Paris. 103
einer seiner Stuben, sondern erlaubte ihnen auch das
Kochen auf dem einzigen Herd des Hauses.
Hier blieben sie mehrere Wochen. Millet mietete
sich jenseits der Strasse noch ein kleines Oberstübchen,
welches er als Atelier benutzte, bis er ein eigenes
Haus fand. Das Gefühl der Erleichterung, Paris
hinter sich zu haben, war schön, und im ersten
Freudenrausch über seine zurückeroberte Freiheit
schrieb er folgenden Brief an Sensier:
Barbizon, den 28. Juni 1849.
Mein lieber Sensier,
Ich würde Dir sehr dankbar sein, wenn Du
beiliegenden Brief — nachdem Du ihn gelesen und
gesiegelt hast — nach der Rue du Delta 8 bringen
wolltest. Du findest meinen Wirt — den Schwieger-
vater des Malers Salmon — in der Regel bis 9
oder V2IO Uhr morgens, oder abends nach 6 Uhr
zu Hause.
Jaque und ich haben uns entschlossen, einige
Zeit hier zu bleiben und haben hier Zimmer ge-
nommen. Die Preise sind im Vergleich mit Paris
ausserordentlich niedrig, und die Stadt ist leicht zu
erreichen, wenn es nötig ist.
Die Gegend ist wunderschön, wir hoffen hier
ungestörter zu arbeiten und vielleicht bessere Sachen
zu schaffen. Wir beabsichtigen wirklich längere Zeit
hier zu bleiben, Du thust mir deshalb einen Ge-
fallen, wenn Du beiliegenden Brief vor dem Ersten
des nächsten Monats an meinen Wirt ablieferst und
ihm zu verstehen giebst, dass ich — was leider
nur zu wahr ist — grosse Schwierigkeiten haben
werde, ihm meine Rückstände zu zahlen, — wenn
einer seiner Stuben, sondern erlaubte ihnen auch das
Kochen auf dem einzigen Herd des Hauses.
Hier blieben sie mehrere Wochen. Millet mietete
sich jenseits der Strasse noch ein kleines Oberstübchen,
welches er als Atelier benutzte, bis er ein eigenes
Haus fand. Das Gefühl der Erleichterung, Paris
hinter sich zu haben, war schön, und im ersten
Freudenrausch über seine zurückeroberte Freiheit
schrieb er folgenden Brief an Sensier:
Barbizon, den 28. Juni 1849.
Mein lieber Sensier,
Ich würde Dir sehr dankbar sein, wenn Du
beiliegenden Brief — nachdem Du ihn gelesen und
gesiegelt hast — nach der Rue du Delta 8 bringen
wolltest. Du findest meinen Wirt — den Schwieger-
vater des Malers Salmon — in der Regel bis 9
oder V2IO Uhr morgens, oder abends nach 6 Uhr
zu Hause.
Jaque und ich haben uns entschlossen, einige
Zeit hier zu bleiben und haben hier Zimmer ge-
nommen. Die Preise sind im Vergleich mit Paris
ausserordentlich niedrig, und die Stadt ist leicht zu
erreichen, wenn es nötig ist.
Die Gegend ist wunderschön, wir hoffen hier
ungestörter zu arbeiten und vielleicht bessere Sachen
zu schaffen. Wir beabsichtigen wirklich längere Zeit
hier zu bleiben, Du thust mir deshalb einen Ge-
fallen, wenn Du beiliegenden Brief vor dem Ersten
des nächsten Monats an meinen Wirt ablieferst und
ihm zu verstehen giebst, dass ich — was leider
nur zu wahr ist — grosse Schwierigkeiten haben
werde, ihm meine Rückstände zu zahlen, — wenn