Barbizon.
221
X.
1860—1861.
Während der letzten Monate des Jahres 1859,
als Millet in grosser Geldnot war und es jeden Tag
schwieriger fand, seine Bilder zu verkaufen, trat er in
Unterhandlungen mit dem belgischen Händler Arthur
Stevens und schlug ihm vor, ihm alle Bilder, die er
im nächsten Jahr malen würde, für einen festen Kauf-
preis zu überlassen. Der Plan scheint ursprünglich
von Sensier ausgegangen zu sein und wurde von
dem Künstler in dem Verlangen, sich von allen
Schwierigkeiten frei zu machen, eifrig aufgenommen.
Stevens seinerseits war einer der wenigen Händler in
Paris, der Millets Genie erkannte, wie den steigenden
Wert seiner Werke. Er hatte bereits einige kleinere
Bilder von Millet gekauft, und im Januar 1860 Käufer
gefunden für den »Angelus« und den »Tod«. Zugleich
fing er an, alle Millets, die auf dem Markte waren,
anzukaufen und sicherte sich auf diese Weise zu
billigen Preisen eine grosse Anzahl von des Künstlers
Werken. Er ging bereitwillig auf Sensiers Vorschläge
ein und nahm sich einen Teilhaber, den Pariser Bilder-
händler Blanc, den Schwiegervater seines Bruders, des
Malers Alfred Stevens.
Am 14. März 1860 wurde der Kontrakt unter-
zeichnet, nach welchem Millet sich verpflichtete, alle
die Bilder und Zeichnungen, welche er während der
nächsten drei Jahre anfertigte, der Firma Stevens und
Blanc zu überlassen, unter der Bedingung, dass er
am 25. jeden Monats 1000 Francs erhalten sollte.
Der Preis jedes Bildes wurde ihm bei der Ablieferung
gut geschrieben, und am Ende der Periode sollte
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1860—1861.
Während der letzten Monate des Jahres 1859,
als Millet in grosser Geldnot war und es jeden Tag
schwieriger fand, seine Bilder zu verkaufen, trat er in
Unterhandlungen mit dem belgischen Händler Arthur
Stevens und schlug ihm vor, ihm alle Bilder, die er
im nächsten Jahr malen würde, für einen festen Kauf-
preis zu überlassen. Der Plan scheint ursprünglich
von Sensier ausgegangen zu sein und wurde von
dem Künstler in dem Verlangen, sich von allen
Schwierigkeiten frei zu machen, eifrig aufgenommen.
Stevens seinerseits war einer der wenigen Händler in
Paris, der Millets Genie erkannte, wie den steigenden
Wert seiner Werke. Er hatte bereits einige kleinere
Bilder von Millet gekauft, und im Januar 1860 Käufer
gefunden für den »Angelus« und den »Tod«. Zugleich
fing er an, alle Millets, die auf dem Markte waren,
anzukaufen und sicherte sich auf diese Weise zu
billigen Preisen eine grosse Anzahl von des Künstlers
Werken. Er ging bereitwillig auf Sensiers Vorschläge
ein und nahm sich einen Teilhaber, den Pariser Bilder-
händler Blanc, den Schwiegervater seines Bruders, des
Malers Alfred Stevens.
Am 14. März 1860 wurde der Kontrakt unter-
zeichnet, nach welchem Millet sich verpflichtete, alle
die Bilder und Zeichnungen, welche er während der
nächsten drei Jahre anfertigte, der Firma Stevens und
Blanc zu überlassen, unter der Bedingung, dass er
am 25. jeden Monats 1000 Francs erhalten sollte.
Der Preis jedes Bildes wurde ihm bei der Ablieferung
gut geschrieben, und am Ende der Periode sollte