Besitzwechsel.
Oäenkirchen
Die evangelische Kirchengemeinde verhandelt mit dem
Besiher der gleichnamigen Burg nber den Ankauf derselben.
Man beabsichtigt, die Burg für Vereinszwecke, Iugendbeim,
Altersversorgungsheiin usw. zu verwendcn.
Platte
Die Stadtverordneten von Wiesbaden beschlossen den
Ankauf des großherzoglich luxemburgischen Iagdschlosses Platte
bei Wiesbaden nebst S0 Morgen Wald fnr 400 000 Mk. Das
Schloß soll vermietet werden.
Queälinburg
Das dem preußischen Staat gehörige Schloß Quedlinburg
soll der Stadt kostenlos übcreignet werden. Die Stadt über-
ninnnt dafür die Verpflichtung, das Schloß zu einem Museum
auszubauen und die Schloßterrassen in Stand zu sctzen. Die
auf ISO OOo Mk. geschätzten Kosten hofft die Stadt durch eine
Lotterie zu beschafsen.
Si/rgenftein.
Graf Waldburg-Zeil, der Schwiegersohn des Erzherzogs
Franz Salvator, hat das in Württemberg gelegene Schloh
Syrgenstein erworben. Nach Beendigung der umfangreichen
^lmbauten wird das gräfliche Paar dort lüngeren Ausenthalt
nehmen.
Verschiedenes.
^rankkurt a. N).
Der Bebauungsplan für das Nordviertel zwischen Ecken-
heimcr und Eschershcimer Landstraße sieht die Sicherung und
Erhaltung des alten Kühhornshofes vor; der burgähnlichc
Wehrbau und das Feldgericht sollen in ihrem jehigcn Zustande
erhalten werden und künftig den Mittelpunkt eincr 300 m
langen und 280 m breiten gärtnerischen Anlage bilden. Dcr
Bebauungsplan ist genehmigt, doch tritt nunmehr cine Znter-
essentengruppc mit eincr Eingabe an den Magistrat heran, ihr
den Kühhornshos zu verpachten, um daraus ein Luft- und
Sonnenbad mit Nestaurationsanlage usw. zu machen. Wenn
auch alle möglichcn Garantien für eine denkmalpflcgerische
Behandlung wührcnd der Pachtzeit gegeben würden, so wäre
die von der Stadt zuerst geplantc Erhaltung des Baues doch
vorzuziehen.
?rie6ewalt
Die Umbauarbeiten am Schlosse Fricdewalt, das Prinz
Otto von Sayn-Wittgenstein-Bcrleburg vom Grafen von
Hachenburg erworben hat, sind in der Hauptsache fertiggestellt;
sie sollen 80 000 Mk. erfordert haben. Die innere Einrichtung
des Schlosses ist bereits von München herbeigeschafft worden.
In der äußeren Gestalt ist am Schlosse wenig geündert worden;
sehr zum Vorteil gereicht dem Bau die Entfernung eines
Wohnhauses, das sich dem Hauptportal anlehnte.
Srainbschütz.
Durch einen Brand wurde fast ein Drittel des grüflichen
Schlosses in Grambschütz (Kreis Namslau) zerstört. Das Feuer,
das in einer Mansarde des linken Schloßflügels ausbrach, ver-
nichtete den Dachstuhl dieses Flügels mit den Räumen des
Dienstpersonals und dem kuppelförmigcn Aufbau des Trcppcn-
hauses. Dank der vorhandenen Wasserleitung konnte der
Brand auf dieseni verhältnismäßig geringen Umsang beschrünkt
werden.
f>ausschilüburg
Von dem Harzstüdtchen Lautental wird die Abholzung des
Bergkegels angeregt, auf welchem sich die Überreste der altcn
Hausschildburg befinden. Die drei nach dem Schildautal vor-
gelagerten Ningwälle, sowie der nach Westen licgendc Berg-
sricd, der Ostturm mit Burgverlieh und Brunnen, sind noch
deutlich zu erkennen. Die Burg wurde im Dreißigjührigen
Kriege zerstört, sie beherrschte mit der Staufenburg und ciner
solchen, die am Ziegenberg gelegen war, die Heerstraße von
Seesen nach Osterode. Es ist bedauerlich, daß von seiten dcr
Negierung nichts für Erhaltung der Reste getan wird, dic man
anscheinend der gänzlichen Vernichtung preisgegeben hat.
fieiclelberg.
Im Heidelberger Schloß sanden in diesem Iahre historischc
Feste statt zur Erinnerung an die ZOOjührige Wicderkehr dcs
Einzugstages der Prinzessin Elisabeth Stuart von Groß-
britannien nach ihrer Vermählung mit dem Kurfürstcn Fricd-
rich V. von der Pfalz. Ein Festspiel stellt den im Iuni IvlZ er-
folgten Einzug des neuvermähltenPaares dar. EinHuldigungs-
festzug dcr Stände, Turnierspiclc, Kinder- und Winzerreigcn
entwickeltcn in dem alten Schloßhofe ein sarbenprüchtiges Bild.
fierrberg (fiarr)
Das im 11. Iahrhundert erbaute Schloß Herzberg, eine
Burg Heinrichs des Löwen, wurde zu einem Heimatmuseum
ausgebaut.
Ndünchen.
Auch Alt-München verschwindet immer mehr und mchr
vom Erdbodcn. Der Magistrat hat bcschlossen, die alte Anger-
frohnfeste abzubrechen, um an der Stelle ein Verwaltungs-
gebäude zu errichten. Die Angerfrohnfeste ist noch cin Tcil
der altcn Stadtmauer mit einemTurm, die 1327 von Ludwig IV.,
dcm Bayer, errichtet wurde. In späterer Zeit mehrsach umge-
staltet, diente der Bau zuletzt als Gesängnis.
Saalburg (1?euß)
Insolge eines Gewittersturmes ist der 32 Meter hohe Turm,
der Nest einer ehemaligen Burg der Herren von Lobeda, zer-
stört. Der Turm stürzte, vielleicht infolge eines Blitzschlagcs,
vollständig in sich zusammen; ein nahegelegcnes Gebüude
der Obersörsterei wurde dabei mit vcrnichtet.
Angekündigte Auktionen.
Galerie Helbing, M ü n ch e n. 7. Oktober 1013.
Sammlung von Schweizer Wappenscheiben aus fürstlichem
süddeutschcn Besitz.
H e r b st 1913. Sannnlung von modernen Gemälden
vorwiegend der Münchener Schule, aus dem Nachlasse von
Prosessor Albert Schmidt, München, und aus dcn
Nachlässen von Professor Skarbina, Berlin, und
Maler Pernat, München.
Waffensam m lung aus dem Besitz dcs Schlach-
tenmalcrs Professor Louis Braun, München.
Sammlung von Antiken aus ausländischem Privat-
besitz (Gläser, Terrakotten, Marmor).
A n t i q u i t ä t e n, Kunst- und Einrichtungsgegen-
stände aus dem Nachlasse des Antiquars Pickert, Nürnberg.
Kollektion M. Guggenheim, Venedig:
Antiquitäten, Ölgemälde, Handzeichnungen alter Meister,
kunstgewerbliche Arbeiten, Möbel, Bronzen usw. (Auktion
in Venedig).
Verantwortlichcr Schriftleiter: Prof. Bodo Ebhardt, Berlin-Grunewald. — Für den Jnseratenteil verantwortlich: W m. Baron, Berlin
Verlag : Burgverlag, G. m. b. H., Berlin-Grunewald. — Druck: Imberg LLesson, G. m. b. H-, Berlin-
Oäenkirchen
Die evangelische Kirchengemeinde verhandelt mit dem
Besiher der gleichnamigen Burg nber den Ankauf derselben.
Man beabsichtigt, die Burg für Vereinszwecke, Iugendbeim,
Altersversorgungsheiin usw. zu verwendcn.
Platte
Die Stadtverordneten von Wiesbaden beschlossen den
Ankauf des großherzoglich luxemburgischen Iagdschlosses Platte
bei Wiesbaden nebst S0 Morgen Wald fnr 400 000 Mk. Das
Schloß soll vermietet werden.
Queälinburg
Das dem preußischen Staat gehörige Schloß Quedlinburg
soll der Stadt kostenlos übcreignet werden. Die Stadt über-
ninnnt dafür die Verpflichtung, das Schloß zu einem Museum
auszubauen und die Schloßterrassen in Stand zu sctzen. Die
auf ISO OOo Mk. geschätzten Kosten hofft die Stadt durch eine
Lotterie zu beschafsen.
Si/rgenftein.
Graf Waldburg-Zeil, der Schwiegersohn des Erzherzogs
Franz Salvator, hat das in Württemberg gelegene Schloh
Syrgenstein erworben. Nach Beendigung der umfangreichen
^lmbauten wird das gräfliche Paar dort lüngeren Ausenthalt
nehmen.
Verschiedenes.
^rankkurt a. N).
Der Bebauungsplan für das Nordviertel zwischen Ecken-
heimcr und Eschershcimer Landstraße sieht die Sicherung und
Erhaltung des alten Kühhornshofes vor; der burgähnlichc
Wehrbau und das Feldgericht sollen in ihrem jehigcn Zustande
erhalten werden und künftig den Mittelpunkt eincr 300 m
langen und 280 m breiten gärtnerischen Anlage bilden. Dcr
Bebauungsplan ist genehmigt, doch tritt nunmehr cine Znter-
essentengruppc mit eincr Eingabe an den Magistrat heran, ihr
den Kühhornshos zu verpachten, um daraus ein Luft- und
Sonnenbad mit Nestaurationsanlage usw. zu machen. Wenn
auch alle möglichcn Garantien für eine denkmalpflcgerische
Behandlung wührcnd der Pachtzeit gegeben würden, so wäre
die von der Stadt zuerst geplantc Erhaltung des Baues doch
vorzuziehen.
?rie6ewalt
Die Umbauarbeiten am Schlosse Fricdewalt, das Prinz
Otto von Sayn-Wittgenstein-Bcrleburg vom Grafen von
Hachenburg erworben hat, sind in der Hauptsache fertiggestellt;
sie sollen 80 000 Mk. erfordert haben. Die innere Einrichtung
des Schlosses ist bereits von München herbeigeschafft worden.
In der äußeren Gestalt ist am Schlosse wenig geündert worden;
sehr zum Vorteil gereicht dem Bau die Entfernung eines
Wohnhauses, das sich dem Hauptportal anlehnte.
Srainbschütz.
Durch einen Brand wurde fast ein Drittel des grüflichen
Schlosses in Grambschütz (Kreis Namslau) zerstört. Das Feuer,
das in einer Mansarde des linken Schloßflügels ausbrach, ver-
nichtete den Dachstuhl dieses Flügels mit den Räumen des
Dienstpersonals und dem kuppelförmigcn Aufbau des Trcppcn-
hauses. Dank der vorhandenen Wasserleitung konnte der
Brand auf dieseni verhältnismäßig geringen Umsang beschrünkt
werden.
f>ausschilüburg
Von dem Harzstüdtchen Lautental wird die Abholzung des
Bergkegels angeregt, auf welchem sich die Überreste der altcn
Hausschildburg befinden. Die drei nach dem Schildautal vor-
gelagerten Ningwälle, sowie der nach Westen licgendc Berg-
sricd, der Ostturm mit Burgverlieh und Brunnen, sind noch
deutlich zu erkennen. Die Burg wurde im Dreißigjührigen
Kriege zerstört, sie beherrschte mit der Staufenburg und ciner
solchen, die am Ziegenberg gelegen war, die Heerstraße von
Seesen nach Osterode. Es ist bedauerlich, daß von seiten dcr
Negierung nichts für Erhaltung der Reste getan wird, dic man
anscheinend der gänzlichen Vernichtung preisgegeben hat.
fieiclelberg.
Im Heidelberger Schloß sanden in diesem Iahre historischc
Feste statt zur Erinnerung an die ZOOjührige Wicderkehr dcs
Einzugstages der Prinzessin Elisabeth Stuart von Groß-
britannien nach ihrer Vermählung mit dem Kurfürstcn Fricd-
rich V. von der Pfalz. Ein Festspiel stellt den im Iuni IvlZ er-
folgten Einzug des neuvermähltenPaares dar. EinHuldigungs-
festzug dcr Stände, Turnierspiclc, Kinder- und Winzerreigcn
entwickeltcn in dem alten Schloßhofe ein sarbenprüchtiges Bild.
fierrberg (fiarr)
Das im 11. Iahrhundert erbaute Schloß Herzberg, eine
Burg Heinrichs des Löwen, wurde zu einem Heimatmuseum
ausgebaut.
Ndünchen.
Auch Alt-München verschwindet immer mehr und mchr
vom Erdbodcn. Der Magistrat hat bcschlossen, die alte Anger-
frohnfeste abzubrechen, um an der Stelle ein Verwaltungs-
gebäude zu errichten. Die Angerfrohnfeste ist noch cin Tcil
der altcn Stadtmauer mit einemTurm, die 1327 von Ludwig IV.,
dcm Bayer, errichtet wurde. In späterer Zeit mehrsach umge-
staltet, diente der Bau zuletzt als Gesängnis.
Saalburg (1?euß)
Insolge eines Gewittersturmes ist der 32 Meter hohe Turm,
der Nest einer ehemaligen Burg der Herren von Lobeda, zer-
stört. Der Turm stürzte, vielleicht infolge eines Blitzschlagcs,
vollständig in sich zusammen; ein nahegelegcnes Gebüude
der Obersörsterei wurde dabei mit vcrnichtet.
Angekündigte Auktionen.
Galerie Helbing, M ü n ch e n. 7. Oktober 1013.
Sammlung von Schweizer Wappenscheiben aus fürstlichem
süddeutschcn Besitz.
H e r b st 1913. Sannnlung von modernen Gemälden
vorwiegend der Münchener Schule, aus dem Nachlasse von
Prosessor Albert Schmidt, München, und aus dcn
Nachlässen von Professor Skarbina, Berlin, und
Maler Pernat, München.
Waffensam m lung aus dem Besitz dcs Schlach-
tenmalcrs Professor Louis Braun, München.
Sammlung von Antiken aus ausländischem Privat-
besitz (Gläser, Terrakotten, Marmor).
A n t i q u i t ä t e n, Kunst- und Einrichtungsgegen-
stände aus dem Nachlasse des Antiquars Pickert, Nürnberg.
Kollektion M. Guggenheim, Venedig:
Antiquitäten, Ölgemälde, Handzeichnungen alter Meister,
kunstgewerbliche Arbeiten, Möbel, Bronzen usw. (Auktion
in Venedig).
Verantwortlichcr Schriftleiter: Prof. Bodo Ebhardt, Berlin-Grunewald. — Für den Jnseratenteil verantwortlich: W m. Baron, Berlin
Verlag : Burgverlag, G. m. b. H., Berlin-Grunewald. — Druck: Imberg LLesson, G. m. b. H-, Berlin-