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258

Jean Francois Millet.

XIII.
1863—1864.
Im Jahre 1863 wurden im Departement des
Beaux Arts von dem energischen Direktor Monsieur
de Nieuwekerke verschiedene bemerkenswerte Re-
formen eingeführt. In jedem Jahr sollte im Salon
Ausstellung sein, die rein offizielle Jury wurde ab-
geschafft und die Wahl von drei Viertel der Körper-
schaft den Künstlern zugesprochen, die im Salon
Medaillen erhalten hatten. Und schliesslich wurden
alle Künstler, die im Besitz der ersten oder zweiten
Medaille' waren, für juryfrei erklärt. Millet konnte
nun im Salon von 1863 drei Bilder ausstellen. Das
eine davon war der berühmte »Homme ä la Houe«,
den nach seiner Ueberzeugung keine Jury durch-
gelassen hätte. Die beiden anderen waren die »Woll-
kämmerin« und »Ein Hirte, der abends seine Herde
heimführt«, — letzteres erwähnt Blanc als ein be-
zauberndes Bild, welches leicht verkäuflich sei.
Millet spricht seine Befriedigung über die neuen
Massnahmen in folgendem Brief aus:
Barbizon, 20. Januar 1863.
Mein lieber Sensier, —
Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr durch
das Urteil des Gerichts in die Ausstellung komme.
Du hast vergessen, mir mitzuteilen, wann die Bilder
einzusenden sind. Ich will meine Arbeit danach
einrichten. Ich kann nun den »Homme ä la Hone«
ausstellen, der gewiss von der uns nur zu bekannten
Jury zurückgewiesen worden wäre. Ich hoffe auch
 
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