattlicheWittelsbacher-Schlotz den Burgenfahrern einen herz-
lichen Willkonnn zu; möge ihnen bei ihrem Besuche ein blauer heiterer Himmel beschieden sein!
 
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