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Barbizon.

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und durch den Krieg sehr gelitten. Der Gedanke,
Millet zu sehen und mit demselben Greville zu be-
suchen, war ihm ein Trost. »In diesen traurigen
Zeiten,« schrieb er, »da alles dem Ruin unterworfen
ist, wollen wir uns trösten durch unser Zusammen-
sein und durch ein Gedenken der Verstorbenen. Im
September schloss er sein Buch über Rousseau ab
und widmete es Millet in herzlichen Ausdrücken. Am
3. Oktober begleitete er Millet nach Greville. Millet
zeigte dem Freunde die Gräber der Seinigen unter
den grossen Pappeln des kleinen Friedhofs und Haus
und Garten. Mit Thränen im Auge führte er ihn von
Ort zu Ort, und Sensier glaubte an Millets Bildern
vorbei zu wandern. Nach zehn Tagen kehrte Sensier
nach Barbizon zurück, seine Freunde folgten ihm nach
vierzehn Tagen. Zwei kurze Briefe schrieb Millet noch
von Cherbourg, er trauert mit Sensier um den Tod
eines Freundes, des Künstlers und Schriftstellers Joly
Grangedor.
Wie eifrig der Tod ist! Ich kannte Grangedor
nur wenig, aber er war mir sehr sympathisch. Du
hast immer einen guten Menschen in ihm gesehen,
ebenso Barey.
Am 5. November verkündigt er seine Heimkehr:
Mein lieber Sensier, —
Wir beabsichtigen, Dienstag abend 5 Uhr
20 Minuten abzureisen. Wenn der Zug keine
Verspätung hat, so müssen wir Mittwoch früh
zwischen 4 und 5 Uhr in Paris sein, und hoffen
noch am Vormittag in Barbizon einzutreffen. Also
auf baldiges Wiedersehen, mein lieber Sensier!
 
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