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Jean Frangois Millet.

Millet verliess seine geliebte Normandie für immer.
Er nahm eine Fülle wertvoller Skizzen und Notizen
mit, die ihn in den nächsten drei Jahren mit Material
für seine Arbeiten versorgten und mit seinem Tode
nicht erschöpft waren. Er hatte alte Bekanntschaften
erneuert, die ihm ein freundliches Gedenken bewahrten.
Madame Polidor, seine Wirtin, zeigt noch das Fenster,
von welchem er die Kirche gemalt, und lacht noch
über die Verlegenheiten, in welche das Unterbringen
der vielen Kinder in ihrem kleinen Hause sie gebracht.
»Aber sie fühlten sich alle sehr wohl, und wir hätten
sie gerne für immer hier behalten.«
Die Freundlichkeiten, welche Millet und seine
Frau für die ärmeren Leute gehabt, werden dankbar
erinnert, eine alte Frau betet noch beständig um ihre
Rückkehr.
Als Millet Greville verliess, war es seine feste
Absicht, im nächsten Sommer mit der ganzen Familie
wiederzukommen. Aber Arbeit und Krankheit traten
dazwischen, und er sollte seine Heimat nicht Wieder-
sehen.

XIX.
1871 — 1874.
Millet kehrte am 7. November 1871 nach Bar-
bizon zurück. Haus und Atelier waren vor zwölf
Monaten, als das Eindringen der Deutschen täglich
erwartet wurde, hastig ausgeräumt, und alles befand
sich in Unordnung. Ein Teil der Bilder war nach
Cherbourg mitgenommen, andere waren aufgerollt in
Schränke und Dachkammern versteckt. Nach und
 
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